Steinfelder Fasching im vollen Gange
Lei Stei: Wieder bebt das Drautal
STEINFELD. “Wenn in Steinfeld Fasching is, bebt das Drautal, des is g’wiss!
Alle sein’ma gern dabei und wir schreien laut: Lei Stei!" Gemäß diesem Motto verlief die Premierensitzung der Faschingsgilde im voll besetzten Kultursaal. Es wurde Tränen gelacht, mitgeklatsch, -gesungen und -geschunkelt. Einmal mehr verstand es Conférencier Walter Widemair, das närrische Publikum mit einzubeziehen, Lachsalven und Konfettiknaller prägten den langen Abend.
Nachdem Altminister Helmut Thaler mit lautstarkem Bimmeln die Gäste gebeten hatte, an den dekorierten Tischen Platz zu nehmen, verkündete Kanzler Peter Lanz, in den vergangenen 13 Jahren habe die Gilde 95.000 Euro an Spenden eingenommen, die wohltätigen Zwecken zu Gute kamen.
Politik blieb (fast) außen vor
Schlag auf Schlag löste sodann ein Programmpunkt den anderen ab. Es fiel auf, dass die Akteure ungeachtet der Ränkespiele im Gemeinderat lokalpolitische Anspielungen vermieden. Lediglich die beiden "Gemeindemäuse" Andrea Ebenberger und Marina Winkler kolportierten, es bahne sich eine Koalition zwischen dem roten Tschabi Ewald (SPÖ) und dem grünen Tschabi Reinhold ("Aufwind") an. Zuvor beklagten die "Gemeindemäuse", glaube man dem Frühstücksfernsehen, dann bestehe Steinfeld nur aus alten Mauern und alten Schachteln.
Kalauer prägten den Abend
Nein, es waren Kalauer, die in den diversersen Sketchen das Publikum von den Stühlen rissen. Sei es bei den beiden Erbschleicherinnen Traudl Mayer und Ulli Granig, die entrüstet das Krankenbett mit mitgebrachter Bibel und den Guglhupf verließen, als sich herausstellte, dass der Patient (Gottfried Granig) doch nicht totkrank ist. Oder in der Datingnummer ("Wer sich nicht wehrt endet am Herd"), in der Jenny Oberlojer im Rollstuhl den Laptop bediente und bei der eine Salmonellenentzündung bei einem Freier diagnostiziert wurde, der mit einer 30 Jahre Jüngeren anbandelte: "Kein Wunder bei den alten Eiern!" Oder in der Eheberatung mit Ulli Granig, bei der sich ein Pärchen trotz fehlender Gemeinsamkeiten nach vier Stunden turtelnd verabschiedete, es sich bei einem zweiten Pärchen herausstellte, dass es sich bei den täglichen (!) "ehelichen Pflichten" in 30 Ehejahre um den Abwasch handelte. Oder die emsige Stei-Polizei, die alarmiert wurde, weil die Schwiegermutter aus dem Fenster springen wollte - aber das Fenster nicht öffnen konnte...Waren also manche Nummer frivol angehaucht, bat Widemair ein ums andere Mal um die "keusche" Aufmerksamkeit.
Augen und Ohren verwöhnt
Choreografisch gekonnt war einmal die Nummer "Oh happy day" mit den von Thomas Fellerer und Roman Oberlojer geführten Gospelpuppen, zum anderen die der fünf Minis (Anita, Heidi, Ingrid Niederwimmer, Andrea Martin und Marina Winkler) mit ihren verkürzten Beinen.
Obwohl, wie gesagt, das Programm weitgehend politikfrei war, ließen sich Gemeindepolitiker in der Premierensitzung nicht blicken. Gekommen waren von der Kärntner Sparkasse Direktor Bernd Linder, der Obmann des Vereins "Barrierefreiheit für alle", Kurt Hofer mit Gattin Helga, der Ehrenkommandant der Feuerwehr Dellach/Drautal, Wolfgang Machne mit Gattin Silvia sowie die mit Familie Oberlojer befreundete Wienerin Hilde Kitterle. Sie ließ es sich trotz ihrer 95 Jahre nicht nehmen, mit dem Zug ins "bebende Drautal" zu reisen.
Noch fünf Sitzungen
Wer die Premierensitzung versäumt hat, kann dies am heutigen Sonntag, Freitag, 25., Samstag, 26. Jänner, sowie Freitag, 1., und Samstag, 2. Feber, nachholen.
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