Almhütte sorgt für geteilte Meinungen
Die neue Hütte vor dem Oberstbergmeisteramt sehen wohl nicht alle als Gewinn für die Ortschaft.
OBERVELLACH (aju). Wie die WOCHE am 14. Dezember berichtete, installierte Wolfgang Rotomer, Inhaber des Oberstbergmeisteramtes, vor dem Lokal eine Hütte für den Winterbetrieb. Ziel sollte es sein, damit den Kundenwünschen zu entsprechen und einen Raucherbereich sowie eine gemütliche Sitzgelegenheit für die Wintermonate zu bieten. Doch nicht alle Obervellacher sehen das Konzept als gelungen an. Einige sprechen sogar vom "hässlichen Äußeren".
Keine Verschönerung
"Dieser Holzcontainer, der nicht ansatzweise Hüttencharakter aufweist, war den Obervellachern wegen seines hässlichen Äußeren von Beginn an ein Dorn im Auge", erzählt eine Obervellacherin der WOCHE. Weiters erklärte sie, dass sich niemand animiert fühle, die Räumlichkeiten zu besuchen. Andere wiederum sehen den Holzbau nicht so kritisch. "Ich verstehe den wirtschaftlichen Hintergedanken. Natürlich hätte man das Ganze schöner gestalten können, mit den nachträglich eingesetzten Fenstern jedoch hat sich das Aussehen schon sehr verbessert, obwohl diese auch größer sein könnten", erzählt eine weitere Obervellacherin.
Gewöhnungsbedürftig
Unternehmer Oswald Marolt findet, dass die Hütte mehr als gewöhnungsbedürftig sei: "Vor einigen Jahren, als wir mit der Marktzeit angefangen haben, mussten wir unsere Hütten bemalen, damit sie nicht als störend empfunden wurden und heute wird ein solcher Bau genehmigt." Für ihn passe die Hütte deshalb nicht auf den Obervellacher Hauptplatz und wirke eher störend. Apotheker Helmut Höhr sieht die Funktionalität hinter der Hütte: "Es ist eine vernünftige Lösung, da dadurch ein Raucherraum für die kalte Zeit geschaffen wurde. Leider hat das Oberstbergmeisteramt den Ruf eher elitär zu sein, deshalb wird die Hütte wenig genutzt." Weiters sieht er die Hütte dennoch als Berreicherung für den Ort. "Obwohl es natürlich schönere Lösungen geben würde", so Höhr.
Zweck unklar
Vizebürgermeister Paul Pristavec hingegen findet die Idee gut: "Leider findet sie wenig Anklang, aber jede innovative Idee wird von mir als positiv angesehen." Auch an sein Ohr werden allerdings Fragen der Bevölkerung herangetragen, darunter auch warum auf einem historischen Platz so etwas stehe und ob nicht mehr Almhüttenflair besser wäre. "Natürlich wird die Hütte kein Wahrzeichen von Obervellach werden, aber man lässt sich etwas einfallen und das finde ich gut. Die Obervellacher sind aber eben manchmal einfach skeptischer", sagt Pristavec. Andrea Zraunig vom Tourismusbüro sieht das ähnlich: "Touristen, die drinnen waren, berichten uns nur Gutes. Natürlich sind die Meinungen unterschiedlich, ich finde aber, dass die Hütte eine tolle Bereicherung für den Platz ist." Für mehr Aufklärung über die Hintergründe zur Hütte könne aber auch eine bessere Beschilderung dieser sorgen. "Leider weiß man nicht, was die Hütte darstellen soll. Man traut sich deshalb auch nicht rein. Der Zweck der Hütte ist nicht wirklich ersichtlich", erklärt ein weiterer Obervellacher.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.