Tradition
Am Aschermittwoch kommt Heringssalat auf den Tisch
Heringssalat gilt als traditionelles Aschermittwoch-Essen.
BEZIRK SPITTAL. Der Aschermittwoch leitet die 40-tägige Fastenzeit bis zu den Ostern ein. Wir üben uns in den kommenden Wochen im Verzicht, insbesondere wird Alkohol, Fleisch oder Süßigkeiten, während der Fastenzeit, abgeschworen. Bei vielen Menschen kommt am Aschermittwoch traditionell Heringsalat am Tisch. Diese Speise galt in der Bevölkerung früher als „Arme-Leute-Essen“, da der saure Fisch sehr günstig war. Außerdem ist der Fisch ein Symbol, das an Christus erinnert.
Zwei Drittel Fisch
Auch in vielen Gastbetrieben im Land steht der Heringsalat am Aschermittwoch auf der Speisekarte, unter anderem beim Brückenwirt in Spittal/Drau. Dort wird bei der Herstellung des Heringsalats bereits seit Jahrzehnten die selbe Rezeptur verwendet. Justi Wakonig, die mit ihrer Schwester Ilse Jury den Brückenwirt führt, verrät: "Unser Heringsalat besteht zu zwei Drittel aus Fisch, denn die Leute wollen vor allem den Fisch schmecken."
Drei verschiedene Sorten
Es werden drei verschiedene Heringssorten verwendet, traditionell sind dies Heringslappen, geräuchertes Heringsfilet und Matjesfilet. Dazu kommen gekochte, geschälte und zu kleinen Würfelstücken geschnittene heimische Kartoffel. Die Erdäpfel liefert übrigens Familie Neuschitzer vulgo Aichholzer aus Molzbichl. Weiters werden noch eine kleine Menge an weißen Bohnen und fein aufgeriebene Äpfel sowie jeweils eine Spur Pfeffer, Senf und Mayonnaise der beliebten Delikatesse beigemischt. "Vor allem das Erdäpfel schneiden ist sehr zeitaufwendig" weiß die Wirtin. Anschließend muss der Heringsalat, am besten über Nacht, im Kühlschrank kühl gestellt werden.
Heringsalatsaison
Im Brückenwirt in der Lieserstadt startet die Heringsalat-Saison jedes Jahr am 7. Jänner. Der letzte Heringsalat wird von Justi Wakonig und ihrem Team traditionell am Aschermittwoch den Gästen aufgetischt. Wer in den Genuss des Traditionsgerichts kommen möchte, der hat heute, Mittwoch, also unter anderem beim Brückenwirt die Chance dazu. Mein Tipp: Sehr empfehlenswert!
Zur Sache
Der Brückenwirt in der Lieserstadt wurde im Jahr 1962 von Hermine und Josef Rieger gegründet und wird mittlerweile in dritter Generation von den Schwestern Justi Wakonig und Ilse Jury geführt. Die Beiden sind mit ihrem 25-köpfigen Team fast 365 Tage im Jahr für ihre Gäste aus Nah und Fern da. "Nur zu Ostern halten wir den Betrieb für zwei Tage geschlossen, da fahren wir mit der ganzen Familie in die Therme", berichtet die Chefin.
Das Gasthaus bietet insgesamt 130 Gästen Platz und verfügt über 19 Zimmer. Im Sommer lädt die Terasse mit Blick auf die Lieser und die umliegenden Berge zum Verweilen ein. In der Küche kommen nur frische, qualitativ hochwertige, heimische Produkte in den Kochtopf. Die gutbürgerliche Küche mit Kärntner Schmankerln und nationalen Gerichten wird von Einheimischen und Gästen geschätzt und geliebt.
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