L(i)ebenswertes Mühldorf
ARGENTUM: aktuelle Forschungserfolge

Erwin Angerer, Johann Oberlerchner, Maria Aichholzer, Christine Sitter und Projektleiter Stefan Pircher. | Foto: Selina Dürnle
18Bilder
  • Erwin Angerer, Johann Oberlerchner, Maria Aichholzer, Christine Sitter und Projektleiter Stefan Pircher.
  • Foto: Selina Dürnle
  • hochgeladen von Selina Dürnle

Sensationelle Ausgrabungstätte in Oberkärnten gibt Einblicke in das Leben der Römer und Kelten. Seit 2017 wird auf der Haselangerwiese in Mühldorf gegraben und gebuddelt, um die kostbaren Funde ans Tageslicht zu bringen.

MÜHLDORF. Am Montag, den 25. Juli, wurde ins Gemeindeamt Mühldorf geladen, um dort bei einem Pressegespräch den jüngsten Erfolg der Ausgrabungsstätte auf der Haselangerwiese mitzuteilen. Akteuere waren Bürgermeister Erwin Angerer, der Leiter der regionalen Geschäftsstelle des Arbeitsmarktservice Kärnten Johann Oberlerchner und die Regional- und LAG-Managerin der Nockregion, Christine Sitter. Nachdem im Kultursaal der Gemeinde die aktuellen Forschungsergebnisse von den Studenten der Universtät Basel präsentiert wurden, ging es raus auf die Haselangerwiese, um einen Blick auf die Ausgrabungen selbst zu werfen.

Die Ausgrabungsstätte

Bereits im Jahr 2017 wurde man erneut auf das, erstmals 1898 entdeckte, 300 m2 römisches Badehaus in der Gemeinde Mühldorf aufmerksam und begann die Grabungsarbeiten dort fortzusetzen, in der Hoffnung, auf weitere archäologische Schätze und Bauten zu stoßen. Vier weitere Häuser aus der Römerzeit konnten in den folgenden Jahren aus dem Erdreich freigelegt werden. Neben zahlreichen römischen Funden wie Münzen, Nägel und Gewandhalterungen stieß man immer wieder auch auf keltische Fundgegenstände. Aktuell ist es den Forschern und Teilnehmern des Beschäftigungsprojektes gelungen, einen keltischen Verteidigungswall freizulegen, welcher mindestens 20 Hektar umfasst. „Bei dieser Fläche reden wir von einer keltischen Stadt, auf die wir hier gestoßen sind.“ betont Projektleiter Stefan Pircher. Ein absolut sensationeller Fund.

Gemeinnütziges Beschäftigungsprojekt

2021 wurde der Archäologe und Projektleiter Stefan Pircher (AFIN) durch das Team des Gemeinnützigen Beschäftigungsprojektes der Nockregion unterstützt. Das Beschäftigungsprojekt der Nockregion, unter der Leitung von Christine Sitter, ermöglicht Menschen, die aufgrund von Alter, Krankheit oder körperlichen Einschränkungen auf längere Zeit arbeitsunfähig sind/waren, den Wiedereinstieg ins Berufsleben. Ihnen wird eine einzigartige Möglichkeit geboten, am Arbeitsmarkt erneut Fuß zu fassen. Die Beschäftigungsprojekte werden vom AMS Kärnten vergeben. Heuer ist die Nockregion zum 19. Mal Vertragspartner des AMS, betont Johann Oberlerchner. Alle Parteien profitieren vom Projekt: Die Gemeinden, die Beschäftigten sowie das gesamte Forschungsteam. Diese wären in ihrer Arbeit längst nicht so weit, würden sie nicht so tatkräftige Unterstützung der fleißigen Teilnehmer des Projektes erfahren. Insgesamt gibt es heuer zehn Personen die vorübergehend Arbeit in den Gemeinden Mühldorf und Millstatt gefunden haben. Neben den praktischen Tätigkeiten werden die Mitarbeiter zugleich von Projektleiterin Maria Aichholzer betreut, um sie bestmöglich auf den beruflichen Wiedereinstieg vorzubereiten. Finanziert werden die Beschäftigungsprojekte vom AMS, Land Kärnten und den Gemeinden.

Aktueller Forschungsstand

Diese Woche befinden sich Professoren und Studenten der Universität Basel aus der Studienrichtung "Integrative Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie" in Mühldorf, um vor Ort ihre Forschungen voranzutreiben. Aktuell beschäftigen sie sich mit der Frage „Was aßen und tranken die Kelten und Römer vor 2000 Jahren?“ Dazu untersuchen sie Knochen und Überreste, welche ihnen aufschlussreiche Antworten auf ihre Fragen geben. Die Funde verzeichnen Wild- und Kleintierreste, Hirse- und Getreidesorten als auch pflanzliche Überbleibsel. Interessant hierbei ist, dass Pflanzen normalerweise nicht so lange konserviert werden können, es sei denn, sie waren einem Feuer ausgeliefert. Dies durfte die Pflanzen nicht vollständig verbrennen, sondern vielmehr verkohlen, denn dann können diese auch Jahrzehnte später erkannt werden. Bürgermeister Erwin Angerer freut sich über die Bereicherung der Gemeinde Mühldorf durch die Ausgrabungsstätte und das Beschäftigungsprojekt.“ Neben den Ausgrabungen gibt es noch das Museum ARGENTUM im Spar-Markt sowie die drei Erlebniswege, bei denen man allerlei wissenswertes über die Keltern und Römer lernen kann. Außerdem ist geplant, die Beschäftigungsprojekte in der Gemeinde die kommenden Jahre weiterzuführen“, erklärt er.

Unter dem Titel „Was aßen und tranken die Kelten und Römer vor 2000 Jahren?“ findet eine Präsentation am Freitag, den 29. Juli im Sitzungssaal des Kulturhauses Mühldorf statt. Alle sind herzlich eingeladen und der Eintritt ist frei!

Anzeige
Ein Event für alle: THE LAKE ROCKS SUP FESTIVAL am Faaker See vom 9. -14. Mai.  | Foto: Andy Klotz Fotografie
24

THE LAKE ROCKS SUP Festival 2024
Paddelspaß für alle am Faaker See

Die Stand Up Paddel Welt blickt Anfang Mai wieder auf den Faaker See und macht das THE LAKE ROCKS Festival zu einem Event für jedermann: Es lädt zum Anfeuern, Ausprobieren und Mitpaddeln. FAAKER SEE. Villach wird einmal mehr seinem Ruf als DIE Paddelstadt im Alpen-Adria-Raum gerecht, wenn vom 9. bis 12. Mai 2024 das THE LAKE ROCKS SUP Festival zum dritten Mal in die Draustadt einlädt. Wettkämpfe, Rahmenprogramm und kostenlose Testmöglichkeiten bieten ein abwechslungsreiches Programm für...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.