Bezirk Spittal
Corona-Krise ließ Arbeitslosenzahlen 2020 drastisch ansteigen

- Johann Oberlerchner, Leiter des Arbeitsmarktservice in Spittal, kündigt für 2021 Beschäftigungsprogramme für Arbeitslose an.
- Foto: WOCHE
- hochgeladen von Thomas Dorfer
Bezirk Spittal verzeichnete 2020 drastischen Anstieg an Arbeitslosenzahlen. Im Schnitt fast 4.000 Personen pro Monat arbeitslos gemeldet.
BEZIRK SPITTAL. Die Corona-Krise ließ die Arbeitslosenzahlen 2020 im Vergleich zur Vergangenheit drastisch nach oben schießen. Im Bezirk Spittal waren im vergangenen Jahr im Schnitt 3.912 Personen pro Monat als arbeitslos gemeldet. Im Jahr 2019 betrug der Jahresschnitt an Arbeitslosen in Oberkärnten „nur“ 3.048 Personen pro Monat. Somit stieg die Zahl der Beschäftigungslosen im Vorjahr gegenüber 2019 im Schnitt um 864 Personen.
Frauen stärker betroffen
Frauen waren im abgelaufenen Kalenderjahr von der Arbeitslosigkeit etwas stärker betroffen als Männer: Im Schnitt waren 2.088 Frauen und 1.824 Männern arbeitslos gemeldet. Beim weiblichen Geschlecht waren um 532 Frauen mehr betroffen als 2019, ergibt eine Steigerung von 34,2 Prozent. Bei den Männern gab es im Jahresschnitt um 332 Beschäftigungslose mehr als noch 2019, macht ein Plus von 22,2 Prozent.
Aktuell Höchststand
Besonders drastische Arbeitslosenzahlen verzeichnete das Arbeitsmarktservice Spittal im Dezember. Der vergangene Monat war mit 5.411 arbeitslos gemeldeten Menschen der ärgste Monat im abgelaufenen Kalenderjahr. Zum Vergleich: Im Dezember 2019 war es nicht einmal die Hälfte. Besonders stark betroffen sind Baubranche, Tourismus- und Fremdenverkehrssektor sowie der Dienstleistungsbereich. Für Jänner 2021 wird sogar noch eine Steigerung befürchtet.
Kein Ende der Langzeitarbeitslosigkeit
Die Corona-Krise erschwert(e) im abgelaufenen Kalenderjahr Langzeitarbeitslosen auch die Rückkehr in die Arbeitswelt. „Es gibt eine Verfestigung der Langzeitarbeitslosen im Bezirk Spittal. Die Zahl jener Personen, die über sechs Monate bei uns arbeitslos gemeldet sind, stieg um 32 Prozent an. Bei jenen Personen, die über zwölf Monate arbeitslos sind, gab es einen Zuwachs um 30 Prozent“, berichtet Johann Oberlerchner, Leiter des Arbeitsmarktservice in Spittal. „Echte Sorgenkinder" sind auch Arbeitssuchende über 50 Jahre. Hier gibt es gegenüber 2019 sogar eine Steigerung von 47 Prozent. Oberlerchner kündigt aus diesem Anlass für Arbeitslose 2021 Beschäftigungsprogramme in Kooperation mit dem Land Kärnten an, unter anderem über die Corona Arbeitsstiftung oder gemeinnützige Arbeiten.
Kurzarbeit
In die Arbeitslosenzahlen sind jene Personen, die in Kurzarbeit sind oder 2020 in Kurzarbeit waren, nicht mit eingerechnet. „Wir hoffen noch auf eine gute Wintersaison, damit durch Beschäftigung Existenzen gesichert und die Armut verringert wird."
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