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Die "Mündliche" steht bald bevor

- Die Matura rückt immer näher..
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Die Woche hat angehende Absolventen gefragt, was sie von der mündlichen Matura halten.
BEZIRK SPITTAL. Die Woche hat mit zwei Maturantinnen und einem Schulsprecher gesprochen. Die mündliche Matura findet Anklang.
Matura
In den vergangenen beiden Schuljahren war das Antreten zur mündlichen Matura freiwillig – eine pandemiebedingte Erleichterung für die Schüler. Ab heuer soll die Teilnahme daran wieder verpflichtend sein. Diverse Schülerorganisationen riefen zu Streiks auf, doch es gibt auch Schüler, die nichts gegen die mündliche Reifeprüfung haben. Die Freiwilligkeit hätte man noch beibehalten können.
Marina
Marina Gritzner macht dieses Jahr ihren Abschluss an der HLW Spittal/Drau: "Ich finde es ok, dass die mündliche Matura stattfindet. Es gibt ja bereits Erleichterungen (Anm. d. Redaktion: Die Themengebiete wurden gekürzt und die Hauptjahresnoten zählen zu 50 Prozent dazu). Ich finde solche Erleichterungen fair, weil wir in den letzten zwei Jahren recht viel Schulstoff versäumt haben."

- Marina Gritzner maturiert heuer an der HLW
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Jana
Für Jana Hartlieb steht heuer die Matura an. Sie besucht das Kunst-BORG Spittal. Auch ihr passt es, dass die mündliche Matura heuer stattfindet, obwohl: "In meinen Augen hätte sie freiwillig sein sollen. Denn es gibt schon einige Schüler, die sich sehr schwer tun. Das Distance-Learning war nicht für alle einfach. Irgendwann muss die mündliche Matura ja wieder eingeführt werden, daher sehe ich das ganz neutral. Mir macht es eher Sorgen, dass wir noch nicht wissen, ob wir unsere Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) präsentieren müssen oder nicht."

- Auch für Jana steht die Matura an
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Adrian
Für HAK-Schulsprecher Adrian Sattlegger steht die Matura erst 2023 an. Doch in seiner Funktion als Schulsprecher interessiert ihn schon heuer die mündliche Matura: "Grundsätzlich plädiere ich für die mündliche Matura. Wichtig sind jedoch die Umstände, unter welchen die Prüfung abgehalten wird. Es ist sicherlich kein Geheimnis, dass in den letzten Schuljahren, der Pandemie geschuldet, ein gewisses Defizit in unseren Schulen entstanden ist. Allerdings finde ich nicht, dass dies Grund genug ist vollkommen auf die mündlichen Abschlussprüfungen zu verzichten. In den Jahren vor der Pandemie hätte niemand auch nur daran gedacht einen derart wichtigen Teil der Reife- bzw. Diplomprüfung einfach so entfallen zu lassen. Die Absolventen der vergangenen sowie auch teilweise der zukünftigen Jahre werden sowieso bereits als „Corona-Generation“, welcher die Matura einfach so „nachgeworfen“ wurde, betitelt. Doch dem ist nicht so. Wir hatten genauso mit Schwierigkeiten zu kämpfen wie die Generationen vor uns, nur waren diese eben andere. Zusammenfassend könnte man also sagen, dass ich der Meinung bin, dass die mündliche Matura wie im vorherigen Jahr in freiwilliger Form, mit eventuellen Einschränkungen der Themengebiete und einer abgemilderten Beurteilung, stattfinden sollte."

- Adrian hat als Schulsprecher auch eine Meinung zur mündlichen Matura
- Foto: Foto Schober
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Claudia Platzner
Claudia Platzner hat beruflich sehr viel mit Jugendlichen zu tun. Für sie ist eines klar: "Dass die mündliche Matura stattfindet, ist ein zweischneidiges Schwert!"Für manche ist es super, dass sie persönlich ihre Kompetenzen beweisen können. Doch es gibt auch Maturanten, die jetzt schon überfordert sind und für diese ist es ein immenser Druck, nun auch mündlich antreten zu müssen", so Platzner. Man kann nicht alle Maturanten in einen Topf werfen. "Manche würden freiwillig nicht antreten, weil sie keine Lust haben. Andere, weil sie es einfach drucktechnisch nicht schaffen. Für manche ist es eine Qual, vor anderen zu sprechen, dabei ist das eine so tolle Vorbereitung für das spätere Leben." Platzner bringt es auf den Punkt: "Die Matura ist für jeden etwas Besonderes. Wenn man das geschafft hat, hat man etwas, auf das man stolz sein kann. Vor allem nach der mündlichen Matura geht man raus und hat sich selbst beweisen können, dass man etwas kann." Diese Kompetenzen nimmt man für das weitere Leben mit: Egal ob für Studium, Vorstellungsgespräch, neuen Job oder auch private Dinge. Das kann einem niemand mehr wegnehmen. "Auch wenn viele die mündliche Matura als Herausforderung sehen, was sie natürlich auch ist, sollte man sie auch als Chance sehen. Es ist ein großer Schritt, den man alleine bewältigt hat. Die Aufregung gehört dazu."
Respekt
Die Lehrlingskoordinatorin erinnert die Menschen daran: "Die Jugendlichen machen derzeit viel durch. Sie dürfen nicht ausgehen, sie verpassen viel vom Leben und auch die Schulzeit hat man sich anders vorgestellt. Man darf nicht unterschätzen, was die Jugendlichen momentan so leisten!"
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Und was sagen Sie dazu: Sollte die mündliche Matura heuer anders ausfallen oder gar nicht? Stimmen Sie ab.




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