Drauhofen muss bald nach Litzlhof
Herma Hartweger und Josef Huber im WOCHE-Gespräch über die Zusammenlegung ihrer Fachschulen.
LURNFELD/LENDORF (schön). Kürzlich wurde bekannt, dass die beiden Landwirtschaftlichen Fachschulen zusammengelegt werden - Drauhofen in Lurnfeld muss nach Litzhof in Lendorf ziehen. Über die Vor- und Nachteile der Zusammenlegung, die für 2018 geplant sein soll, sprechen nun die beiden Direktoren Herma Hartweger (Drauhofen) und Josef Huber (Litzlhof).
WOCHE: Was sehen Sie positiv an der Zusammenlegung?
HARTWEGER: Positiv ist, dass wir ein modernes Haushalts- und Betriebsmanagement bekommen sowie unsere Eigenständigkeit bewahren werden. Auch werden wir am neuen Standort neue Lehrküchen und Internatsplätze für die Mädchen bekommen.
HUBER: Durch die Zusammenlegung kann sich das ländliche Bildungsangebot stärken. Dass diese strikte Trennung zwischen Mädchen und Burschen aufgehoben wird, sehe ich positiv, da es dies in anderen Bundesländern auch nicht gibt.
Welche negativen Punkte verbinden Sie mit der Fusionierung?
HARTWEGER: Dass es den Standort Drauhofen nicht mehr gibt, stimmt mich natürlich traurig, da Drauhofen eine Geschichte hat - Drauhofen ist einfach Drauhofen. Was also den Standort betrifft, muss ich sagen, dass mein Herz blutet.
HUBER: Dass im ländlichen Raum nach Kaufhäusern, Polizeiinspektionen und Postämtern nun auch Schulen zugesperrt werden, sehe ich negativ.
Im Zuge der Sanierung wird es nur mehr einen Direktor oder eine Direktorin geben - wer wird diese Funktion übernehmen?
HARTWEGER: Das ist noch offen - eventuell wird es Fachbereichsleitungen geben. Fix ist, dass es dann einen Direktor oder eine Direktorin gibt, das vom Land aufgrund von Gesetztesgebungen festgelegt wird.
HUBER: Es könnte sein, dass die Stelle neu ausgeschrieben wird. Nach 14 Jahren als Direktor würde ich natürlich sehr gerne weitermachen. Sollte ich nach der Zusammenlegung nicht mehr Direktor sein, werde ich natürlich weiterhin unterrichten.
WOCHE: Wird es nach der Zusammenlegung der beiden Schulen einen neuen, gemeinsamen Namen geben?
HARTWEGER: Das ist noch offen. Wahrscheinlich wird es einen Überbegriff geben, wie dieser lauten wird, steht noch nicht fest bzw. wurde uns noch nicht mitgeteilt.
HUBER: Man wird diesen Namen nicht ändern können - auch wenn es einen neuen Namen gäbe, würde weiterhin jeder "Litzhof" sagen, da Litzhof auch eine Ortschaft ist. Der Name ist in Kärnten und Österreich bekannt - in den letzten Jahren haben wir die Marke "Litzlhof" geschaffen, mit der man hohe, konstante Leistungen verbindet. Deshalb sehe ich eine Umbenennung nicht positiv und auch nicht sinnvoll.
Zur Sache:
Die Zusammenlegung der Fachschulen ist für 2018 geplant.
Das Gebäude, in dem die Landwirtschaftliche Fachschule Drauhofen untergebracht ist, befindet sich im Eigentum der Landesimmobiliengesellschaft Kärnten (LIG).
Rene Oberleitner, Kaufmännischer Geschäftsführer der LIG, geht davon aus, dass das Objekt nach der Fusion verkauft und somit der bestehende Mietvertrag mit dem Land Kärnten aufgelöst wird.
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