100 Jahre LFS Drauhofen
Ein Hoch auf die Hauswirtschaft
Seit 100 Jahren besteht die Landwirtschaftliche Fachschule Drauhofen. Nicht nur Bäuerinnen in spe nutzen diese Ausbildung.
DRAUHOFEN (des). Bei einem Festakt in der Turnhalle der Landwirtschaftlichen Fachschule Drauhofen wurde auf 100 Jahre Schulgeschichte zurückgeblickt. „Es ist erfreulich, dass sich so viele Menschen mit unserer Schule verbunden fühlen“, freute sich Herma Hartweger, Fachschuldirektorin angesichts der zahlreichen Ehrengästen aus Politik, Kammer, Bildung und Landwirtschaft.
Berufliche Weichenstellung
Schließlich feiert eine Schule nicht so oft einen runden Geburtstag wie diesen. Angefangen hat alles am 1. Jänner 1918 mit 23 Schülerinnen. Von da an entwickelte sich Drauhofen zum Begegnungs- und Bildungsort für die bäuerliche und ländliche Bevölkerung im Oberkärntner Raum. Bis heute setzt die Schule Akzente und gehört zu einer tragenden Säule der Kärntner Bildungsbetriebe. So stellte Landesrat Martin Gruber in seinem Grußwort fest, dass „Drauhofen stets ein Schulort war, an dem mit Fachkompetenz und Leidenschaft gelehrt und mit Begeisterung gelernt worden ist“.
Karriereweg für Frauen
Nina Pulver, die Hauptinitiatorin für die Errichtung dieser Bildungsstätte erkannte, die Zeichen der Zeit und war sich sicher, dass auch Mädchen eine gute Ausbildung brauchen. Bereits ab 1909 gab sie Sommerhaushaltungskurse in der bestehenden LFS Litzlhof. Nachdem der Standort Drauhofen gefunden worden war, ging es mit der theoretischen aber auch praxisstarken Ausbildung voran. Bis Anfang der 70iger Jahre besuchten die Mädchen, die Schule für ein Jahr. Danach blieben sie zwei Jahre bis zum Abschluss. Das Eintrittsalter wurde auf 14 Jahre herabgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt überstiegen die Anmeldezahlen die Aufnahmekapazität. Seit dem Schuljahr 1989/90 wurde in Drauhofen die dreijährige Schulform eingeführt. Es war österreichweit ein Pilotprojekt, das sich erfolgreich durchsetzte.
Absolventinnen schwärmen
Eine Lanze für die hauswirtschaftliche Ausbildung brachen die beiden ehemaligen Absolventinnen Fachinspektorin Maria Innerwinkler und Maria Luise Kaponig von der Landwirtschaftskammer. Denn was sich heute unter „KOLP Ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement“ gelehrt wird, ist ein Fundament für ansprechende Tätigkeiten. Heute wird in Drauhofen jungen Mädchen das Rüstzeug mitgegeben, um bäuerliche Höfe nachhaltig zu führen. Aber auch von der Leitung einer Großküche im Seniorenheim oder im Krankenhaus bis zur Ernährungsberaterin, von der Säuglingspflege bis zur Managerin eines „Erlebnisbauernhof“ oder einer Direktvermarktung, reicht die zeitgemäße Palette der Hauswirtschafterin. Kaponing wünscht in ihrem Fachvortrag jedem Mann, eine Absolventin von Drauhofen als Ehefrau.
Der Kreis schließt sich
Das Leben heißt Veränderung, und so sah sich auch Drauhofen vor zwei Jahren vor der schweren Entscheidung wie es weitergehen soll. Denn neben allen Errungenschaften und erfolgreichen Ausbildungsprogrammen, bemerkten die verantwortlichen Stellen, dass die demografische Entwicklung des Bezirkes auch vor der Schule nicht halt gemacht hat. Zudem stand auch noch eine teure Generalsanierung an. Jetzt entsteht in Litzlhof mit einem Zubau ein Oberkärntner Bildungszentrum für die Fachrichtungen „Landwirtschaft“ und „Ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement“. Hartweger ist sich sicher, dass „der gute Geist von Drauhofen auch in der neuen Wirkungsstätte mitwirken wird“. Schließlich hat dort vor über 100 Jahren mit Sommerkursen alles angefangen.
Mitgefeiert haben unter anderem: Ferdinand Hueter, Abgeordneter vom Kärntner Landtag; Klaus Brandner, Bezirkshauptmann Spittal; Siegfried Mohl, Vizebürgermeister Möllbrücke; Josef Huber, Landwirtschaftliche Fachschule Litzlhof, Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger und Superintendent Manfred Sauer; Margarethe Clementschitsch, ehemalige Direktorin Drauhofen; Helmut Weixelbraun Polizeiinspektion Möllbrücke; Markus Einhauer und Hannelore Frank Landwirtschaftliche Lehranstalt Lienz; Landesschulinspektor Alfred Altenberger; Pflichtschulinspektorinnen Helga Reiter und Barbara Bergner; Landwirtschaftskammer Peter Kristof; Adolf Lackner und Madeleine Müller von der HLW Spittal; Franz Resei und Ingrid Nussbaumer von NMS Dellach; Landesbäuerin Astrid Brunner; Siegfried Huber von der Sozialversicherungsanstalt der Bauern; Fachinspektor Religion Thomas Unterguggenberger; Waltraud Stroj von LFS Ehrental, Gertrud Wastian von Agrar-Hak Althofen; Absolventenobfrau Elfriede Mazzarella-Kerschbaumer; AMS-Leiter Johann Oberlerchner; Hans Keuschnig von Hohe Tauern Nationalpark; Baumeister Robert Angermann;
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