Drauhofen
Ein Juwel steht zum Verkauf

- Drauhofen steht zum Verkauf. Mindestens 2.5 Mio. Euro sollte man für den Erwerb des Anwesens flüssig haben...
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Die ehemalige landwirtschaftliche Fachschule Drauhofen wird zum Verkauf angeboten. Der freiheitliche Bürgermeister Mühldorfs Erwin Angerer machte einen Vorstoß zum Erwerb durch die Gemeinden des Bezirks Spittal. Auch im Hinblick auf einen möglichen Bau des Gewerbeparks am Lurnfeld.
BEZIRK SPITTAL. Was passiert mit der ehemaligen landwirtschaftlichen Fachschule Drauhofen? Derzeit wird das Anwesen über die Internetplattform des internationalen Immobilienbüros Remax zum Verkauf angeboten. Das einzigartige Juwel "Schloss Drauhofen" wurde im Jahre 1125 erstmals urkundlich erwähnt und in der Blütezeit des Silberbergbaus im 16. Jahrhundert erbaut.
100 Jahre als Schule geführt
Das Anwesen mit seinen weitläufigen Ländereien wurde ab 1918 als Landwirtschaftliche Schule geführt und durch Zubauten immer wieder erweitert. Die Liegenschaft mit einer Fläche von 77.750 m² besteht aus drei Gebäuden mit Lehrerhaus, Stallungen und Landwirtschaftlichen Nebengebäuden. Lt. Bescheid des Bundesdenkmalamtes ist an der Erhaltung des Altbaus des Schlosses Drauhofen öffentliches Interesse gegeben. Optional stehen noch weitere Forstwirtschaftliche Nutzflächen im Ausmaß von ca. 51,9 ha zum Verkauf. Teile der Forstwirtschaftlichen Flächen liegen im Quellschutzgebiet und versorgen die Liegenschaft mit eigenem Wasser. Der Preis beträgt laut Auskunft von Daniel Lobnik von Remax: 2,5 Millionen Euro ohne Waldflächen bzw. 2,905 Millionen Euro mit Wald.
Interesse seitens der Politik
Seitens der Politik gibt es Bestrebungen, das Anwesen Drauhofen zu erwerben. Einen Vorstoß machte der freiheitliche Bürgermeister Mühldorfs Erwin Angerer: „Drauhofen ist ein historisches und regionales Gut, wir dürfen nicht zuschauen, wie es blindlings an den Höchstbietenden verscherbelt wird. Das Schloss Drauhofen inkl. Forst- und Landwirtschaftsflächen braucht einen heimischen Käufer. Einem solchen muss die regionale Symbolik Drauhofens etwas wert sein. Nachdem wir alle ständig von Regionalität und Heimat sprechen, sollten wir mit gutem Beispiel vorangehen und als Gemeinschaft der Gemeinden Oberkärntens gemeinsam Drauhofen kaufen.“ Wenn man den Gewerbepark am Lurnfeld im Angriff nehmen will, dann benötigte man Grund und Boden als Tauschangebot. Erwin Angerer denkt bei der Finanzierung an den Mölltalfonds, die Gemeinden sowie die Verbände.
Vielfältige Nutzung
Das Nutzungspotenzial der ehemaligen Fachschule sei äußerst umfangreich. Angerer schweben verschiedene Nutzungsformen vor, unter anderem als Kinder-Reha-Zentrum oder Verwaltungsgebäude. Ferdinand Hueter, Landtagsabgeordneter und Bezirksparteiobmann der ÖVP, kann der Idee einiges abgewinnen: „Es ist noch ein weiter Weg. Aber jede Einrichtung, die der Bezirksbevölkerung zugutekommt, ist zu unterstützen. Die Nachnutzung ist entscheidend, denn Grund und Boden hat immer seinen Wert, vor allem wenn wir den Gewerbepark am Lurnfeld angehen wollen, dann wird der Grund und Boden für Tauschgeschäfte interessant."
"Plan muss auf den Tisch"
Spittals Bürgermeister Gerhard Pirih gibt sich hingegen vorsichtig skeptisch: "Hier muss zunächst einmal ein konkreter Plan auf den Tisch gelegt werden. Das Thema Drauhofen können wir dann bei der nächsten Sitzung der Verwaltungsgemeinschaft im Herbst gemeinsam diskutieren. Gekauft wird oft schnell etwas, aber man darf auch nicht die Erhaltungskosten bei solchen Gebäuden vergessen. Hier gibt es noch vieles an Gesprächsstoff."
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