Matura
Ende in Sicht

- Marie Feik aus Treffling wird heuer an der HBLA Pitzelstätten maturieren.
- Foto: Foto: privat
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40.000 Maturantinnen und Maturanten stellen sich bundesweit im Mai der Reife- und Diplomprüfung. Marie Feik aus Seeboden, Michael Trampitsch aus Steinfeld und Elias Suntinger aus Großkirchheim erzählen, wie sie sich auf die Matura vorbereiten und wie es ihnen damit ergeht, ein besonderes Maturajahr zu erleben.
SEEBODEN/STEINFELD/GROSSKIRCHHEIM. Die drei Oberkärntner Marie Feik, Michael Trampitsch und Elias Suntinger zählen zu den 40.000 Jugendlichen, die sich dieses Jahr der Matura stellen werden. Coronabedingt findet auch die heurige Diplom- und Reifeprüfung unter adaptierten Bedingungen statt. Trotz allem blicken die drei Maturanten positiv ihrem Abschluss entgegen.
Motiviert
Einige sehen es locker und empfinden es als Wissensstandabfrage, andere fiebern der Matura schon kräftig entgegen. Eines ist auf alle Fälle klar: Das Gefühl das mit dem Erwerb der Matura einhergeht, ist ein Unbeschreibliches. Die Maturantinnen und Maturanten einer AHS bzw. BHS müssen verpflichtend in drei schriftlichen Fächern antreten. Optional besteht auch die Möglichkeit, dem hinzu in drei Fachgebieten mündlich zu maturieren. Elias Suntinger besucht den Sportzweig des BORG Lienz und fühlt sich gerüstet für die bevorstehende Matura. „Die letzten vier Wochen waren sehr stressig, da Ende April der Schulschluss und damit einhergehend das Jahreszeugnis ansteht. Die letzten Schularbeiten waren sozusagen schon stark matura-orientiert und deshalb fühle ich mich gut gerüstet für meinen Schulabschluss. Ich tue mir grundsätzlich leicht beim Lernen, deshalb blicke ich der Matura auch positiv entgegen", so Suntinger. Auch Michael Trampitsch blickt der Matura optimistisch entgegen: „Mir fällt das Lernen sehr leicht. Durch die Möglichkeit, freiwillig mündlich zu maturieren, ist der Aufwand für uns etwas vereinfachter“, so der 19-Jährige, der in den Fächern Deutsch, Englisch und in Rechnungswesen an der HAK Lienz schriftlich antreten wird. „Allgemein bin ich schon gut vorbereitet auf die Matura, ich werde mir in den nächsten Wochen das Gelernte der letzten Schuljahre noch gut verinnerlichen, viel wiederholen und praktische Beispiele durcharbeiten." Dass sich das Musizieren positiv auf die kognitiven Fähigkeiten von Menschen auswirkt, ist in zahlreichen Studien belegt. Marie Feik ist passionierte Klarinettistin und wird die Matura an der HBLA Pitzelstätten ablegen. Sie ist der beste Beweis dafür, dass das Ausüben eines Instrumentes positiv den schulischen Lernerfolg beeinflusst. Marie hat bereits im Herbst des Vorjahres im Fach „Geschichte, Politische Bildung und Recht“ die Reifeprüfung mündlich erfolgreich abgelegt. „Ich finde es super, dass der Matura-Termin um zwei Wochen nach hinten verschoben wurde, so bleibt uns nach Abschluss des Schuljahres etwas mehr Zeit für die Vorbereitung. „Zur Zeit bin ich noch dabei, mein letztes Schuljahr gut abzuschließen. Mir liegen grundsätzlich alle meiner ausgewählten Fächer, es geht jetzt dann einfach darum, sich den Lernstoff noch zu verinnerlichen,“ so Feik.
Lernen auf Distanz
In den vergangenen Monaten konnte man landauf, landab die Herausforderungen rund um das Thema des Homeschoolings mitverfolgen. Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrer standen vor Aufgaben, die den Alltag erschwerten. Die 18-jährige Marie hat das am eigenen Leib erfahren: „Zu Beginn des Distance-Learnings war das Lernen von Zuhause aus schon eine Herausforderung. Das Aufgabenpensum war enorm im Vergleich zu dem im Präsenzunterricht. Man musste sich vieles selbst beibringen, im Laufe der Coronakrise ist es aber besser geworden, da sich alle Beteiligten an den Zustand gewohnt hatten und zum Beispiel in Auftrag gegebene Lerninhalte auch besser abwiegen konnten“, so Feik. Marie hat aber auch einige positive Aspekte aus dem Distance-Leraning mitnehmen können. „Ich bin seither auf alle Fälle selbstständiger geworden und empfinde es auch als positive Erfahrung, sich den Tag selbst einteilen zu können. Das finde ich sogar besser, weil ich dadurch auch mehr Zeit hatte, um Sport zu betreiben.“ Michael Trampitsch, dem besonders Sprachen und Rechnungswesen liegen, hat sich durch das Distance-Learning täglich zwei Stunden an Fahrtzeit in die Schule erspart. „Mir hat das Distance-Learning wirklich gut gefallen, man konnte sich seine Zeit frei einteilen und ich konnte dadurch öfters meinen Hobbys nachgehen. Natürlich mussten sich zu Beginn des Distance-Learnings erst alle Beteiligten an die neuen Umstände der Wissensvermittlung gewöhnen, aber meine Schule war dahingehend super organisiert und unsere Lehrer waren jederzeit für uns Schüler erreichbar. Außerdem habe ich seither eine gute Struktur in meiner Arbeits- und Lernweise entwickelt.“ Als positive Erfahrung empfindet auch der junge Mölltaler Elias Suntinger das Distance-Learning: „Das Distance-Learning hat uns Schülern bestimmt einiges abverlangt, aber ich habe vor allem gelernt, selbstständig zu arbeiten. Das ist auch schon eine gute Vorbereitung für die Universität. Am Schwierigsten war für mich die Einfindungsphase im Distance-Learning, obwohl ich sehr technikaffin bin. Besonders die Umstellung vom normalen Schulbetrieb auf das Lernen zu Hause viel mir anfangs schwer, weil ich ein sehr sozialer Typ bin und es einfach liebe, meine Freunde um mich zu haben", berichtet Suntinger.
Zielsicher
Alle drei sind hervorragende Schüler und wissen, was sie nach ihrem Schulabschluss machen möchten. Marie liebt naturwissenschaftliche Fächer. Gleich nach der Matura freut sie sich auf ein Praktikum bei der Sparkassa und will eventuell die Jagdprüfung ablegen. Anschließend hat sie geplant, zu studieren. „Mein großes Ziel ist es, die Aufnahmeprüfung für das Medizinstudium zu schaffen, um im Herbst Medizin zu studieren, denn ich würde gerne Allgemeinmedizinerin werden. Wenn das nicht klappt, kommen auch die Studienrichtungen Mikrobiologie, Chemie oder Pharmazie für mich in Frage" erzählt Marie begeistert. Elias Suntinger sieht seine Berufung im Lehramt. „Seitdem ich klein bin, weiß ich, dass ich Lehrer werden möchte. Der Umgang mit Jüngeren hat mir schon immer Freude bereitet und seitdem ich zwölf Jahre alt bin, gebe ich auch Nachhilfe. Ich bin sehr sozial und ich brauche die Konversation bzw. Interaktion mit anderen Menschen, deshalb denke ich, dass der Lehrerberuf genau das Richtige für mich ist. Die englische Sprache bereitet mir große Freude und durch meine Ausbildung am BORG Lienz (Schwerpunkt Sport) liegt es sozusagen auf der Hand, dass ich nach der Matura Englisch und Sport an der Uni Graz studieren möchte“, erzählt der sportliche Tausendsassa. Nach der Matura wird Michael Trampitsch den Zivildienst beim Roten Kreuz antreten, worauf er ein wirtschaftliches Studium an der FH Villach geplant hat. „Mein Traumberuf ist es, Steuerberater zu werden. Meine Eltern führen eine Kanzlei, in der auch meine Schwester tätig ist. Künftig möchte ich auch im Familienbetrieb mitarbeiten“, so Michael, der übrigens sein Schulabschlusszeugnis mit alles Einsern abschließen wird.



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