„Es gibt immer eine Alternative“
Als Quereinsteiger gewann Johann Winkler 2003 auf Anhieb die Bürgermeisterwahl in Krems.
An seine erste Amtshandlung kann sich Johann Winkler, Bürgermeister von Krems, gar nicht mehr erinnern. Es seien in den zehn Jahren, seit dem er Bürgermeister ist, sehr viele Projekte entstanden. „Die Zeit war bis jetzt spannend und herausfordernd. Man hat sehr viele Ideen, aber die Umsetzung richtet sich dann immer nach den finanziellen Mitteln“, sagt Winkler.
Als Meilensteine nennt der Gemeindechef unter anderem die Umgestaltung des Dorfplatzes in Kremsbrücke, die Sportanlage, den Gehweg in Kremsbrücke, Straßen-Erneuerungen, das Fernwärmewerk oder die energetische Sanierung der VS Eisentratten samt Photovoltaik-Anlage am Dach. Die Vereinsförderung sieht er ebenso als wichtige Aufgabe der Gemeinde. „Das Vereinsleben ist ein wesentlicher Eckpfeiler in der Gemeinde“, so Winkler.
Auch verschiedene Wegeprojekte liegen ihm am Herzen. So setzt er sich zum Ziel, dass Jeder zu seinem Haus einen asphaltierten Weg bekommt - und das bei einem Wegenetz von über 100 Kilometern Länge. Die schönsten Momente sind für den Bürgermeister, wenn etwas umgesetzt wird, wo alle zufrieden sind. Große Fehler habe er in den zehn Jahren keine gemacht.
„Wo gehobelt wird, fallen Späne. Man muss viele Entscheidungen treffen, die für den einen gut sind, für den anderen eher weniger“, erzählt der Gemeindechef und fügt hinzu: „Ich versuche immer den geraden und korrekten Weg zu gehen. Vor allem aber den Armen und Schwachen muss man helfen.“
Kompromiss-Bereitschaft
Winkler streicht hervor, dass 99 Prozent der Beschlüsse im Gemeinderat einstimmig seien. „Das ist für mich wichtig. Die beste Idee soll zum Zug kommen, unabhängig von der Partei.“ Generell sei er ein Mensch, der den Kompromiss sucht. „Geht nicht, gibt es nicht“ lautet sein Motto. „Es gibt immer eine Alternative. Regelmäßig muss man mit Behördenvertretern kämpfen, die sagen ,das geht nicht‘.“
Derzeit ist man in der Gemeinde Krems bei der Planung des Kanals. Im Oktober sollen die ersten Bagger anrollen. Energiealternativen sollen außerdem vorangetrieben und das Wegenetz ausgebaut werden. Ob sich Winkler 2015 wieder der Wahl stellen wird? „Wenn die Gesundheit mitspielt, mache ich es gerne wieder.“
Zur Person:
Der 57-jährige Johann Winkler ist seit 2003 Bürgermeister der Gemeinde Krems in Kärnten. Damals war er Quereinsteiger in die Politik.
Familie: verheiratet und zwei Kinder (23 und 26 Jahre)
Werdegang: Lehre zum Bürokaufmann, Bankangestellter, Polizeischule, acht Jahre Polizist in Wien, seit 1985 beim Gendarmerieposten bzw. Polizeiinspektion Gmünd.
Hobbys: Jagd, Skifahren, Radfahren, Schwimmen, Wandern;
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