Hinter den Kulissen der Drautalperle

Wolfgang Moser hat elektronisch alles im Blick
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SPITTAL (ven). Rutschen, Planschen, Wassergymnastik, Hochleistungssport oder Entspannung in der Sauna: In der Drautalperle in Spittal ist für Jung und Alt ein großes Angebot vorhanden. Doch damit der Laden läuft, ist vieles zu beachten. Die WOCHE durfte in die "Katakomben" voller Technik des Schwimmbades.

Wasserqualität wichtig

Wolfgang Moser ist seit drei Jahren im Schwimmbad "zu 80 Prozent Haustechniker und zu 20 Prozent Bademeister" sagt er. Zusammen mit insgesamt drei weiteren Bademeistern teilt er sich den Dienst auf. Zu seinen Aufgaben gehört es, ein wachsames Auge auf die Badegäste zu haben, bei Verletzungen schnell zu reagieren und die Technik in Stand zu halten. Der Boden wird täglich mit einem Mittel gegen Pilze behandelt, die Gullys und sämtliche Filter sind zu reinigen. "Ich lasse täglich einen Tauchroboter in alle Becken. Man glaubt gar nicht, wie viel Dreck sich am Boden eines Beckens ansammelt", so Moser, der auch täglich Wasserproben zieht und sie unter anderem auf PH-Wert und Chlorgehalt untersucht.

Die Werte werden bereits elektronisch im Keller - im Herzen der Anlage - gemessen. "Wenn die Werte hier bei mir abweichen, dann kann sein, dass in den Leitungen irgendetwas nicht stimmt. Dem gehe ich dann auf den Grund", so Moser. Von seinem Arbeitsplatz aus bekommt er elektronisch Warnmeldungen, sollte bei der Anlage etwas nicht stimmen. "Dann gehe ich in den Keller und suche die Ursache des Problems", sagt er.

Drei Wasserkreisläufe

Die Schwimmbadanlage kennt er wie seine Westentasche. "Es dauert aber schon zwei, drei Jahre, bis man hier sattelfest ist", erklärt er. Insgesamt drei Anlagen gibt es. Das Kinder- und Erlebnisbecken ist eine, das Sportbecken mit dem Schwimmkanal und dem Freibecken bildet eine und die dritte sind zwei Whirlpools im Saunabereich.

Der Weg des Wassers

Der Wasserkreislauf des Schwimmbades beginnt im Keller. Das Wasser, das im Schwimmbecken überläuft und in der Rinne abläuft, kommt in das sogenannte unterirdische Ausgleichsbecken. Dort kommt auch Frischwasser hinzu. Von dort gelangt es in die Flockung, hier werden Verunreinigungen sozusagen gebündelt, um sie leichter entfernen zu können. Danach kommt das Wasser zur Rückspülung. "Es durchläuft einen Mehrschichtfilter. Das Schlammwasser kommt in das Schlammbecken, dort setzt sich der Schlamm ab, das Wasser kann dann in den Kanal eingeleitet werden", erklärt Moser. Das saubere gefilterte Wasser wird im nächsten Schritt erwärmt und bekommt die richtige Menge an Chlor. Auch der PH-Wert wird elektronisch überprüft, bevor das Wasser wieder in das Schwimmbecken gelangt.
Geheizt wird die gesamte Anlage mit Gas. "Wir nutzen aber auch die Abwärme der nahegelegenen Eishalle zum Heizen", ergänzt Moser.

Auge auf alles

Moser hat aber noch weitere Aufgaben. Er aktiviert die Saunen, kontrolliert bei seinen Rundgängen, ob die Garderobenkästchen einwandfrei sind, füllt Wasser im Aquarium im Ruheraum der Sauna nach, reinigt die Rutsche und die Stufen, mäht den Rasen und kontrolliert, ob im Fitnessraum alles funktioniert.

Manueller Betrieb

Auch Betriebsleiter Werner Steinwender hat ein wachsames Auge auf seine Anlage. Seit 1999 war er im alten Hallenbad beschäftigt. Der ausgebildete Betriebsschlosser erstellt Betriebspläne, ist für den Wareneinkauf und -verteilung zuständig und plant auch die Wartungen. "Wir haben auch Ersatzteile da, teilweise müssen wir diese auch selbst auswechseln", erklärt er. Sollte die gesamte Elektronik ausfallen, "können wir kurze Zeit auch manuell fahren", so Steinwender.

Zur Sache:

Wasser in Becken: 1,677 Millionen Liter
Wasserfläche: Rund 1.000 Quadratmeter
Wasserverbrauch: 40.000 Kubikmeter pro Jahr, 60 bis 80 Kubikmeter täglich
Frischwasserzufuhr: Rund 30 Liter pro Gast
Erlaubte Gäste: 400
Saunagäste: 100
Rutsche: 55 Meter lang, Starthöhe in 6,32 Metern, mit Videoüberwachung
Grundstück: 21.120 Quadratmeter
Bebaute Fläche: 4.350 Quadratmeter
Verbaut: 5.200 Kubikmeter Beton und 155 Tonnen Stahl

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