Spittal
"Keiner muss sich schämen"
Vor allem rund um die Weihnachtszeit hat das Team der Tafel Österreich eine Menge zu tun.
SPITTAL (aju). Um Anspruch auf die Unterstützung durch das Team Tafel Österreich zu haben, muss die Einkommensgrenze von 1.238 Euro unterschritten werden. Heutzutage trifft das auf immer mehr Menschen zu. Auch Einheimische sind trotz eines aufrechten Beschäftigungsverhältnisses immer öfter davon betroffen. Trotzdem kommen aber immer weniger von ihnen zur Tafel. Das wollen die 60 freiwilligen Helfer nun ändern.
Scham und Angst
"Viele schämen sich, zu uns zu kommen oder haben einfach Angst. Dabei ist das vollkommen unnötig, denn wir helfen gerne", sagt Sabine Eichberger, Bezirkskoordinatorin des Teams Tafel Österreich vom Roten Kreuz. Für viele Alleinerziehende, ältere Menschen oder auch Berufstätige kann dieses Angebot nämlich eine große Hilfe sein. Viele von ihnen haben zusätzlich schwere Schicksalsschläge in ihrem Leben ertragen müssen. "Armut ist oft etwas Abstraktes, dabei gibt es auch in Oberkärnten Menschen jeden Alters, die auf die Hilfe der Tafel angewiesen sind", sagt Eichberger. Mitzubringen ist lediglich ein Einkommensnachweis.
Die Feiertage
Vor allem nach Weihnachten merken die vielen Helfer einen Anstieg bei ihren wöchentlichen Essensausgaben. "Die Menschen wissen zu schätzen, was wir tun", erklärt Sabrina Baier, stellvertretende Bezirkskoordinatorin. Für sie und ihre Helfer geht es aber nicht in erster Linie um den Dank der Menschen. "Wir alle sind gerne in diesem Ehrenamt tätig. Ein zufriedener Gesichtsausdruck oder ein erleichterter Seufzer sind uns schon Dank genug."
Verschwiegenheit
Zu dieser Unterstützung gehört auch die Verschwiegenheit dazu. Denn viele wagen den Schritt zur Tafel nur deshalb nicht, weil sie sich vor Klatsch und Tratsch in der Gesellschaft fürchten. Informationen darüber, wer zur Tafel "einkaufen geht", wie es die Freiwilligen liebevoll nennen, werden streng geheim gehalten. "Wir sind froh, wenn wir den Menschen ihr ohnehin schweres Leben ein wenig erleichtern könnten", erklärt Baier.
Spenden als Unterstützung
Dennoch werden auch immer wieder Spenden gebraucht. Denn vor allem Grundnahrungsmittel oder Hygieneartikel sind Mangelware. Abhilfe schaffen können Betriebe hier, indem sie der Tafel Gutscheine schenken. "Mit diesen kaufen wir dann die Grundnahrungsmittel für die Essensausgaben ein", sagt Baier.
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Zur Ausgabe
- Jeden Samstag werden die Lebensmittel von 19.00 bis 20.00 Uhr an der alten Rotkreuz-Bezirksstelle Spittal ausgegeben.
- Nähere Informationen erhalten Sie beim Roten Kreuz 04762 2200.
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