LandWIRtschaft IN RADENTHEIN - Susanne Winkler, vulgo Glabatsch
Betriebsstruktur:
Susanne Winkler vlg. Glabatsch
konventioneller Betrieb mit ca. 70 Hektar, davon 46 ha Wald, 17 ha Grünland, 5 ha Alm und 3 ha Alm gepachtet;
Milch- und Mutterkühe, Schweine für den Eigenbedarf, 1 Pferd als Hobby
Milchverarbeitung
Liebe Susi, als Stadtmarkt-Bäuerin bist du mit regionalen Spezialitäten vertreten. Wie sind deine Eindrücke vom Stadtmarkt Radenthein?
Wir haben unsere Produkte immer ab Hof verkauft. Dass wir jetzt die Möglichkeit haben, am Stadtmarkt zu sein, macht mich sehr froh. Es ist so wichtig, dass man einen direkten Kontakt mit seinen Konsumentinnen und Konsumenten hat. Das Lob der Kunden ist sehr wichtig für mich und gibt mir Kraft.
Mit welchen Produkten bist du am Stadtmarkt vertreten?
Zu meinen Produkten zählen der Harbe Kas, Glundner Kas, Bröseltopfen und Butter sowie zu Ostern die gefüllte Butter. Ebenso verkaufe ich Brot von meiner Nachbarin Sonja Pontasch, vlg. Oberegger.
Wie war die Veränderung vom Ab-Hof-Verkauf hin zum Stadtmarkt?
Ich bin jeden Freitagnachmittag am Markt und alle wissen das. Für mich bietet der Stadtmarkt die perfekte Möglichkeit, meine Produkte zu verkaufen. Die Kunden schätzen den Markt, da sie verschiedene regionale Produkte auf einmal bekommen. Viele haben sich am Hof über die schlechte Zufahrt geärgert, aber für das kann ich nichts. Auch dass wir so hoch am Berg wohnen, war für viele Kunden schwierig. Jetzt ist es auch für uns am Hof eine Erleichterung. Ich kann die Produktion auf den Freitag ausrichten.
Wie ist der Alltag am Glabatschhof?
Als Bäuerin und Mutter von drei Kindern (8, 2x19 Jahre) beginnt der Tag schon sehr früh. Mein Mann Reinhard und ich erledigen vor dem Frühstück die Stallarbeit, danach mache ich unsere kleine Tochter Daniela fertig für die Schule. Meine Schwiegermutter Gisi, die mir eine große Hilfe am Hof ist, erledigt in der Zwischenzeit die erste Arbeit in der Milchstube. Ich bin Gisi überaus dankbar für alles und schätze sie sehr.
Neben der Milchverarbeitung ist auch noch der ganze Haushalt zu erledigen, zu kochen und zu Mittag hole ich meine Tochter wieder von der Schule ab. Da unsere Tochter dreizehn Wochen zu früh zur Welt kam, hat sie besondere Bedürfnisse. Viele verschiedene Therapien mit langer Autofahrt, aber auch Förderungen in Eigeninitiative nach der Schule gehören bei uns zum Alltag dazu. Im Sommer steht zusätzlich die Heuarbeit an, die im Berggebiet sehr anspruchsvoll ist. Das Leben am Hof ist oft nicht planbar. Was zu machen ist, gehört gemacht! Somit ist Flexibilität als Bäuerin sehr wichtig.
Dein Wunsch für die Zukunft:
Wichtig ist mir, dass die Wertschätzung bleibt. Meine Produkte am Markt sollen etwas wert sein, da viel Arbeit dahinter steckt. Wir Bergbäuerinnen leisten viel, auch viel für die Allgemeinheit und den ländlichen Raum. Im Sommer stehen wir Bäuerinnen und Bauern Stunden am Feld und die Touristen sehen es oft als Selbstverständlichkeit, dass die Wiesen und Felder gepflegt sind. Die anstrengende körperliche Arbeit wird selten gesehen.
Es gehört sehr viel Idealismus und Liebe dazu, die steilen Flächen zu bewirtschaften.
Schön ist es, wenn das geschätzt wird und ich weiß, warum ich das tue.
Michael Kerschbaumer
Dipl.-Päd. Anna Kohlmayer
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