Nicht nur die Erwachsenen werden ermahnt
Seit 18 Jahren kehrt Franz Amlacher als Nikolaus in jedes Haus im Bergdorf Teuchl ein.
1994, als in der Teuchl die Maibaumrunde zur Belebung des Dorfes gegründet wurde, trat der Kolbnitzer Franz Amlacher erstmals als Nikolaus auf. Mit fünf Krampussen, zwei Engeln und einem Korbträger im Gepäck, besucht der Kolbnitzer, verkleidet mit Vollbart, roter Mütze und Stab, seither jährlich alle Häuser im 90-Seelen-Bergdorf. „Das Schöne dabei ist, dass wir nicht nur bei Kindern, sondern auch bei alten Leuten einkehren. Alle warten schon immer gespannt auf uns“, erzählt der 47-Jährige.
Geschenke für alle
Und auch beschenkt werden nicht nur die Kleinsten, sondern auch Erwachsene. „Jeder bekommt ein Packerl von uns. Die freiwilligen Spenden werden dann wieder für Geschenke fürs nächsten Jahres verwendet“, so Amlacher. Was ihn als Nikolaus noch außergewöhnlich macht, ist, dass er nicht nur Kinder ermahnt, sondern auch die Erwachsenen auf ihre Fehler aufmerksam macht. „Wichtig ist, dass man mit Allen redet. Auch die Großen haben Fehler. Und für die Kinder, die ohnehin meist Angst haben, ist es nett, wenn man auch ihren Papa oder Opa ermahnt“, findet der Kolbnitzer.
Die traditionellen Nikolaushausbesuche in der Teuchl wurden sogar von Gernot Stadler in „Auf einsamen Wegen – die Kreuzeckgruppe“ verfilmt. „Wegen des extremen Dialekts sind im Film Untertitel eingespielt“, grinst Amlacher. Aber nicht nur im Bergdorf Teuchl ist der 47-Jährige als Nikolaus unterwegs. So besucht er auch die Kinder in der Volksschule und im Kindergarten Kolbnitz. Zudem macht er gelegentlich mit der Perchtengruppe Hausbesuche in Kolbnitz. Bei Krampusumzügen trifft man Franz Amlacher nicht an – zumindest nicht als Nikolaus. „Dort ist immer so viel Lärm, da geht man als Nikolaus unter. Bei Hausbesuchen herrscht eine ganz andere Atmosphäre, wenn die ganze Familie versammelt ist.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.