Nach Villacher Anschlag
Waffenanträge im Bezirk Spittal bleiben konstant

- Bezirkshauptmann Markus Lerch zum Waffenbesitz im Bezirk
- Foto: Marlon Bönisch, Neuwirth Foto
- hochgeladen von Eva Presslauer
Trotz des jüngsten Terroranschlags in Villach gibt es im Bezirk Spittal keine Hinweise auf einen Anstieg der Waffenkäufe. Bezirkshauptmann Markus Lerch stellt klar: Die Zahl der waffenrechtlichen Dokumente bleibt konstant. Die Sicherheitslage sei stabil, eine verstärkte Bewaffnung der Bevölkerung nicht feststellbar.
BEZIRK SPITTAL. Nach dem terroristischen Anschlag in Villach vor einem Monat stellt sich die Frage, ob die Nachfrage nach Waffen im benachbarten Bezirk Spittal gestiegen ist. Eine verstärkte Unsicherheit könnte dazu führen, dass sich mehr Bürger bewaffnen wollen. Doch laut Bezirkshauptmann Markus Lerch gibt es keine Auffälligkeiten. "Wir haben die Zahlen für das erste Quartal 2025 statistisch erhoben und können sagen, dass die Anzahl der ausgestellten waffenrechtlichen Dokumente auf einem konstanten Niveau geblieben ist", erklärt Lerch. Damit sei kein Anstieg beim Erwerb von waffenrechtliche Dokumenten feststellbar. Auch was den tatsächlichen Besitz anbelangt, sind die Zahlen konstant geblieben.
Anstieg 2015
Dennoch sei das Argument des Selbstschutzes im Bezirk durchaus bekannt. "Gerade in Oberkärnten war dies in den letzten Jahren immer wieder Thema. Einen merklichen Anstieg gab es zuletzt in den Jahren 2015 bis 2017, im Zuge der Flüchtlingswelle. Seitdem hat sich das Niveau jedoch stabilisiert." Zur aktuellen Situation meint Lerch: "Die Zahl der registrierten waffenrechtlichen Dokumente bleibt auf einem gleichbleibenden Niveau. Die genaue Gesamtzahl aller registrierungspflichtigen Schusswaffen im Bezirk wird nicht gesondert erfasst, jedoch gibt es keine Hinweise auf eine plötzliche Zunahme."
Sicherheitslage stabil
Lerch betont, dass es keinen Anlass zur Beunruhigung gibt. "Wir haben ein sehr gut funktionierendes Sicherheitsnetz mit einer präsenten und aktiven Polizei. Es werden regelmäßig Schwerpunkte gesetzt, um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken." Auch die Einführung von Waffenverbotszonen, wie es sie etwa in Wien oder Vorarlberg gibt, sieht er derzeit nicht als notwendig an. "Solche Zonen werden nur in Hotspots eingerichtet, wenn eine Notwendigkeit besteht. Im Bezirk Spittal gibt es aktuell keinen derartigen Brennpunkt."
Diskussion statt Aggression
Lerch betont außerdem, dass Gewalt nie eine Lösung sein sollte: "Es ist auch wichtig, dass man sich wieder zurückbesinnt auf das, dass Konflikte im Dialog und im Miteinander gelöst werden sollten. Das Ausweichen auf Waffen oder Gegenstände, die Verletzungen herbeiführen können, ist keine Lösung."
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