Hoher Ausfall heuer beim beliebten Waldhonig. Es werden 75 Prozent der normalen Ernte fehlen.
Waldhonig wird knapp
LENDORF (pgfr). Wenig fündig werden unsere Bienen heuer in den Wäldern. "Des einen Freud, des anderen Leid." Die großen Regenmengen tun der Natur gut, den Erträgen des beliebten Waldhonigs jedoch nicht. Die Niederschläge fallen oft heftig und stark aus, sodass sich die Baumläuse an den Bäumen nicht mehr halten können.
Fehlender Honigtau
Die Baumläuse, auch Rindenläuse oder Lachniden genannt, sind eine Familie der Pflanzenläuse und gehören der Überfamilie der Blattläuse an. Die meisten Vertreter dieser Familie gelten als Forstschädlinge, aber einige Arten sind für die Imkerei als Erzeuger von Honigtau, dem Ausgangsstoff des Waldhonigs, sehr wichtig.
Füttern war notwendig
Die vorherrschenden Wetterkapriolen, heiss und kalt, beschaffen nicht nur uns Menschen Mühe. "Wir stehen dem machtlos gegenüber. Es ist abnormal, wir Imker mussten die Bienen im Juni und Juli füttern, damit sie überlebten", so Hans Zmölnig. Die Honigernte von höheren Lagen jedoch, wie etwa der Almrosen- oder auch Almrauschhonig, und auch der hellere Blütenhonig verspricht gute Erträge.
Leidgeprüfte Imker
Im Vorjahr war die Melezitose oder Zementhonig genannt, verursacht durch einen zu hohen Anteil an Glucose und Fruchtose, schuld an einer geringen Waldhonigernte. Die Gefahr sieht Zmölnig in solchen ernteschwachen Jahren auch darin, dass vermehrt importierter Billighonig auf den Markt kommt. "Fälschungen sind sogar für Experten schwer zu erkennen."
Was können wir tun?
"Auch hier, regionale Produkte kaufen und das Bemühen der Direktvermarkter unterstützen", appelliert Zmölnig. Ein Kauf von Billighonig birgt auch noch eine andere Gefahr. In diesen minderwertigen Produkten befinden sich oft Faulbrut-Sporen, die ganze Bienenstände vernichten können. Diese gelangen nach der Futtersuche in den Bienenstock. "Also, Honig-Gläser vor dem Entsorgen im Geschirrspüler waschen!"
Es gab Vorzeichen
"Wenn der Wald stark blüht, ist ein schlechtes Honigjahr zu erwarten," besagt das überlieferte Volkswissen.
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