Demo gegen Corona-Maßnahmen
"Wir sind keine Versuchskaninchen"
In einer Großdemonstration wurde in Spittal für "Freiheit" und gegen die staatlichen Maßnahmen zur Pandemieeindämmung protestiert.
Spittal. Mit Parolen wie "Wir sind keine Versuchskaninchen", "Jesus ist unser Heil, nicht die Impfung" oder "Finger weg von unserer Freiheit, Herr Mückstein" wurde am Sonntag in der Bezirksmetropole gegen die Anti-Corona-Politik demonstriert. Bei frühlingshaften Temperature wurden auf dem Gendarmerieplatz bei Schloss Porcia erst Reden gehalten, zum Finale gemeinsam "Gebt Kindern das Lachen zurück" intoniert - angestimmt mit Gitarrenbegleitung von der fünffachen Mutter und zweifachen Großmutter Heidi Smolnik aus Felden am See.
Ein weitgehend friedlicher Marsch durchs Zentrum, begleitet von Rufen nach "Freiheit" und "Widerstand", beendete die dreistündige Veranstaltung. Nach Angaben von Bezirkshauptmann Klaus Brandner und Bezirkspolizeikommandant Werner Mayer beteiligten sich die 500 angemeldeten Demonstranten an der Kundgebung, nach Schätzung der Veranstalter doppelt so viele. Weil sie die geforderte Maskenpflicht ignorierten, wurden nach Brandners Worten drei Teilnehmer festgenommen. Dabei lief rund die Hälfte der Demonstranten unmaskiert mit.
"Demo für die Freiheit"
Der Mallnitzer Skilehrer und Wegewart Gerhard R., der als stellvertretender Veranstalter nicht seinen Familiennamen preisgeben wollte, sprach von einer "Demo für die Freiheit". Der Trump-Anhänger sei nicht gegen die Impfung ("Coronatherapie"), aber für eine freie Impfentscheidung. Dagmar Martiner aus Ferndorf, die sich gegen das "Einsperren der Ungeimpften" aussprach und sich wie ein "Schwerverbrecher" fühle, berichtete der WOCHE, sie habe ihre Tochter Shina erfolgreich vom Turnunterricht mit Maske befreien können. Der Spittaler Sepp Neuschitzer forderte ein Volksabstimmung, die es in Kärnten zuletzt 10.10. 1920 gegeben habe.
Gegen "Lügenpresse"
Der Spittaler Arnold Petutschnig argumentierte: "Unser Immunsytem wird durch die Impfung träge." Der Energiemangel stelle die Vorstufe zur Krankheit dar, der größte Energieräuber sei die Angst. Und Jasmin Malle aus Villach wetterte unter starker Beifallsbekundung gegen "die Lügenpresse mit ihren gezielten Manipulationen". Einem Happening gleich hingegen die Aufforderung der jungen SpittalerinGlasgraveur Michael Forstner:nen Anna Wernisch und Marlene Suntinger: "Free Hugs", also "freie Umarmungen".
Herbert Haupt marschierte mit
Der Marsch durch die von der Polizei vorübergehend für den Verkehr gesperrten Straßen wurde angeführt von einer überdimensionalen Kärntner Flagge. Teilnehmer waren unter anderen der frühere Vizekanzler und Impfgegner Herbert Haupt (FPÖ) mit Gattin Ingrid, die Nudelfrabrikanten Albin und Günter Brunner sowie Glasgraveur Michael Forstner mit Gattin Christiane.
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