Renaissance der Parteilosen

Die Woche Spittal hat Altbürgermeister Siegfried Huber zuhause besucht. Mit 28 Jahren wurde er Bürgermeister.  | Foto: MeinBezirk.at
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Siegfried Huber war 33 Jahre lang Bürgermeister in Flattach. Er blickt zurück und auch nach vorne.

FLATTACH. Die Woche Spittal hat sich mit Huber bei ihm zuhause in Außerfragant, Gemeinde Flattach, getroffen. Der 79-Jährige hat viel zu erzählen: Er war nicht nur über drei Jahrzehnte lang Bürgermeister, sondern führte nebenbei auch den Familienbetrieb Glocknersessel, den heute sein Sohn Werner leitet und auch das Sporthotel, welches sein Sohn Siegfried weiterführt.

Kein Hauptberuf

Von 1970 bis 2003 war Huber Bürgermeister in Flattach: "In ländlichen Gemeinden braucht es keinen Bürgermeister, der hauptberuflich der Ortsvorsteher ist." Huber hat durchgehend bei Glocknersessel mitgearbeitet, welches sein Schwiegervater geführt hat. "Mein Tag hat um 5.45 begonnen und dafür bin ich halt schon um kurz nach 20 Uhr schlafen gegangen", denkt Huber zurück. Der Altbürgermeister hat ein Geheimnis: "Es ist Einteilungssache. Du brauchst als Bürgermeister, so wie in jeder Führungsposition, ein gut organisiertes Team um dich herum. Man muss nicht bei jeder Verhandlung und jedem Gespräch dabei sein, wenn dein Amtsleiter weiß, was los ist, funktioniert es auch so. Natürlich war ich sehr engagiert und oft vertreten, doch mein Sekretär hat mich gekannt und hat mir vieles abgenommen. Wenn man selbst als gutes Beispiel vorangeht und immer respektvoll und organisiert ist, färbt das auf das Team ab."

Ohne Partei

Huber ist gebürtig aus Feldkirchen und kommt aus einer FPÖ-Familie. Er selber hat schon als junger Mensch nichts von Parteifarben gehalten. "Daher bin ich auch zur ersten Wahl ohne Partei angetreten, sondern mit der Liste Siegfried Huber. In Gemeinden haben Parteifarben nichts zu suchen. Heute kommt es mir auch vor, als würde es eine Renaissance der Parteilosen geben. Das finde ich gut!"

Wahlen damals und heute

Insgesamt sechs Wahlen hat Siegfried hinter sich und alle für sich entscheiden können. "Der erste Wahlgang war knapp, beim zweiten hatte ich schon neun von 15 Mandaten", denkt Huber zurück. Doch wie waren die Wahlen damals? "Wahlwerbung sah damals ganz anders aus und war viel persönlicher. Wir haben jede Flattacher Ortschaft besucht und uns mit den Menschen getroffen. Die Menschen müssen den Menschen hinter dem Bürgermeisterschild kennen!"

Respekt

Für Siegfried Huber zählt Respekt bis heute zu den wichtigsten menschlichen Werten. "Ich respektiere jeden Menschen. Sei es ein einfacher Mann mit einer leichten Tätigkeit, auch dieser hat Respekt verdient. Korrekte Menschen braucht es", so Huber.

Mölltaler Gletscher

"Meine Sisyphusarbeit war der Mölltaler Gletscher. Dieses Projekt hat mich wirklich in der Politik gehalten. Seit 1970 haben wir daran gearbeitet und erst 1986 wurde er eröffnet", denkt Huber zurück. Wie fühlt es sich an, für einen so wichtigen Touristenpunkt im Bezirk oder sogar in Kärnten, beteiligt gewesen zu sein? "Das macht einen schon stolz natürlich", lächelt Huber. Doch die heutige Situation des Tourismus beschäftigt den Altbürgermeister immer noch. "Leider wird das Mölltal schlecht verkauft. Oft ist die Effektivität der Werbung einfach Null." Er bringt auch Vorschläge: "Das Mölltal lebt vom und für den Wintertourismus. Genau das muss man nutzen, wenn man was hat. Wir haben den Mölltaler Gletscher, Heiligenblut und das Skigebiet in Mallnitz und auch das Goldeck ist nicht weit. Warum machen wir daraus so wenig? Oft sind die Werbungen für das Mölltal nichtssagend. Es braucht Attraktivität für den Wintertourismus, solange wir den noch haben! Was wäre mit mehr Skilanglauftouren?"

Heute

Was sagt ein Altbürgermeister zur Impfpolitik? "Den Menschen geht es zu gut anscheinend! Wir haben eine Ausnahmesituation, wobei die gesamte Allgemeinheit in Gefahr ist. Hier geht es nicht um persönliche Befindlichkeiten, sondern um die Gemeinschaft."

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