Gold möglich
Marco Schwarz nach Abfahrt auf Medaillenkurs in der Kombi
Einen ganzen Medaillensatz hat Kärnten bei diesen Olympischen Spielen, nach Gold und Bronze von Matthias Mayer und Silber von Dani Ulbing, bereits erobern können. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass da heute noch etwas hinzu kommt: Der Radentheiner Marco Schwarz ging als einer der Favoriten in die Alpine Kombination und überzeugt: Nach der Abfahrt liegt er in absoluter Top-Position.
PEKING/KÄRNTEN. Marco Schwarz kommt mit der Startnummer fünf. Er zählt zu den Top-Favoriten. Die letzte Alpine Kombination hat er gewinnen können, es war jene bei den Weltmeisterschaften vor einem Jahr in Cortina. Und im Training kam Schwarz mit der Abfahrt in Peking ausgezeichnet zurecht. Bleibt zu hoffen, dass er dies auch im Rennen auf die Strecke bringen kann.
Tolle Fahrt von "Blacky"
"Blacky" startet kraftvoll, wirkt im oberen Streckenteil aber etwas reserviert. Der mittlere Teil gelingt ihm sehr gut, er zeigt keinen Respekt vor der Speed-Strecke und setzt sich an die Spitze des Feldes - am Ende landet er 0.47 Sekunden vor dem bis hieherher führenden Tschechen Jan Zabystran.
Auch Strolz mit Top-Leistung
Gleich nach unserem Marco Schwarz startet mit dem Vorarlberger Johannes Strolz, Sohn von Hubert Strolz, der in Calgary 1988 die Gold-Medaille in der Alpinen Kombination holen konnte, ein weiterer Top-Favorit. Und er wird seiner Favoritenrolle gerecht: Eine knappe halbe Sekunde ist er im oberen Teil vor dem gebürtigen Villacher. Unten hinaus verliert er ein wenig, setzt sich aber zwei Zehntel vor unsere Medaillen-Hoffnung.
Zeit von Schwarz wird immer mehr wert
Aber was sind die Bestzeiten der beiden Österreicher wert? Ein Gradmesser ist sicherlich Broderick Thompson aus Kanada, der erste richtige Speed-Spezialist kommt aber nicht an die Zeiten heran - er landet fünf Zehntel hinter Strolz, drei hinter Schwarz. Das ist eine Überraschung und zeigt, wie toll auch die Abfahrt von "Blacky" war. Mit Justin Murisier landet wenig später ein heißer Medaillenkandidat nur sieben Hundertstel hinter dem Kärntner.
Kilde voran - aber ist das genug?
Mit Startnummer zehn steht der Norweger Aleksander Aamodt Kilde am Start. Er ist von Beginn weg vorne, doch insgesamt nicht so deutlich, wie das zu erwarten gewesen wäre und wie er es wohl auch für Slalom benötigen würde. Im Ziel liegt er 0.75 Sekunden vor Strolz, 0.95 Sekunden vor Schwarz. Gleich nach ihm fährt der Kanadier James Crawford, Vierter der olympischen Abfahrt und ebenso WM-Vierter bei der Alpinen Kombination vor einem Jahr, mit nur zwei Hundertstel Rückstand auf Kilde auf den zweiten Platz.
"Favoritensterben" in der Abfahrt
Dass Leute, wie der Top-Abfahrer Innerhofer, in weiterer Folge sogar hinter Schwarz bleiben, untermauert die tolle Leistung. Aber wie geht es den Top-Favoriten? Alexis Pinturault verliert viel Zeit im oberen Teil, liegt am Ende knapp zwei Sekunden hinter Kilde und damit 0.97 Sekunden hinter Schwarz - eine große Überraschung, damit war nicht zu rechnen. Der Schweizer Loic Meillard kommt beinahe zu Sturz, landet fast zwei Sekunden hinter "Blacky" - damit ist ein Favorit aus dem Rennen. Nicht besser ergeht es dem Kombi-Weltmeister von 2017, Luca Aerni: Eine verkorkste Fahrt bringt ihm drei Sekunden Rückstand auf den Kärntner ein.
Schwerer Sturz und ein starker Kanadier
Der dritte Österreicher, Raphael Haaser aus Tirol, kommt oben und im Mittelteil nicht so richtig ins Fahren, landet eineinhalb Sekunden hinter Kilde und damit auch mehr als eine halbe Sekunde hinter Schwarz. Nach dem schweren Sturz des Schweizers Chabloz bei der Einfahrt in die Bowl fährt mit Brodie Seger ein weiterer Kanadier vorne rein - er kann sich zwar mit 0.42 Sekunden Rückstand auf Kilde auf der dritten Stelle platzieren, der Speed-Spezialist dürfte für Schwarz im Slalom aber kein Problem darstellen.
Schwarz greift nach der Medaille
Die Entscheidung in der Alpinen Kombination gibt es ab 7.15 Uhr unserer Zeit. Da müssen alle Kärntnerinnen und Kärntner vor den Fernsehgeräten sitzen, denn Marco Schwarz kämpft um die nächste Medaille für unser Bundesland - gibt es schon Nummer vier dieser Olympischen Spiele? Es sieht zumindest nach der Halbzeit sehr gut aus, der Radentheiner liegt mit 0.95 Sekunden Rückstand auf Speed-Spezialist Kilde am tollen fünften Rang.
Im Slalom lief es leider nicht nach Wunsch für Schwarz: Hier geht es zum entsprechenden Artikel.
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