Mit Pfeil und Bogen in die Natur
Der derzeit sehr beliebte Bogensport hält Jung und Alt fit.
SPITTAL (ven). Konzentration, Anvisieren und eine gespannte Körperhaltung kann man sich bei der Sektion Bogenschießen der Sportgemeinschaft Spittal (SGS) unter der Leitung von Walter Neidhart aneignen. Er hat 2008 die bereits in den 90er-Jahren gegründete Sektion mit Schülern wiederbelebt.
Wie ein Ritter
Neidhart selbst ist durch den Bogenschießstand bei den alljährlichen Ritterspielen auf Burg Sommeregg zum Bogenschießen gekommen. "Herbert Umundum hat mich überredet, mit dem Sport zu beginnen", erklärt er. "Ich habe drei, vier Jahre alleine hinterm Haus geübt", erzählt er, bevor er die Ausbildung zum Übungsleiter absolvierte.
Ausschlaggebend für gute Treffer sind neben der Kraft des Bogens - diese wird in Pfund gemessen - auch die Armlänge des Schützen und die Pfeillänge. "Diese drei Dinge müssen zusammenpassen, dann erzielt man gute Ergebnisse", erklärt Neidhart. Kinder und Anfänger schießen meistens mit Bogen von 16 bis 22 Pfund. Die Pfeile aus Carbon haben Truthahnfedern, bei Übungspfeilen sind sie aus Kunststoff. Die ersten zwei Monate können sich Vereinsmitglieder die Ausrüstung ausleihen, danach "sollte man sich schon einen eigenen Bogen kaufen."
Gesund für Muskulatur
Neben der richtigen Körperspannung und dem genauen Anvisieren ist der Sport auch gut für Hals- und Lendenwirbelsäule. "Manche Ärzte 'verschreiben' das Bogenschießen sogar als Therapie bei Problemen mit der Halswirbelsäule", erklärt Neidhart.
Zielen in der Wildnis
Auf zwei Parcours in der Umgebung von Spittal haben Schützen die Möglichkeit, im Gelände realitätsnah auf Kunststofftiere zu schießen. "Da ist man schon oft bis zu drei Stunden in der Natur unterwegs", so Neidhart. Gebaut hat die Parcours Herbert Grandits.
Durch eine 40 Meter lange Halle, die Anton Volpini de Maestri - selbst begeisterter Bogenschütze - auf seinem alten Firmengelände zur Verfügung stellt, kann der Sport auch in der kalten Jahreszeit ausgeübt werden. Dort wird auf Zielscheiben oder auf Kunststofftiere geschossen.
Turnier bei Ortenburg
Heuer findet am 13. September das "2. Ortenburger Bogenturnier" beim Gasthaus "Marhube" am Goldeck-Nordabfahrt statt. Hier können sich noch Teilnehmer aus allen Vereinen auf sgsbogensport.jimdo.com anmelden.
Zur Sache:
Mitglieder derzeit: 80
Bogenklassen: zwei Recurve-, ein Langbogen, ein historischer Bogen, zwei Compound-Bogen
Gruppen bei Bewerben: Männlich/weiblich, dann jeweils Schüler (zehn-13), Jugendliche (14-17), Allgemein (18-54), Senioren (ab 55)
Mitgliedsbeitrag: Jugendliche 60 Euro, Erwachsene 115 Euro (SGS- und Sportstättenbeitrag)
Einführungskurs: 90 Minuten um 20 Euro, inkl. Ausrüstung
Parcours: Ab Gasthof "Lug ins Land" und ab Gasthof "Marhube"
Vereine in Kärnten: Derzeit elf
Olympisch: Seit 1972
Dachverbände: World Archery (WA) und der International Field Archery Association (IFAA) mit jeweils unterschiedlichen Regelwerken
Österreichischer Bogensportverband: www.oebsv.com
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.