Marco Gantschnig
Vom Steinfelder Talent zum Bundesligaprofi beim GAK

- Foto: Privat/Gantschnig
- hochgeladen von Florian Pingist
Portrait: Marco Gantschnig (26) aus Steinfeld schaffte mit dem GAK den Aufstieg in die österreichische Bundesliga. Vergangene Saison war er der torgefährlichste Innenverteidiger in der zweiten Liga.
STEINFELD, GRAZ. Als der GAK zuletzt in der Bundesliga um Punkte kämpfte, kickte Marco Gantschnig noch in der Jugend seines Heimatvereines Steinfeld. Heute, 17 Jahre später, ist der 26-jährige Oberkärntner Leistungsträger der Grazer und stürzt sich mit dem Traditionsverein in das Abenteuer Bundesliga. "Es war immer das Ziel des GAK, wieder ganz oben zu spielen. Dass wir letzte Saison den Aufstieg geschafft haben, macht mich sehr stolz. Ich bin dankbar, Teil davon zu sein", sagt Gantschnig, der die vergangene Saison noch einmal Revue passieren lässt: "Am Anfang wusste keiner, wo wir stehen. Wir waren mental angeschlagen, nachdem wir zuvor den Aufstieg wegen des Spiels in Dornbirn knapp verpasst haben. Doch wir haben schnell gezeigt, dass wir den Rückschlag weggesteckt haben und wieder da sind. Das hat uns wahrscheinlich noch stärker gemacht."
Torgefährlicher Innenverteidiger
Nach einer ausgiebigen Meisterfeier der Mannschaft auf Mallorca waren die Blicke aber schnell wieder nach vorne gerichtet. "Die Vorbereitung war dieses Mal etwas härter als sonst. Aber das ist gut, davon profitieren wir die ganze Saison. Ansonsten hat sich nach dem Aufstieg innerhalb des Vereines eigentlich nicht viel geändert", erklärt Gantschnig, der den Weg zu den "roten Teufeln" über die Akademie des SK Sturm Graz und dem SV Kapfenberg gefunden hat. Bereits seit 2019 läuft er für den GAK auf. In dieser Zeit erzielte er 20 Tore und bereitete acht weitere vor. Für einen Innenverteidiger eine bemerkenswerte Statistik. "Vielleicht liegt es daran, dass ich früher in der Jugend vorne gespielt habe. Meine Kopfballstärke hilft natürlich auch", sagt Gantschnig, der Sergio Ramos als sein großes Idol betitelt: "Seine Torgefahr, seine Ballbehandlung und sein aggressiver Spielstil – er ist ein Verteidiger, der alles kann. Ich habe seine Spiele immer gerne verfolgt und viel von ihm gelernt."
Ruhiger Typ
Der "aggressive" Spielstil ist auch eine Stärke von Marco. Privat ist er aber das Gegenteil von dem, was er auf dem Spielfeld zeigt. "Ich bin eher ruhig und zurückhaltend, verbringe gerne Zeit mit Partnerin und Familie." Ähnlich ruhig bereitet sich Gantschnig auf die Spiele vor. "Wenn die Spiele am Abend sind, lege ich mich gerne noch ein paar Stunden hin", verrät der Drautaler, der zuerst immer den rechten Schuh anzieht. Zu Mittag gibt's Nudeln. Druck verspürt er nur in den seltensten Fällen.
"Es ist 'geil', hier zu spielen"
Mit dem Aufstieg in die Bundesliga hat sich Gantschnig neue Ziele gesetzt. "Als Aufsteiger sollte das Hauptziel der Klassenerhalt sein. Ob wir für mehr in der Lage sind, wird sich zeigen. Persönlich möchte ich mich in der Bundesliga etablieren, so viele Spiele wie möglich sammeln und meine bisherige Rolle im Team weiterführen." Deshalb wurde sein Vertrag auch vorzeitig bis 2026 verlängert. "Ich fühle mich hier extrem wohl. Es ist ein familiärer Verein mit tollen Fans und einem großartigen Team. Es ist einfach 'geil', hier zu spielen." Eine weitere große Rolle dabei spielt Trainer Gernot Messner, der seine Wurzeln ebenfalls in Oberkärnten hat. "Er ist sehr sachlich, führt uns gut. Seitdem er da ist, geht es steil bergauf. Seine Arbeit ist überragend", lobt Marco seinen Coach.
Mentalität ist der Schlüssel
Seine größten Herausforderungen in seiner Karriere waren bisher eine langwierige Verletzung und eine schwierige Zeit in der Akademie, die er trotz aller Schwierigkeiten, mit der Unterstützung seiner Familie, gemeistert hat. "Ich glaube, generell im Profifußball sind Verletzungen für die meisten Spieler die größten Sorgen. Aber es gehört halt zum Sport dazu. Ohne Verletzungen geht es im Sport halt nicht. Wichtig ist es, dranzubleiben und niemals aufzugeben. Weil im Endeffekt bin ich halt der Meinung, dass man am Ende des Tages für die Arbeit, die man auf sich nimmt, belohnt wird", schließt der bodenständige Oberkärntner ab.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.