"Ich bin der Zirkusdirektor"

Die Hoteliersfamilie mit Karoline, Marie (8), Sigi und Sigi junior (6) | Foto: KK
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  • Die Hoteliersfamilie mit Karoline, Marie (8), Sigi und Sigi junior (6)
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SEEBODEN (ven). Gibt es einen perfekten Tag für einen Hotelier wie Sigi Moerisch? Die WOCHE hat nachgefragt.

Der Troubleshooter

"Ich brauche morgens ein Motiv zum Aufstehen", schmunzelt Moerisch. In der Regel ist dies aber so um 7.30 Uhr. "Ich stelle mich bereits im Bett auf den Tag ein und stelle Überlegungen im Halbschlaf ein", ergänzt er. Sein Frühstück besteht nur aus Kaffee. "Dann geht es darum, den Tag zur organisieren", erklärt er. Dazu gehöre das Lesen von Mails, Terminkoordination und vor allem Problemlösung im Hotel. "Der Alltag besteht aus der Umsetzung von Ideen. Ich muss mit dem Küchenchef die nächste Woche besprechen, Telefonate beantworten und dazu kommen auch noch diverse Sitzungen", erklärt er.

Viele Sitzungen

Moerisch ist nicht nur Hotelier, er bekleidet auch Funktionen im Tourismusverband Seeboden, ist Aufsichtsrat bei der Millstätter See Tourismus GmbH (MTG) sowie in der Kärnten Werbung und auch Fachgruppenobmann der Hotellerie in der Wirtschaftskammer Kärnten. Hier gilt es, einige Dinge zu lösen. "Im Tourismusverband geht es um örtliche Probleme, wie Weihnachtsbeleuchtung oder auch die Hauptplatzgestaltung", erklärt er. In der MTG wird es schon regional. "Jetzt gibt es in Spittal einen Tourismusverband, hier muss man erst einen Dialog finden." Besonders turbulent ist es zur Zeit in der Kärnten Werbung. "Die Kärnten Card beschäftigt uns sehr, natürlich auch die Budgetkürzungen. Wir sind bemüht, gute Lösungen zu finden, aber die Komplexität des Themas kommt bei den Laien sehr mühsam rüber", so Moerisch. Bei 100 Mitgliedsbetrieben gäbe es natürlich viele Interessen und auch Konflikte, die es zu lösen gilt.

Schwierigkeiten mit Steuern

"Die Steuerreform ist derzeit ein großer Wulst. Alle Kassen müssen umgestellt werden, die dreiprozentige Mehrwertssteuererhöhung tut schon weh", erklärt er. Dazu ist Moerisch auch noch im Vorstand des "Vereines der Verbände". "Wir wollen Anteile an der Kärnten Werbung, das geht aber nicht, weil sich die Politik nicht bewegt und die Landesholding, die 60 Prozent der Kärnten Werbung besitzt, ein großes Problem durch die Heta hat", sagt er.

Mittagessen mit der Familie

Mit der Familie gibt es nach den turbulenten Dingen Mittagessen. "Die Oma kocht und zwar das, was die Kinder bestellen", schmunzelt er. Am Nachmittag ist im Betrieb nicht viel los, die Gäste sind eher unterwegs und aktiv. "Wenn das Wetter schön ist, fahre ich mit meiner Vespa zum See." Abends wird es da schon wieder hektischer. "Der Abend ist die Kür im Hotel. Man muss das Abendservice schön inszenieren und ist quasi Zirkusdirektor für 30 Mitarbeiter", erklärt er. Wenn Freunde da sind, sitzt er auch schon mal länger bei einem Glas.

Kein Schlaf vor Mitternacht

"Ich versuche, um halb elf nach Hause zu gehen. Eine Nachrichtensendung wie die ZIB 24 ist mir auch noch wichtig", ergänzt er. Vor Mitternacht kommt er allerdings selten ins Bett. Wo fährt ein Hotelier vom Millstätter See hin in den Urlaub? "Auf die Kanaren, wo es schön warm ist", schließt er.

Zur Person:

Name: Sigismund Moerisch
Geburtstag: 13. August 1965
Familie: Verheiratet mit Karoline, zwei Kinder (Marie, 8, und Sigi, 6)
Beruf: Hotelier
Hobbies: Wenn Zeit bleibt jagen und golfen
Vorbilder: Winston Churchill
Motto: Leben und leben lassen
Ziele: Die gibt es stündlich, vor allem aber das Einhalten der Work-Life-Balance

Die Hoteliersfamilie mit Karoline, Marie (8), Sigi und Sigi junior (6) | Foto: KK
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