Spritpreise
Ohne Auto geht es am Land nicht!
Wie nehmen die Kunden die hohen Spritpreise auf? Das beantwortet uns eine Spittaler Tankstellenleiterin.
PUSARNITZ. Es ist keine Überraschung. Tankstellenleiterin Verena Kohlmayer von "Unser Lagerhaus" Pusarnitz sagt der Woche Spittal gegenüber: "Natürlich sind die Kunden wenig erfreut über die Spritpreise. Es wird viel verglichen, günstigere Tankstellen werden gesucht und die Reaktionen sind sehr unterschiedlich. Von Resignation zu Verständnis bis hin aggressivem Verhalten und böswilligen Anschuldigungen."
Situation
Seit 22 Jahren ist Kohlmayer bei "Unser Lagerhaus" tätig und seit 2008 hat sie die Tankstellenleitung über. Eine solche "Ausnahmesituation" gab es noch nie: "Es tut mir auch weh, diese Preise zu verlangen. Ich muss auf der einen Seite die Kundschaft zufriedenstellen, aber auf der anderen müssen die Löhne der Mitarbeiter bezahlt werden und man muss wirtschaftlich denken. Es ist wirklich ein Spagat zwischen Kundenzufriedenheit und Mitarbeitersicherung. Wir bekommen jeden Tag um 12 Uhr die kalkulierten Preise aus der Zentrale in Klagenfurt. Ich will in dieser Zeit keine Kunden verlieren und wir passen uns den anderen Preisen an!"
Auto ist ein Muss
"Unsere Kundschaft vom Land braucht das Auto für das alltägliche Leben. Pendler können teilweise nicht so einfach auf den öffentlichen Verkehr umsteigen, das muss der Politik klar werden! Es gibt am Land noch keine Alternative zum Auto. Da müssen Lösungen her und zwar dringend!", so Kohlmayer.
Geschäftsführer
"Unser Lagerhaus"-Geschäftsführer Hubert Schenk beantwortet, wie sich der Spritpreis zusammensetzt: "Prinzipiell setzt sich der Treibstoffpreis wie folgt zusammen: Produktpreis im Einkauf plus Mineralölsteuer (rund 30 Prozent) plus Umsatzsteuer plus CO₂-Steuer und einem kleinen Aufschlag." Ist es überhaupt möglich, Spritpreise im Rahmen des Erträglichen zu halten oder hat man darauf nur bedingt Einfluss, da man sich nach dem Weltmarkt richten muss? "Uns bleibt als Lagerhaus WHG in der Preisgestaltung nur ein kleiner Spielraum von wenigen Cent. Der Rest des Preises ist eben der Grundpreis, der am Weltmarkt festgelegt wird, plus der Mineralölsteuer als großen Posten plus Umsatzsteuer plus CO₂-Steuer."
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