Schnaps gehört zu ihrem Leben
In einer kleinen aber feinen Brennstube in Seeboden erzeugt Liane Adenberger Hochprozentiges.
Als uriger Geheimtipp wird die kleine Schnapsbrennerei von Liane Adenberger in Seeboden von Vielen bezeichnet. Geheim wahrscheinlich nur, weil die 50-Jährige mit ihren Destillaten nicht an Wettbewerben teilnimmt. „Ich habe an Sensorik-Seminaren teilgenommen und kann daher selber sagen ob der Geschmack passt. Meine Auszeichnung sind die Leute, die immer wieder kommen und zufrieden sind“, sagt die bescheidene Seebodnerin.
Kein Computer
Auf Anhieb wohl fühlt man sich, wenn man die gemütliche Brennstube mit Liebe zum Detail betritt. Darunter hochprozentige Geschenksideen, kreativ dekoriert mit allem, was man im Wald findet. Nach einem Computer sucht man hier vergebens, kassiert wird mit einer sehr alten Kassa. Die Stube schließt gleich am Wohnraum an. „Man vergisst hier den Alltagsstress und jeder geht zufriedener wieder raus“, sagt Adenberger. Vor 18 Jahren, nachdem sie von ihrem Mann zum Hochzeitstag eine kleine Brennanlage geschenkt bekam, hat Adenberger das „Brenn-Fieber“ gepackt. Neben den herkömmlichen Sorten erzeugt die Seebodnerin vor allem Eigenkreationen. „Ich klaube alles auf der Alm, was ich finde.“ Daraus entstand unter anderem die „Almfratn“.
Täglich ein Stamperl
Weitere Kreationen sind das Hausschnapserl, Ingwer, Roter Pfeffer, Karotten oder Rote Rüben. „Es gibt fast nichts, was ich nicht schon probiert habe. Es ist immer wieder spannend, was am Ende herauskommt.“ Ihre edlen Brände werden bei namhaften Hotels wie Hochschober, Moerisch, Moserhof, Postwirt oder Brückenwirt ausgeschenkt. Das Naturprodukt Schnaps gehört zu Adenbergers Leben. „Ein Stamperl am Tag lasse ich mir nicht nehmen.“ Und das hält sie scheinbar jung und gesund - ihre 50 Jahre sieht man der Seebodnerin jedenfalls nicht an.
Der Brennvorgang:
Das Obst wird mit einer Mühle zerkleinert (gemaischt). In den Maischfässern gärt dieses dann etwa drei Wochen. Die dazugegebene Hefe wandelt den Fruchtzucker dabei in Alkohol um. Danach wird das Ganze in der Schnapsbrennanlage erhitzt, wobei Alkoholdampf aufsteigt. Dieser wird durch Abkühlung flüssig gemacht (Rohbrand). Danach wird die Anlage penibel geputzt und mit dem Feinbrand begonnen. Hier werden durch den richtigen Siedepunkt die schlechten Stoffe (Vorlauf, Nachlauf) von den guten (Mittellauf) getrennt. Der Mittellauf ist der trinkbare Teil. Bei diesem werden noch die Trinkgrade eingestellt. Nach der Filterung reift der Schnaps in alten, mundgeblasenen Flaschen.
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