Schuster: "Kärnten Card leitet Touristen vorbei"

- Die Überfuhr von Millstatt fährt zu jeder vollen Stunde
- hochgeladen von Verena Niedermüller
Die Schuster-Schifffahrt behauptet sich seit drei Generationen am Südufer am Millstätter See.
GROSSEGG (ven). Franz Schuster ist Schiffskapitän mit Leidenschaft. Das beweist er nun in dritter Generation im Familienbetrieb in Grossegg. Beinahe jeder kennt die Anlegestelle "Schuster" dort beim Spittaler Strandbad, das ebenfalls mal der Familie gehörte.
Anlegestelle im Eigentum
"Wir haben die Infrastruktur am Südufer selbst, das ist unser Alleinstellungsmerkmal", so Schuster, der neben der Fähre Peter Pan - die Überfuhr nach Millstatt - auch noch das Hochzeitsschiff MS Porcia betreibt. "Wir machen damit Führungen vom See aus, es ist eine Erlebnisschifffahrt und auch das Catering für die Feiern kommt von uns selbst", erklärt er. Seine Frau Silke packt dabei kräftig mit an. Wie sehr Schuster seinen Beruf liebt, merkt man an dem Satz "Wir gehen nicht arbeiten, wir gehen zum See".
Kärnten Card lässt kleine sterben
Da hin entwickelt hat sich das Unternehmen durch die Kärnten Card. "0815-Angebote hat ohnehin jeder. Wir leben durch und arbeiten mit zu 100 Prozent zahlenden Gästen", sagt er. Die Kärnten Card leite den Touristenstrom an kleinere Unternehmen, die nicht dabei sind, vorbei. "Mein Fachvertreter in der Wirtschaftskammer Ernst Nageler sagte mir damals, dass auch die Kleinkrämer sterben mussten", so Schuster. "Drei Unternehmen haben eine Überfuhr betrieben, wir sind mittlerweile die einzigen." In einer Neuauflage der Kärnten Card, die vermutlich kommendes Jahr kommen wird, möchte er sich schon einbringen.
Komfort am Schiff
Durch die zahlenden Gäste konnte er es sich auch leisten, die Porcia mit einer Klimaanlage modernst auszustatten. Trotz 110 vorhandenen Plätzen fährt er aber immer nur mit maximal 60 Passagieren. "Jeder hat somit neben einem Platz am Deck auch einen klimatisierten Platz unter Deck."
Weniger Badegäste
Gegründet hat das Unternehmen Schusters Großeltern Josef und Lilly Schuster. Sie betrieben das Hotel "Schloßvilla" am Südufer, das Gebiet gehörte vor 65 Jahren noch zur Gemeinde Millstatt, eine Straße war noch nicht vorhanden. So wurden die Gäste mit ihrem Gepäck von Millstatt mit dem Boot hergebracht. Der Startschuss für den Betrieb. In den 70er Jahren wurde die Schloßvilla geschlossen und das Strandbad eröffnet. "Da richteten wir eine verstärkte Überfuhr ein. Früher waren im Bad täglich 600 bis 700 Menschen, heute sind es 150", blickt Schuster zurück, der das Unternehmen von seinem Vater 1993 übernommen hat und das Strandbad an die Gemeinde verkaufte.
Derzeit fährt die Schifffahrt mit sechs Motorbooten und zwei Mitarbeitern. "Es macht uns großen Spaß", so Schuster, der im Winter mit einem Shuttlebus für Falkensteiner unterwegs ist.
Zur Sache:
Franz Schuster GmbH
Inhaber: Franz Schuster
Geburtstag: 14. Juni 1964
Beruf: gelernter Koch
Familie: verheiratet mit Silke, ein Sohn
Inhaber seit: 1993
Boote: 6 (3 Fahrgast-Schiffe, 3 Motorboote)
MS Porcia: Kapazität von 110 Personen, aber nur 60 werden befördert
Hochzeiten zu Wasser: 25-30 pro Jahr, Spittal und Seeboden bieten Trauungen am Schiff an
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