Vom Weinregal zur Design-Lampe
Herwig Gasser baut nicht nur Glasdächer, sondern schafft kreative Glas-Kunst.
RADENTHEIN (ven). "Zuerst kam das Weinregal aus Glasblöcken. Dann hatte ich lange so einen Block hier in meinem Büro stehen und überlegte, was ich damit anfangen könnte. Dann hatte ich die Idee zu der Lampe", beginnt Herwig Gasser, Unternehmer und Glaser aus Radenthein.
Familienbetrieb
Der Glaser und Hobbykünstler hat das Unternehmen, das sein Vater Gerfried 1968 gegründet hatte, vor elf Jahren übernommen. "Meine Mutter Annelies ist hier im Büro, mein Vater genießt die Pension, hilft aber mit, wenn Not am Mann ist", so der Firmenchef.
Kunst und Glas
Gasser besuchte die Glasfachschule und den Aufbaulehrgang für Design und Kunsthandwerk. Danach absolvierte er die Sozialakademie - eine ganz andere Richtung. "Ich habe einige Jahre als Sozialarbeiter und im kreativen Bereich gearbeitet", erzählt er. Er hat immer gerne gezeichnet, hatte auch Ausstellungen mit seinen Grafiken. "Mit 30 bin ich wieder heim in die Firma, mit 31 hab ich sie übernommen. Ich wollte in keinem Amt als Beamter arbeiten, das wäre mir zu langweilig geworden", so der Unternehmer.
Design und Innovation
Nun beschäftigt er vier Mitarbeiter, seine Aufgaben konzentrieren sich auf Planung, Kundenkontakt und -betreuung, Organisation und Einkauf. Und auch Design. Die neuartige Lampe ist bereits verkauft, wenn jemand eine haben möchte, wird sie natürlich neuerlich produziert. "Darin stecken ungefähr drei bis vier Wochen Arbeit. Bis das gewollte Rosten des Metallfußesperfekt ist", erklärt er. Design ist sein Steckenpferd. "Wir arbeiten hauptsächlich mit Architekten zusammen." Beispiele für gelungene Arbeiten sind zum Beispiel im Museum Carantana in Molzbichl oder in der Ordination des Zahnarztes Peter Tschikof in Spittal zu finden. "Ich habe früher viel gezeichnet und meine Grafiken in Ausstellungen gezeigt. Das hilft mir jetzt auch in der Arbeit. Ich kann Raumsituationen auf einer Baustelle schnell erfassen."
Ausstellung?
Dabei achtet der Unternehmer darauf, auch seine Freizeit zu genießen. In dieser bereist er ferne Länder wie Äthiopien oder Kambodscha und besucht Jazzfestivals. "Ich bin kulturell sehr interessiert. Gehe aber auch gerne Radfahren oder Schitouren", meint er. Ob er mit seinen Glaskunstwerken auch eine Ausstellung machen will? "Es ist eine eventuelle Idee..."
Zur Sache:
Glas Gasser
Gegründet: 1968 von Gerfried Gasser
Übernommen: 2004 von Herwig Gasser
Standorte: Radenthein und Feistritz an der Drau
Mitarbeiter: Vier Arbeiter, eine Mitarbeiterin im Büro
Produkte: Kunstverglasungen, Glaserei, Spiegel, Bilderrahmen, Glasreparaturen, Glasmöbel, Glaskunst, Vordächer, Glaswände
Neu: Designlampe aus Glasblock und Metallfuß
Glas besteht aus natürlichen Bestandteilen wie Quarz, Kalk, Pottasche, Soda und weiteres. Die Materialien werden verscholzen. Danach kommt die Masse in ein Zinnbad. Die Fließgeschwindigkeit reguliert die Glasdicke. Anschließend wird das Glas gekühlt und in Teile in einer Größe von sechs mal drei Metern zugeschnitten.
Gasser kauft sein Glas zur Weiterverarbeitung hauptsächlich aus Österreich. "Es ist wichtig, gute verlässliche Partner zu haben"
Spiegel: Die Glasplatte wird mit Silbernitrat und Schutzlacken belegt, die reflektieren.
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