Einzelhandel
Zwei Adeg-Märkte zu haben
Ralf Gugganig feiert 40 Jahre Adeg Flattach und schaut sich nach einem Nachfolger um
FLATTACH (des). Ralf Gugganig ist nicht nur mit der Region verwurzelt, er kennt auch die Bedürfnisse seiner Kunden - schließlich ist er seit 40 Jahren ein erfolgreicher Adeg Kaufmann. Dass er ein Geschäftsmann mit Leib und Seele ist, haben seine Vorgesetzten bereits in jungen Jahren erkannt.
Lehrjahre
Mit 14 Jahren absolvierte er seine Lehre in der Spar-Filiale in Mallnitz und nach ein weiteren Zwischenstationen, wurde er bereits mit Anfang 20 Leiter von einer Spar-Dependence in Salzburg. Dort bescherte ihn sein Einsatz Monatsumsätze, die er in Flattach in einem Jahr erzielt. Doch zum Glück für das Mölltal, fühlte sich Gugganig nicht wohl in der Stadt, und sah sich nach einer Stelle in seiner Heimat um.
Umbau
1979 war es dann soweit und Gugganig übernahm in Flattach das Adeg-Geschäft. 200 Quadratmeter klein war der Laden und schon schnell begriff der findige Kaufmann, dass nur eine Vergrößerung die Bedürfnisse der Kunden befriedigen konnte. Am Ende des Umbaus war der Adeg in Flattach um das Doppelte größer geworden.
Wenig Konkurrenz
Wie richtig seine Entscheidung war, zeigt sich auch daran, dass er in der Region mittlerweile ein Platzhirsch ist. Alle anderen Einzelhändler haben aus verschiedenen Gründen die Türen geschlossen, nur Gugganig und sein Sortiment konnten am Markt bestehen bleiben. Heute befindet sich der nächste Supermarkt in Obervellach. 2014 wagte er dann noch einen größeren Schritt. Er errichtete gegenüber seinem alten Adeg ein neues Geschäft mit 650 Quadratmeter Fläche, großem Parkplatz und im neusten Design. „Man darf nicht stehenbleiben“, lautet sein Kommentar.
Regionalität
Im Zuge des Neubaus wurde die Obst-und Feinkosttheke erweitert und eine Backstube errichtet. Da es keine Bäckerei vor Ort mehr gibt, ist die Backstube bei Adeg für die Kunden sehr wertvoll. „Besonders am Donnerstag wird sich mit Brot eingedeckt“. An diesem Tag bietet er von einer Bäuerin gebackene Waren an, gekrönt mit einem Reindling zu Ostern.
Touristen als Kunden
Schon früh hat Gugganig erkannt, wie wichtig das Geschäft mit den Touristen ist. Schließlich ist der beliebte Mölltaler Gletscher nur neun Kilometer von seinem Geschäft entfernt. „In der Wintersaison bei schönem Wetter tummeln sich über 2 000 Skifans da oben“, erklärt er. Ab 16.30 Uhr sind die Sportler dann in seinem Laden und versorgen sich mit frischen Produkten. In seinem kleinen Adeg vor 40 Jahren konnte er sich über so viel Kundschaft nicht wirklich freuen. Mit vier Mitarbeitern und engen Gängen versuchte er den Ansturm zu bewältigen. Heute, mit neun Angestellten, übersichtlichen Sortimentsangebot und Anti-Rutsch-Fliesen ist das Verkaufen viel leichter geworden.
Umtriebiger Kaufmann
Gugganig ist Kaufmann aus Überzeugung und dieser Umstand bescherte ihm eine gehörige Portion Geschick um seinen Geschäften immer wieder den nötigen Schwung zu geben. Nicht nur der Adeg in Flattach ist eine Erfolgsgeschichte, sondern auch sein zweites Standbein in Rangersdorf erfreut sich großer Beliebtheit. Erst im letzten Jahr entstand dort ein topmoderner Adeg mit einer Verkaufsfläche von 450 Quadratmetern. Besonders stolz ist Gugganig aber auf seinen Mölltaler Hendlgrill. Vor über 30 Jahren war er mit seiner mobilen Station Vorreiter auf allen Festen. „Heute bin ich in der Region bekannt wie ein bunter Hund“, freut er sich über sein Talent.
Nachfolger gesucht
Knapp 2 Millionen Umsatz beschert Gugganig der Adeg in Flattach und 1,6 Millionen der Adeg in Rangersdorf. Ein vielversprechendes Geschäft, aber das sieht wohl nicht jeder so. Rangersdorf wollte der 62 Jährige Kaufmann mit dem Umbau eigentlich schon abgeben, aber es gab keine ernstzunehmenden Bewerbungen. Deshalb fängt er nun schon frühzeitig an, um für Flattach und letztendlich auch für Rangersdorf einen Nachfolger zu finden. „Ich freue mich, wenn sich über WOCHE Spittal potentielle Interessenten melden“, erklärt er.
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