Bios Mallnitz: Ausstellung stellt bedrohte Nutztierrassen in den Fokus
Günter Jaritz macht auf bedrohte Nutztierrassen wie Malteiner Rind oder Pinzgauer Ziege aufmerksam.
MALLNITZ. Das Nationalparkzentrum Mallnitz startete am 23. April mit der Ausstellungseröffnung „Von blauen Ziegen und schwarzen Schweinen – eine Reise quer durch die Alpen zu den letzten ihrer Art“ und einem Vortrag über fast vergessene Nutztierrassen des Alpenraums von Landschaftsökologe Günter Jaritz in die Saison 2017.
Historische Kulturaufnahme
Die alten Nutztierrassen trugen wesentlich für die historische Kulturnahme der Landschaft des Alpenbogens bei. Erst durch sie war eine dauerhafte Besiedelung der Alpenregionen möglich. Heute sind sie, vor allem durch moderne Haltungsformen und Leistungsoptimierung, vielfach vom Aussterben bedroht. Das Malteiner Rind, der Bergspitz und die Pinzgauer Ziege stehen stellvertretend für die ursprüngliche Vielfalt an Nutztieren in der Nationalpark-Region.
Vielfalt weicht der Einfalt
„Die Vielfalt der Natur muss leider oft der Einfalt des Menschen weichen. Dem wollen wir – als erfahrene Vermittler von Themen im Bereich Umwelt- und Naturschutz – entgegenwirken. Es ist uns ein großes Anliegen, mit dieser Ausstellung das Augenmerk der Menschen für einige Zeit auf das sensible Thema der seltenen Nutztiere der Alpen zu lenken“, so Nationalparkreferent Gernot Darmann.
„In der Alpenweit sind nicht weniger als 131 alte Nutztierrassen in ihrem Bestand gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Das soll mit dieser Ausstellung den Besuchern vor Augen geführt und auf einen bisher vernachlässigten Aspekt der Biodiversität aufmerksam gemacht werden“, so Nationalparkdirektor Peter Rupitsch.
Verlust von Kulturlandschaften
Mit dem Rückgang der traditionellen Nutztiere geht oft auch der Verlust von Kulturlandschaften wie artenreicher Mager rasen oder Weidewälder einher. „Wenn seltene Nutztierrassen verschwinden, hat dies auch direkte Auswirkungen auf die Vielfalt der Landschaft. Aber auch das überlieferte Erfahrungswissen und alte Nutzungstechniken gehen damit verloren“, ist der Ausstellungsmacher und Buchautor Günter Jaritz überzeugt.
Besucher haben in den nächsten fünf Monaten (täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr) Zeit, selbst einen Blick auf diese einzigartige Ausstellung zu werfen.
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