Damals & heute: Die Merck in Spittal
Auf dem Gelände der heutigen Merck befand sich bereits ein Kriegsgefangenenlager, eine Schuhfabrik und eine Auto-Werkstätte.
SPITTAL (ven). In unserer Schwerpunktausgabe rund ums Thema Gesundheit werfen wir auch einen Blick auf den Pharmaproduzenten Merck in Spittal.
Kriegsgefangene und Schuhe
Auf dem heutigen Merck-Gelände befand sich ein Kriegsgefangenenlager, die Flächen gehörten zur benachbarten Türk-Kaserne dazu.
1944 gründete Dr. Hurka die Arcana in Graz. Nach der Übersiedelung nach Kremsbrücke wurden Kinderpuder, Arnika-Lärchenöl, Enzian-Magentropfen und Fleckenwasser produziert.
Bereits 1947 siedelte das Unternehmen nach Lieserbrücke, im heutigen Forsthof wohnte Familie Hurka. 1948 begann man mit der Herstellung von Konservierungsmitteln, 1950 wurden die Produktionsanlagen erweitert.
Bis 1964 befand sich die Gabor-Schuhfabrik auf dem heutigen Merck-Gelände, nach dem Neubau in der Spittaler Vorstadt siedelte das Unternehmen in die Villacher Straße. Nun zog die Arcana in die Hallen ein.
Auch das Autohaus Tuppinger hatte ursprünglich eine Werkstatt in unmittelbarer Nähe, bevor es in die Innenstadt und schlussendlich in die Vorstadt im Osten zog.
Stetiger Ausbau
1965 entwickelte man Brausetabletten, 1966 begann man mit der Herstellung von Wirkstoffen. Zwei Jahre später folgte der Vertrieb von Desinfektionsmittel und Schwimmbadchemikalien, die man ab 1973 auch selbst produzierte. "Einige Gebäude aus der Zeit stehen noch", so Merck-Werksleiter Klaus Raunegger zur WOCHE. 1978 baute man ein neues Verpackungsgebäude für Arzneimittel, 1981 folgte die Abteilung für Krankenhausdesinfektion.
Laufende Investitionen
1984 übernahm die Merck-Gruppe das Unternehmen, Familie Hurka hatte keine Kinder und Betriebsübernehmer und 1989 wurde der Name Arcana aufgegeben. 1990 wurde die neue Pharmaproduktion eröffnet. "1998 trennte man sich wieder von Merck Austria und das Spittaler Werk wurde als eigene Gesellschaft Merck KGaA&Co. gegründet", so Raunegger. Außerdem habe man sich international auch als Lohnhersteller orientiert.
1998 bis 2003 erneuerte man den Maschinenpark in Produktion und Verpackung laufend.
Neue Gebäude
Die Betriebsanlagen und Hallen wurden auf dem rund 20.000 Quadratmeter großen Gelände laufend erweitert. 2007 eröffnete man das Hochregallager, 2015 mussten auch Nachbargrundstücke angekauft werden. 2016 folgte die Einweihung des Multifunktionsgebäudes "Gupp" mit einer Kantina mit Dachterrasse, 2018 ein weiteres neues Entwicklungs- und Innovationszentrum.
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