Vom Zauber des Reinankenfischens auf dem Millstätter See

Das erste Exemplar heute hängt im Netz
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MILLSTATT. Peter Sichrowsky schwärmt: "Dies sind Stunden des Genusses, nicht Arbeit. Hier auf dem See ohne Handy kann man bestens entspannen." Die Haare zersaust, rudert der junge Hotelier in Latzhose und barfuß im Holzboot hinaus in die Mitte des Millstätter Sees, wo sein 64 Hektar großes Fischgewässer liegt. Zusammen mit den alle vom selben Urgroßvater Franz Bacher abstammenden Hotelierfamilien Aniwanter und Collaud sowie der Döbriacher Seefischerei Brugger bilden die Sichrowskys die Reinankenwirte. Sie würden kürzlich auf Landesebene mit dem ersten Platz, bundesweit mit dem dritten des Österreichischen Innovationspreises Tourismus geehrt (wir berichteten).

Gefischt wird mit Netz

Der K.u.k. Hoffischer weiß vor dem historischen Hintergrund um sein Privileg und die "Verantwortung", wie er sagt, der Kreatur mit Respekt zu begegnen. Gefischt wird, täglich, traditionell mit dem Netz. Es ist 100 mal acht Meter lang und hängt in einer Tiefe von 18 bis 25 Metern. Die Maschenweite beträgt drei Zentimeter. Darin verfangen sich die Kiemen der ausgewachsenen Reinanke. Kleinere Tiere können hindurch schlüpfen, größere wie Forelle, Hecht oder Waller nicht ihren Kopf ins Geflecht stecken.

Möwe "Moritz" immer dabei

Wichtig sei auch, dass das Netz locker, nicht gespannt, im Wasser hängt, so dass der Fisch nicht sofort den Widerstand spürt. Es kommt hin und wieder auch vor, dass das Tier bereits tot im Netz hängt. Davon profitieren die Möwen, die den Fischer permanent begleiten. Mit "Moritz", der auf Pfiff den in die Luft geworfenen Fisch auffängt, ist Peter bereits seit zweieinhalb Jahren auf du.

Die Reinanke wird aus Traditionsgründen nur mit dem Netz gefischt. Das alternative Angeln (Hegenenfischen) wird nach Angaben des Fischexperten, der schon als Vierjähriger mit Opa Emmerich Sichrowsky im Boot saß und als Neunjähriger allein sein Glück versuchte, einmal aus Zeitgründen, zum anderen wegen der aufwändigen Auswahl der Köder nicht angewendet.

Nur für Eigenbedarf

Gefangen wird täglich nur die Menge, die auch tatsächlich verbraucht wird - zurzeit zwischen zehn und 40 Exemplaren (diesmal sind es 28). Wenn weniger Gäste das Hotel aufsuchen, wird das 100 Meter lange Netz einfach verkürzt. Im Herbst wiederum wird auch schon Mal auf Vorrat gefischt, weil dann die Reinanke über Buchenholz geräuchert wird und sich bis Weihnachten hält. Während Salzwasserfische sofort nach dem Fang zu verzehren sind, sollen die Süßwasserarten mindestens einen halben Tagen ruhen.

Keine Züchtung möglich

Immer kurz vor Weihnachten streifen die Bruggers in der einzigen Aufzuchtstation Kärntens die Eier ab. Nach eineinhalb Monaten werden die Larven in den See mit Trinkwasserqualität gelassen. Versuche, die Reinanke ähnlich wie Lachs mit Fischfutter zu züchten, sind bisher alle gescheitert. Der äußerst sensible, zahnlose Fisch ernährt sich ausschließlich von tierischem Plankton und ist reich an Omega-3-Säuren.

Marathonöäufer vs. Sprinter

Sobald Peter Sichrowsky näher auf seinen Lieblingsfisch eingeht, kommt er aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. So vergleicht er die stromlinienförmige, zur Familie der Coregonen gehörige gräulich-blaue Lachsart mit einem Marathonläufer, der immer in Bewegung ist, während die sich in Ufernähe bewegenden grünlichen Hechte und Barsche mit ihren ruckartigen Bewegungen einem Sprinter gleichen.

Das russische Renkenpendant, den Omul, hat der Millstätter während eines Auslandssemesters kennen gelernt, als er den Baikalsee aufsuchte. Dort werde der stets unsichtbare Fisch wie ein Heiliger verehrt. Ein russisches Sprichwort besagt: "Wenn du dir drei Mal mit dem Schwanz über die Lippen streifst, wirst du wieder gesund."

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