Sägewerk produziert eigenen Strom
Hannes Krobath ist mit Kleinwasserkraftwerk und Photovoltaik-Anlage energieautark.
MÜHLDORF (ven). Hannes Krobath ist energieautark. Konkret heißt das: Er produziert mit einem Kleinwasserkraftwerk und einer Photovoltaik-Anlage Strom für sein Sägewerk "Winterholz" in Mühldorf. Insgesamt 1,2 Millionen Euro hat er - ohne Förderungen - dafür investiert.
Zwei Projekte
Das Kleinwasserkraftwerk besteht bereits seit drei Jahren, die Photovoltaik-Anlage ist im Juni 2017 in Betrieb gegangen. "Nun sind wir wirklich energieautark. Die Investition sollte sich in rund zehn Jahren amortisiert haben", so der Unternehmer, der sich vorwiegend mit der Be- und Verarbeitung von Lärchen- und Zirbenholz befasst.
400 Haushalte
Das Kleinwasserkraftwerk errichtete er 2014 - nach siebenjähriger Projektierungs- und Planungszeit - binnen sieben Monaten auf Eigengrund im Bereich der Barbarossaschlucht. Gespeist wird das Kraftwerk vom Mühldorfer Seebach. "Es erzeugt so viel Strom, dass 400 Haushalte davon beliefert werden könnten", so der innovative Holzunternehmer, der dazu die "Krobath Energie GmbH" gründete.
20 Haushalte
2016 macht er sich Gedanken darüber, wie es weitergehen könnte. Nun hat er auf dem Dach einer Halle seines Sägewerks, das viel Energie verbraucht, eine Photovoltaik-Anlage installieren lassen. Die 650 Quadratmeter große Anlage schaff 100 Kilowatt Peak - das entspricht einem Äquivalent von rund 20 Haushalten. "Derzeit speisen wir mehr Strom ein, als wir verbrauchen", sagt er.
Indirekt wird das Projekt über den Ökostromtarif gefördert. "Man braucht dazu allerdings einen langen Atem, die Behörden schreiben viele Auflagen vor", ergänzt er.
In vierter Generation
Das Sägewerk wird bereits in vierter Generation von Hannes und Ursula Krobath geführt und wurde 1912 gegründet. Vorwiegend verarbeitet er im Säge- und angeschlossenen Hobelwerk Lärchen- und Zirbenholz aus den umliegenden Wäldern. Krobath hat sich auf die Erzeugung von hochwertigem Lärchenschnittholz spezialisiert, in einem Dämpfwerk in Sachsenburg veredelt er es weiter. Hauptabnehmer in Österreich sind holzverarbeitende Betriebe sowie Tischlereien und Zimmerer, drei Viertel der Produktion geht nach Südtirol, in die Schweiz, nach Frankreich und ins Aostatal. Das Werk ist rund zwei Hektar groß, er beschäftigt sechs Mitarbeiter.
Fotos: Woche, Krobath
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