Damals & heute: Die Stadtpfarrkirche
Das Gotteshaus in Spittal hat eine bewegte Geschichte.
SPITTAL (ven). In unserer Serie "Damals & heute" stellen wir in Zusammenarbeit mit dem Spittaler Stadtarchiv bekannte Gebäude oder Straßenzüge im Verlauf der Geschichte vor. Diesmal hat sich Jasmin Granig der Stadtpfarrkirche angenommen.
Kapelle um Hospital
Die Brüder Otto II. und Hermann I. von Ortenburg erbauten schon vor 1191 eine „capella cum hospitale“, die als Vorgängerbau der heutigen Pfarrkirche gilt. Die in der Mitte des 13. Jahrhunderts erbaute Kirche wurde 1307 erneuert und 1311 wieder geweiht. 1513 übergab Kaiser Maximilian die Kirche an den Georgsritterorden in Millstatt. 1584 wurde die Kirche unter Ernfried von Salamanca-Ortenburg und seinen Neffen Hans und Bernhard umgebaut und erweitert. Der Kirchturm stürzte 1690 bei einem Erdbeben ein. Bei einem Großbrand 1797 schmolzen unter anderem die Glocken des Kirchturmes.
Zweiter Turm
Eine umfangreiche Restaurierung wurde in den Jahren 1860-63 durchgeführt, der Turm 1896 durch einen Neubau nach Plänen von Viktor Lunz ersetzt. Als romanische Pfeilerbasilika angelegt, sollte die Stadtpfarrkirche „Maria in den Dornen“ – heute „Maria Verkündigung“ auch einen zweiten Turm erhalten.
Große Umgestaltung
Im letzten Jahrhundert erfuhr die die Spittaler Stadtpfarrkirche eine wesentliche Umgestaltung durch die Erweiterung an der Ostseite. 1966 wurde der gotische Altarraum, das östliche Langhausjoch sowie die 1584 errichteten querovalen Kuppelräumen abgetragen und durch einen großzügigen Erweiterungsbau ersetzt. Diese Kuppeln dienten dem großen Barockmeister Fischer von Erlach als Vorbild für seine Kuppeln in Wien.
Neues Kriegerdenkmal
Bei den Umbauarbeiten fand man in den Kellern bestattete Leichen mit Goldketten und Ornat. Diese wurden sicher nicht – wie viele andere – eingeebnet.
Das alte Kriegerdenkmal, welches nach dem Ersten Weltkrieg am 1. November 1923 feierlich enthüllt wurde, wurde 1968 durch eine neu gestaltete Gedächtnisstätte im nordöstlichen Bereich ersetzt. Die alte Umfassungsmauer der Stadtpfarrkirche musste den zahlreichen gravierenden Veränderungen weichen.
Optisches und akustisches Prunkstück der Stadtpfarrkirche ist die im Jahr 2005 von der Firma Rieger errichtete Kirchenorgel mit 27 Registern.
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