Gespräch erfolgreich: Bankomat für Obermillstatt kommt
Gute Nachrichten für die Obermillstätter: Sie werden wieder Zugang zu Bargeld haben.
OBERMILLSTATT (ven). Nachdem die Bankstelle der Raiffeisenbank in Obermillstatt schließen musste (die WOCHE berichtete), setzte sich die Gemeinde nun für einen Bankomat in der Ortschaft ein. Mit Erfolg: Ab Mitte Jänner geht das Gerät in Betrieb. Über 570 Einwohner des Dorfes sowie Touristen haben wieder Zugang zu Bargeld.
Mehr Kosten
"Man muss es sehen, wie es ist: Ein Bankomat verursacht mehr Kosten, als durch die Umsätze erwirtschaftet werden und es ist in Zeiten von alternativen Zahlungsmethoden ein Auslaufmodell. Nichts desto trotz wäre ein Bankomat für die Dauer seines Lebens - also etwa fünf Jahre - in Obermillstatt wünschenswert", so Bürgermeister Johann Schuster.
Viele Betriebe
In der Ortschaft gibt es viele kleine Direktvermarkter, einen Bienenhof, Privatzimmervermieter und auch eine Mautstelle für Almstraßen, dort könne man nirgends mit Bankomatkarte bezahlen und brauche auch das Bargeld. "Von Treffling bis Matzelsdorf gibt es keinen Bankomaten oder eine Bank. Ohne Bargeld schadet man diesen Betrieben", so Schuster weiter.
Hohe Kosten
Hansjörg Winkler, Direktor der Raiffeisenbank Millstätter See, bestätigt der WOCHE: "Die Gemeinde ist an uns mit den Wunsch herangetreten. Irgendjemand müsse sich am Verlust beteiligen." Das Gerät selbst koste laut Winkler rund 12.000 Euro, dazu kämen laufende Kosten von EDV, Wartung, Lizenzgebühren und auch rund 2.000 Euro Personalkosten für das 14-tägige Befüllen des Bankomaten.
Gemeinde räumt den Schnee
Das Gerät wird nun an der West-Seite der bisherigen Bankstelle installiert. "Leider wäre dies auch eine exponierte Lage für Vandalismus und Überfälle", gibt er zu. Nun konnte mit der Marktgemeinde Millstatt eine Kooperation geschlossen werden. "Die Gemeinde ist auch für die Schneeräumung beim Bankomaten verantwortlich, die Leute brauchen ja einen gefahrlosen Zugang." Auch ein Vordach soll vor dem Wetter schützen.
Diskussion in sozialen Medien
In sozialen Medien wurde die Schließung der Bankstelle und ein etwaiger Bankomat heftig diskutiert. Einige Millstätter ließen ihren Namen sogar als Befürworter auf eine Liste setzen. "Solche voreiligen Aktionen sind für gute Gespräche aber nicht sehr förderlich", so Schuster zur WOCHE abschließend.
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