Gmünds kleines Kraftwerk rückt näher

Helmut Wackenreuther erläutert dem Gemeinderat die Pläne
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GMÜND. Das Kraftwerk Landfraß, das 200 Haushalte der Künstlerstadt mit Ökostrom versorgen soll, rückt näher. Helmut Wackenreuther, Geschäftsführer der GEOS Consulting GmbH mit Sitz in Klagenfurt, informierte den Gemeinderat (GR) über den aktuellen Stand der Dinge. Bürgermeister Josef Jury kündigte anschließend an, auf der letzten GR-Sitzung des Jahres am 15. Dezember soll die Finanzierung abgesegnet werden. Sobald die Landesregierung grünes Licht gegeben hat, erfolge die Ausschreibung für die Wasserkraftwerksanlag. Nach den Bauarbeiten im nächsten Jahr sollte 2019 der erste Strom fließen.

Drei Jahre nach der ersten Präsentatition "haben wir den schwierigsten Teil hinter uns", begann der Diplom-Ingenieur seine Ausführungen. "Jetzt geht es nur noch um die bauliche Umsetzung." Denn die bürokratischen Hürden wie Wasserrecht, Forst und Naturschutz seien alle genommen worden, ebenso wie die Anerkennung als Ökostromanlage. Auch habe man sich mit den drei Grundstückseignern im Ortsteil Landfraß - zwei privaten und der Diözese - geeinigt. Die Wasser liefert der Landfraßbach, der etwa 1,8 Kilometer südöstlich des Ortszentrums von Gmünd fließt. Das Krafthaus soll am linken Ufer der Lieser errichtet werden.

Jährlich 980.000 Kilowattstunden

Ausgelegt ist das Kleinkraftwerk auf eine jährliche Stromerzeugung von 980.000 Kilowattstunden. Der Erlös pro anno wird mit 87.000 Euro angesetzt. Und zwar für die ersten 13 Jahre. An Rücklage empfielt ut Wackenreuther fünf Prozent des Umsatzes. Die Betriebskosten setzt der Fachmann bei einer Wartung von 100 Stunden/anno  mit 7.000 Euro an. Die Anlage kostet im Unterschied zur ersten Schätzung 2014 von 1,3 Millionen nach jetzigen Berechnungen 1,5 Millionen.

Rohfallhöhe: 243,72 Meter

Zu den technischen Details führte Wackenreuther wie folgt aus:
Die geplante Kraftwerksanlage soll das Triebwasser bachaufwärts einer bestehenden Geschiebesperre fassen. Der Einzug erfolgt über einen Grundrechen „Tiroler Wehr“ mit nachfolgendendem Sandfang. Die Druckleitung verbindet Sandfang und Krafthaus. Als Herz der Anlage ist eine Peltonturbine mit Synchrongenerator geplant mit einer Ausbauwassermenge von 120 Litern pro Sekunde und einer Leistung von 223 Kilowatt (kW). Die Rohfallhöhe beträgt 243,72 Meter, einer die Ausbauwassermenge 0,12 Kubikmeter pro Sekunde.

Gebaut wird ein Sandfang, der der Abscheidung von Kornfraktionen dient, deren Durchmesser 0,2 Milimeter überschreitet. Die gegenüber der Berechnung wesentlich größere Planung des Sandfanges wird damit begründet, dass der Landfraßbach bei größeren Abflüssen erhebliche Geschiebemengen führt und die Anlage vor allem im Winter schwer erreichbar ist. Die vergrößerte Ausführung dient damit in erster Linie als Sandspeicher. Der Sandstand wird über eine Sonde gemessen (Virbrationsgrenzschalter).

Druckleitung: 1,708 Kilometer

Die Druckleitung ist 1.708 Meter lang und weist einen Innendurchmesser von 300 Millimetern auf. Auf Grund der erheblichen Druckhöhe und der damit verbundenen großen Wassermengen, die im Fall eines Leitungsbruchs austreten können, wird am Beginn der Druckrohrleitung eine Rohrbruchsicherung vorgesehen. Steigt die Strömungsgeschwindigkeit am Einlauf der Druckleitung über den Grenzwert von zwei Metern in der Sekunde, wird von der Armatur ein Signal an die Steuerung abgesetzt und das Spülschütz am Sandfang geöffnet. Damit wird der Zulauf in die Druckleitung unterbunden.

Die Anlage wird mit einer dreidüsigen Peltonturbine mit vertikaler Welle, Strahlablenkern und Synchrongenerator ausgerüstet. Die Turbine wird bei Anlagenstillstand mit einer Verschlussklappe automatisch abgeschiebert. Im Falle einer Notabschaltung oder bei Netzausfall wird die Rohrklappe ohne Fremdenergie durch den Gewichtsspeicher geschlossen.

Grundstück für Rotes Kreuz

Damit die Ortsstelle Gmünd des Roten Kreuzes über eine eigene Unterkunft verfügen kann, stimmte der Gemeinderat dem Kauf eines 1.500 Quadratmeter großen Grundstücks im Ortsteil Liesertratten zu. Die Kosten von 97.500 Euro teilt sich Gmünd anteilsmäßig mit den Gemeinden Rennweg, Krems, Malta und Trebesing. Das Grundstück wird dem Roten Kreuz, das bisher provisorisch im Feuerwehrhaus einquartiert war, geschenkt.

Ferner beschloss der Gemeinderat, das neue, vom Stadtverein herausgegebene Gmünd-Buch mit 4.000 Euro zu unterstützen.

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