Oberkärntnerinnen gründen Berufsschule in Tansania

Helga Spitzer (hi.re.) und Reinhild Wendl (vo.) mit ihren Schneiderinnen in Afrika | Foto: KK/Wendl/Spitzer
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  • Helga Spitzer (hi.re.) und Reinhild Wendl (vo.) mit ihren Schneiderinnen in Afrika
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OBERVELLACH, MOMELLA (ven). 2011 hat Reinhild Wendl mit ihrer Spendenaktion begonnen. Damals sammelte sie Nähmaschinen, die sie mit nach Afrika nahm. Dort wurden zahlreiche Frauen von ihr im Nähen ausgebildet. Nun steht ihr auch Helga Spitzer zur Seite, gemeinsam wurde nun eine Berufsschule für Mädchen gegründet.

Wenige Mädchen Chance

Ziel der Schule sei die Weitergabe der Fähigkeiten und Kenntnisse der bereits gut ausgebildeten Frauen an eine jüngere Generation nach der verpflichtenden Schulzeit von sieben Jahren. "Nur wenige Mädchen haben die Chance eine Sekundarausbildung, welche teuer ist, zu absolvieren", so Spitzer.

Zusätzliche Praxis

Die Herausforderung bestand im Kennenlernen des staatlichen Lehrplanes für Schneiderei und der vorhandenen Schulbücher. Nach der Durchsicht des Lehrplans war es für Reinhild Wendl klar, dass die vorgegebenen Lehrinhalte und Lehrzeiten mit 240 Minuten pro Woche nicht einer guten fachlichen Ausbildung einer Lehre entsprachen. Es folgten Gespräche mit den nationalen Bildungskoordinatoren der Region Arusha, danach durfte ein Lehrplan mit zusätzlichen praktischen Einheiten erstellt werden. "Wir erhielten freie Hand nach unseren Vorstellung den Lernzielkatalog für die neue Ausbildung zu entwickeln", so Spitzer, pensionierte Schuldirektorin.

Sechs Trainerinnen

Nun ging es daran, sechs Frauen, welche im Vorjahr durch die Initiative die staatliche Meisterprüfung abgelegt hatten, als Trainerinnen zu schulen. Rund 15 Euro monatlich kostet den Eltern die Ausbildung der Mädchen, "in anderen Ausbildungszentren wird die doppelte Summe für weniger Ausbildung verlangt. In Tanzania muss für Schule und Ausbildung noch von den Eltern bezahlt werden", so Wendl. Die Trainerinnen werden durch das Schulgeld bezahlt, Wendl verdoppelt den Lohn durch Sponsorengeld.

Prüfung am Semesterende

Die Schülerinnen erhalten nun einmal wöchentlich Unterricht in Entrepreneurship (Wirtschaft), Technical Drawing, Life Skills und Basic English durch staatliche Lehrer. "Es erhalten auch die Tischler und Mechaniker diesen Unterricht", ergänzt Spitzer. Die Prüfungen erfolgen im ersten Semester durch eine Trainerin, die von Wendl bestimmt wird, nach einem positiven Ergebnis darf das zweite Semester absolviert werden. "Am Ende des ersten Lehrjahres findet die nationale Prüfung mit einem externen Prüfer statt." Zum Start wurde nun nur eine kleine Gruppe von Schülerinnen aufgenommen. Die Trainerinnen sollen noch Erfahrung sammeln.

Erfolgreicher Designer

Amadeus Antoni Chuwa war einst Schüler von Reinhild Wendl. Vor zwei Jahren verließ er die Schneidergruppe und wurde selbstständig. Inzwischen ist er einer der besten Designer des Landes und Gewinner von insgesamt fünf Fashion Shows. In einem Interview im Fernsehen bedankte er sich bei Reinhild Wendl für seine Ausbildung. Er ist dem Motto von Wendl treu geblieben „nicht Quantität, sondern Qualität“ zu produzieren.
Amadeus wird monatlich drei Tage die Frauengruppe in Africa Amini Alama mit seinen Fähigkeiten unterstützen.

Die Vorgeschichte:

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