Zeit für den Erntedank
Das Fest im Herbst zum Dank für die Ernte bindet vielerorts alle Vereine mit ein.
SPITTAL (pgfr). Es vermittelt einem ein Wohlgefühl, der Anblick der aufgeputzten Wagen mit ihren Erntekronen und Gabenkörben darauf, und die zufriedenen Gesichter der in bunter Tracht gekleideten Dorfbevölkerung von Klein bis Groß, die im Umzug bis zur Kirche mitgeht.
Zusammenwirken
Erntedankfeste gab es schon in vorchristlicher Zeit. Es soll in Dankbarkeit an den Ertrag in Landwirtschaft und Gärten erinnert werden, und auch daran, dass es nicht allein in der Hand des Menschen liegt, über ausreichend Nahrung zu verfügen. Und, wie Bildungsreferentin der Marktgemeinde Lurnfeld Silke Kohlmaier erzählt, ist es ein alljährliches Fest, wie auch die Ernte alljährlich eingefahren werden darf, worum sich alle Ortsbewohner bemühen. Ganz besonders nett ist der Umzug in Pusarnitz mit Einbindung der Kindergartenkinder, die mit ihren selbst geschmückten Traktoren, Rollern und Dreiradlern mitfahren", so Kohlmaier.
Erntedank in Pusarnitz
Jeden dritten Sonntag im September findet in Pusarnitz das Erntedankfest statt. Am Sonntag, dem 18. September also startet der Erntedank-Umzug um 8.30 Uhr bei den Tennisplatz-Parkplätzen in Pusarnitz, um 9.30 Uhr beginnt der Festgottesdienst in der Kirche St. Michael, wo am Vorplatz zuvor ein kurzer weltlicher Festakt stattfindet. Nach der Messe in der Kirche finden sich Zechgemeinschaften, Sänger, Feuerwehren, Vertreter von Schule und Kindergarten, Jägergemeinschaft, Chöre und Schuhplattler der Ortschaften Pusarnitz und Göriach zum Frühschoppen im Kultursaal ein.
Erntedank in Amlach
"Für den Erntdedank in Amlach am 9. Oktober", erzählt Gabi Mitterer von der Trachtengruppe der Dorfgemeinschaft, wird in den Haushalten veredelt, was die Ernte hergibt und zum gemeinsamen Verspeisen mitgebracht. Da findet sich Reindling und Brot, aber auch Apfelsaft, Alkoholisches und vieles mehr. "Das Zusammenwirken der Vereine wird auch hier sichtbar." Beginn ist um 10 Uhr vor der Markuskirche in Unteramlach. "Zum Mitfeiern willkommen sind alle, auch Gäste von auswärts", betont Mitterer.
Feld- und Gartenfrüchte
Im Herbst bringt die Natur prächtige Farben hervor. Umzug-Wagen, Kirche und an Plätzen, wo Erntedank abgehalten wird, ist der Kreativität beim Schmücken kein Einhalt geboten. Bunt und farbenfroh soll es sein. Die satten, reifen Farben der Feld- und Gartenfrüchte von Getreide, Blumen, Obst und Gemüse finden in Körben oder zu Gestecken oder Sträußen gebunden Verwendung. "Die Kindergartenkinder in Pusarnitz dürfen ihrer Vorstellung zur Dekoration ebenfalls freien Lauf lassen. Da sieht man mitunter Plastik-Tiere oder kleine Strohballen auf ihren Fahrzeugen", so Kohlmaier.
Aufbewahrung der Krone
Im Sinne der Tradition wird die Erntekrone nach dem Fest von ihrem zum Teil frischen Aufputz befreit, behutsam und trocken in einer eigens dafür gezimmerten Truhe verstaut, um sie vor Mäusen und anderen Tieren zu schützen, und auf die Tenne gebracht.
Der Ernte wird die Krone aufgesetzt
Traditionell werden beim Erntedankfest Gabenkörbe mit Obst und Gemüse, oft auch eine kunstvoll geflochtene Erntekrone aus Kornähren zum Altar gebracht. Ohne Anfang und Ende steht der Kranz, auf dem die Krone aufgebaut wird, als Zeichen der Ewigkeit, der Unendlichkeit. Die Vielzahl der gebundenen Ähren, die die Krone bilden, erinnert die Menschen an ihre Abhängigkeit, ihr Gebundensein an die Natur. Ohne eine gute Ernte war kein Überleben im Winter möglich. So wurde die Macht der Natur im Symbol der Erntekrone dargestellt.
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