Radentheiner Polizei gut im Ort vernetzt
Der fünfte Teil unserer Serie GEMEINSAM.SICHER schildert das gute Verhältnis zur Bevölkerung.
RADENTHEIN (mit). "Was jetzt mit der Aktion GEMEINSAM.SICHER österreichweit initiiert worden ist, ist für uns nichts Neues. Das wird bei uns schon lange praktiziert." Mit einem gewissen Stolz berichtet Helmut Allmayer, seit sieben Jahren Dienststellenleiter der Polizei in der Granatstadt, was schon alles für die Sicherheit bewerkstelligt worden ist.
Bürgermeisterfrühstück
Angeregt vom Obmann der Radentheiner Einkaufsgemeinschaft, "Metzgerwirt"-Wirt Emanuel Stadler, kommen Vertreter von Schulen, Kirchen, Kaufmannschaft und Selbstständige jeden ersten Dienstag im Monat zu einem einstündigen Gespräch mit dem Bürgermeister beim "Metzgerwirt" zusammen, um in lockerer Runde aktuelle Probleme anzusprechen. "Da haben wir uns vor drei Jahren eingeklinkt", so der Kommandant.
Ideen direkt umgesetzt
Beispiele: "Da wird auf fehlende Verkehrszeichen oder die nicht vorhandene Mittelleitlinie in einer Kurve hingewiesen, was über unsere Anregung nach Rücksprache mit dem Bauamt sofort umgesetzt wird." Oder: "Zwischen 7.30 und 9 Uhr herrschte vor dem Kindergarten ein regelrechtes Verkehrschaos, weil die Eltern ihre Sprösslinge bis vor die Tür fuhren." Nach direkter Rücksprache mit der Kindergartenleiterin und einem Informationsbrief an die Eltern ist ein zeitlich befristetes Fahrverbot verhängt worden. "Nun kommen die Eltern mit den Kindern zu Fuß." Ein erwünschter Nebeneffekt: "Die Kinder bekommen so gleichzeitig ein Gefühl dafür, wie sie sich im Straßenverkehr besser zurechtfinden beziehungsweise richtig verhalten."
Asylwerber: Kein Problem
Obwohl in der Gemeinde vor gut 20 Jahren das erste Asylwerberheim im Bezirk eingerichtet worden ist, gebe es kaum Probleme mit den Asylwerbern, versichert Allmayer: "Man kann nicht sagen, Radenthein ist ein Hotspot!" Im Gegenteil: Man begegnet sich auf Augenhöhe und gelegentlich komme es auch vor, dass ein Asylwerber wegen rechtlicher Fragen die Dienststelle aufsucht.
Kooperation mit "vitamin R"
"Unser großes Plus ist, dass wir gut in der Bevölkerung vernetzt sind", berichtet der Leiter der neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählenden Dienststelle. Beinahe jeden Monat kommt es mit den Direktorinnen von Volks- und Neuer Mittelschule zu informellen Gesprächen, werde eng mit dem benachbarten "vitamin R", dem Zentrum für Familie, Soziales und Gesundheit zusammengearbeitet.
Vermittlung von Kontakten
Die Polizei informiert zum Beispiel ältere Mitbürger in Vorträgen etwa über Gefahren im Internet sowie besseren Einbruchschutz. Die Polizei vermittelt auch den Kontakt zum Team, denn: "Obwohl die Mitbürger schon seit zehn, 15 Jahren hier wohnen, haben sie vielfach noch nie etwas von 'vitamin R' gehört." Als nächste Aktion steht am Wochenende 6. und 7. Mai die Gewerbemesse Radenthein an, bei der die Polizei unter anderem über die Initiative GEMEINSAM.SICHER informiert.
Zur Person:
Der verheiratete Familienvater Helmut Allmayer, 54, geboren im Maltatal, wohnt in Millstatt-Sappl, gehört der Feuerwehr und der Dorfgemeinschaft Sappl-Matzelsdorf-Dellach an. Im Sommer radelt er zur Arbeit. "Ich fühle mich hier sehr wohl, kann sagen: Mein Beruf ist mein Hobby."
Bei einem UN-Einsatz hatte Allmayer 1995-1996 mit 19 österreichischen Kollegen nach dem Sturz des Diktators Duvalier Haiti beim Aufbau einer effizienten, demokratisch legitimierten Polizei geholfen.
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