Es wird gekickt und geboxt
In der KBU Millstättersee lernen Jung und Alt den beliebten Kampfsport Kickboxen.
SPITTAL (ven). Seit 2007 gibt es in Spittal die KBU - Kickboxunion - Millstättersee. Trainer Andrej Pintaric kann sich damit "vom Alltag befreien".
Breitensport
Gegründet wurde der Verein zu viert, zuvor war man bei der SK Union Spittal, Sektion Kickboxen - integriert. "Wir wollten uns wettkampfmäßig weiterentwickeln", erklärt Pintaric den Schritt. Seit drei Jahren ist es ein Breitensportverein, bei dem Bewegung, Fitness und Technik im Vordergrund stehen. "Der Wettkampf ist mittlerweile abhanden gekommen", schmunzelt er.
Viele Erfolge
Wenn man in Österreich ganz vorne mitkämpfen wolle, sei das nicht mehr finanzierbar. "Im Jahr sind fünf Weltcups gefordert, zum Beispiel in Berlin, Dublin oder in Prag. Das geht nicht mit nur einmal übernachten", so der 40-Jährige, der Erfolge als Landes- und Staatsmeister, sowie im österreichischen Nationalteam und als EM-Teilnehmer verbuchen konnte. Pintaric selbst ist über seinen Bruder zum Kickboxen gekommen. 1990 ist er mit ihm ins Training mitgekommen und "hängen geblieben".
Gesunder Lebenswandel
"Natürlich gehört aber eine professionelle Einstellung dazu, sowie eine gesunde Ernährung und Lebensweise", erklärt Pintaric. Der Sport enthalte alles, was sportmotorisch gut ist, wie Verbesserung des Gleichgewichtes und der Reaktion. "Das Dilemma im Sport ist heutzutage, dass das Kinder in der Schule nicht mehr lernen und als Erwachsene schon gar nicht." Deshalb gibt es für Kinder ab sechs Jahren einen Kinderkurs. Die nächste Stufe sind die zehn- bis zwölfjährigen, danach beginnt das Erwachsenentraining. "Unser ältester Teilnehmer ist 62 Jaher alt."
Vielfältiges Training
Am Anfang des Trainings steht ein intensives Aufwärmprogramm. Dann ein Dehnprogramm, anschließend ein Technikdurchgang mit Schlägen und komplexen Bewegungsabläufen. Das Training endet mit Übungen zur Kraft und Ausdauer.
Am Plan steht auch das sogenannte "Aerokick" mit Trainerin Corinna Hackl, welches Aerobic mit Kickboxtechniken verbindet.
Drei Disziplinen
Im Training gibt es drei Kerndisziplinen. Das Point Fighting sei die beste Art der Selbstverteidigung, "weil ich sehe, wie reagieren ich und mein Gegenüber." Beim Light Contact wird durchgehend gekämpft, beim Vollkontakt ist ein K.O. erlaubt.
"Gleichgewicht, Orientierung und Reaktion sind hier wichtig. Statisches Training ist auch gut für die Wirbelsäule", so der Sportler.
Aufwändige Ausbildung
Zum Trainer wird man an den Bundessportakadiemien ausgebildet. Ein Semester braucht es zum Basic-Instructor, drei Semester zum Instructor und weitere sechs Semester zum Trainer. "Der Vorteil ist, dass alles staatlich geprüft ist, man muss sich auch anatomisch auskennen, damit man weiß, was man dem Körper zumuten kann", erklärt Pintaric. Die Spartenausbildungen wie Aerobic oder Kindertraining werden bei den Dachverbänden absolviert.
Von Gelb zu Schwarz
Insgesamt zehn Gürtel gibt es in der Kickbox-Karriere zu erreichen. "Es gibt sieben Schülergrade und drei Dans. Die Voraussetzung für den Schwarzgurt ist jedoch die Ausbildung zum Basic-Instructor. Dabei gilt: Ein guter Wettkämpfer muss nicht automatisch ein guter Techniker sein, um umgekehrt", so der Kickboxer.
Weltmeisterin ist Frau
Das Geschlechterverhältnis hält sich die Waage. "Viele Frauen fühlen sich in Fitnesscentern eher unwohl. Hier sind sie unter Gleichgesinnten, es bilden sich auch Freundschaften in der Gruppe. Nicole Trimmel ist als Weltmeisterin sogar unser Aushängeschild und es gibt viele Gruppen, die von Frauen geleitet werden", erklärt er.
"Sport in der Halle"
Wichtig ist Pintaric die Bewusstseinsbildung. "Mit dem Kickboxen erlene ich eine Fähigkeit, die ja nicht ohne ist. Man sollte gegenseitigen Respekt haben und der Sport muss in der Halle bleiben."
Zur Sache:
Kindertraining: Montags, von 17.30 bis 18.30 Uhr
Erwachsenentraining: Montags, von 18.30 bis 20 Uhr
Aerokick: Donnerstags, 19 bis 20.30 Uhr
Trainer: Andrej Pintaric, Alois Dalmatiner, Corinna Hackl, Sieglinde Meixner
Trainingsort: Volksschule Lieserhofen
Beitrag: 15 Euro monatlich, Schnuppertraining möglich
Homepage: www.kbu-millstaettersee.at
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