Leserbrief
"Die Impertinenz und Ungeduld ist das Problem"
Vor Kurzem erreichten uns mehrere Leserbrief als Reaktion auf den Leserbrief "Das Überholen der Radfahrer ist das Problem". Grundsätzlich ging es um die 30 km/h, die Städte und Gemeinden selbst einführen können wollen. Daraus resultiert jetzt eine hitzige Debatte unter unseren Lesern betreffend Radfahrer, Verkehr und mehr.
Leserbrief von F. Hopfner
ST. PÖLTEN. "Die Impertinenz und Ungeduld ist das Problem. Unabhängig davon, wie man am öffentlichen Verkehr teilnimmt, ist besonders in Österreich und Deutschland das Phänomen des "Eilens" sehr plakativ bei fast allen Verkehrsteilnehmern zu erkennen: der Spazierende bzw. Fußgänger geht nicht, er/sie eilt von A nach B. Ja, auch viele Radfahrer eilen "flugs" und oftmals "kreativ" von A nach B. Motorisierte Zweiradfahrer (eScooter, eBike, Mofa, Moped, Vespa, Motorrad) kennen oft nichts Anders, außer Geschwindigkeit! Und der Autofahrer, einst der König der Straße, der unangreifbare alleinige quasi Besitzer der Straße, muss nun "sein" Herrschaftsgebiet mit Anderen teilen und das gefällt dem König (es gibt natürlich auch, und die Tendenz steigt, Königinnen!) gar nicht!
Das Auto ist ein Mittel zum Zweck, bequemer, schneller und sicherer als zu Fuß an Orte zu gelangen bzw. Dinge zu transportieren. Das kann das Auto auch dann gut erreichen, wenn es anderen Verkehrsteilnehmern gleichen Schutz zugesteht - also Abstand hält und an schmalen Stellen sich nicht vorbeidrängelt.
Üblicherweise ist der reale Zeitgewinn beim Schneiden von Radfahrern an der nächsten Ampeln auf Null geschmolzen und der/die Radler sind wieder gleichauf, also war die Aktion völlig unnütz und für alle Beteiligten gefährlich.
Da ist es ja fast ein Glück, wenn die Radler nebeneinander fahren - so kann der Autolenker erkennen, dass das Überholen wirklich gefährlich ist - oder würde er an der selben Stelle einen anderen PKW "im Rückspiegel versenken" bei 30km/h Limit???
In Ländern wie Spanien, wo Nebeneinanderfahren von Radfahrern bei Absolutem Überholverbot bzw. 2 Meter Seitenabstand beim Überholen eines einzelnen Radlers seit Jahren tadellos funktionieren - vielleicht auch wegen hoher Strafen bei Nichteinhaltung und dem Recht der Radfahrer, rücksichtsloses Verhalten von Autofahrern, welches via Lenkercam/Sidecam am Gepäcksträger rechtlich bindend dokumentiert wurde, anzuzeigen. Die spanischen Behörden gehen solchen Anzeigen nach und dank des Beweisvideos/Fotos inkl. GPS Koordinaten trifft es die Autofahrer auch regelmäßig.
Und zum letzten Satz des F. Posch, dessen veröffentlichter Leserbrief Anlass zu diesen Zeilen war: Wer sagt denn, dass die nebeneinander fahrenden Radfahrer nicht Kollegen auf dem Weg zur Arbeit sind?"
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