Roul Starka Kolumne
St. Pöltens Original sendet süße Grüße aus Lissabon

Schriftsteller Roul Starka schreibt jede Woche über das Leben in St. Pölten | Foto: zVg / privat
  • Schriftsteller Roul Starka schreibt jede Woche über das Leben in St. Pölten
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Roul Starka ist ein Schriftsteller aus St. Pölten. Für MeinBezirk schreibt er jede Woche eine Kolumne über das Leben in St. Pölten.

ST. PÖLTEN/LISSABON. Meine Frau und ich. Wir waren in Lissabon, Lissabon in uns. Der Fluss Tejo wird breit wie das Meer, vielleicht mündet das Meer in den Tejo. Die beste Creme-Suppe jemals kostete 1,85 Euro, in einem ganz normalen Lokal, mitten im Zentrum, Marquês de Pombal. Die Portugiesen sind freundlich und hilfsbereit. Eine alte Straßenbahn ist vor ein paar Wochen entgleist, ja, aber die Portugiesen entgleisen nicht, die bremsen sofort, wenn du etwas brauchst. Ihre Seelen sind wie ihre kleinen Mosaike. Mit Engelsgeduld werden da Gehsteige ausgebessert, Steinchen für Steinchen wird geklopft, eingelegt, wieder geklopft, verschmiert und in den Boden gestreichelt.

Alle zehn Meter eine Patisserie, süße Köstlichkeiten, allen voran das Pudding-Blätterteigtörtchen Pastéis de Nata, auch Pastéis de Belém genannt. Ein Mal eine große Avenida zum Tejo runtergehen und du hast fünf Kilo zugenommen. Macht nichts, danach einfach U-Bahn fahren, es gibt so gut wie keine Rolltreppen, man steigt endlos Stiegen rauf und runter, vorbei an schlanken Portugiesen, die lächeln und nie schnaufen. Wir fuhren auch mit einer uralten Straßenbahn die Alfama hinauf und haben oben etwas gegessen. Meine Frau Fleisch mit Pommes frites und Reis und Spiegelei, ich Schweinsleber mit Pommes frites und Reis und Spiegelei. Mit Fleisch (Beiried!) kostet das elf Euro, mit Leber sieben Euro.

Beim Runtergehen haben wir ein paar Süßigkeiten gegessen, vorn am Hafen haben wir heiße Maroni gegessen und beim Zurückgehen ins Hotel haben wir wieder ein paar Süßigkeiten gegessen, man muss ja kosten. Kurz darauf sind wir essen gegangen und haben uns nachher im Supermarkt ein bisschen was Süßes für später im Hotelzimmer gekauft, nur so bissl was. Dazu ein großes Stück Käse, zum Entschlacken. Dann saßen wir Sauerstoff tanken am Balkon, meine Frau atmet Chesterfield Blue, ich Lucky Strike. Im Bett nur mehr Chips und Salzkekserl, zu viel Süßes ist ungesund.

Wir lachen und streiten und leben viel. In St. Pölten ist halt der Ratzersdorfersee der Atlantik und die Traisen der Tejo. Irgendwann fließen wir alle ins Meer, am besten zu zweit.

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