St. Pölten, Ehrenzeichen
Prandtauer-Preis und Ehrenzeichen verliehen

Werner Suez | Foto: Arman Kalteis
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Am 14. Dezember wurden der Jakob-Prandtauer-Preis und das St. Pöltner Ehrenzeichen an jeweils drei verdiente Persönlichkeiten feierlich im Rathaus verliehen.

ST. PÖLTEN (pa). Bürgermeister Matthias Stadler überreichte im Beisein zahlreicher Ehrengäste im Rahmen des Festaktes das Ehrenzeichen der Stadt St. Pölten an Karl Höllerer, Werner Suez und Judith Zeidlinger sowie den Jakob-Prandtauer-Preis, den höchste Kulturpreis der Stadt, an Brigitte Fürle, Thomas Karl und Karl-Heinz Maringer.

Karl Höllerer | Foto: Arman Kalteis

Pfarrer Karl Höllerer wurde in einer Weinhauerfamilie in Neustift geboren. Sein Studium an der Theologischen Hochschule in St. Pölten führte seinen Weg erstmals in die Landeshauptstadt. Es folgte 1974 das Pastoraljahr in Viehofen mit der Diakonenweihe in Amstetten und der Priesterweihe im Dom zu St. Pölten durch Bischof Franz Zak. Danach war er acht Jahre lang als Kaplan in der Lourdespfarre St. Pölten tätig. 1983 wurde ihm dann die Pfarre Gföhl im südlichen Waldviertel als Pfarrer anvertraut. Nachdem 1990 Pfarrer Alfred Weixelberger aus gesundheitlichen Gründen die Verantwortung als Pfarrer abgeben musste, übernahm Pfarrer Karl Höllerer schlussendlich die Lourdespfarre in St. Pölten.
Es folgten 32 Jahre in der Lourdespfarre, in denen er sich für die Menschen dieser Stadt einsetzte. In seiner Kaplanszeit sowie in der Zeit als Pfarrer bis 2003 war er in den Daniel Gran Volks-Schulen im Schuldienst tätig, in der Kaplanszeit zusätzlich 8 Jahre in der Krankenpflegeschule. Mit 1. September dieses Jahres gab Pfarrer Karl Höllerer die Leitung der Lourdespfarre nach insgesamt 40 Jahren als Seelsorger ab und ging damit in Pension.
Karl Höllerer war seit Gründung der Emmausgemeinschaft 1982 mit vollem Engagement dabei, die in der Lourdespfarre als Mutterhaus ihre erste Niederlassung fand. Seither ist er auch in deren Vorstand tätig und steht dabei oftmalig in Kontakt mit Menschen am Rande des Wohlstandes.

Werner Suez | Foto: Arman Kalteis

Oberst i.r. Werner Suez wechselte 1992 von den Melker Pionieren zunächst als Kommandant der Stabskompanie nach St. Pölten. Dabei ergaben sich bereits erste partnerschaftliche Kontakte zur Stadt. Später koordinierte der gebürtige St. Pöltner als Kommandant des Lagezentrums des Militärkommandos NÖ bei zahlreichen Assistenzeinsätzen die Hilfeleistungen des Bundesheeres in St. Pölten und Niederösterreich. Das Hochwasser 2002 war mit 6.500 SoldatInnen der größte Einsatz in seiner Dienstzeit.
Im Jahr 2007 wurde er Partnerschaftsbearbeiter des Militärkommandos Niederösterreich zur Landeshauptstadt. Damit war er für die Planung und Durchführung von Partnertagen und die Kontaktpflege mit dem Partnerbeauftragten der Stadt zuständig.
Für sein Engagement um das Bundesland Niederösterreich wurde Oberst i.r. Werner Suez bereits das Große Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich verliehen.

Judith Zeidlinger | Foto: Arman Kalteis

Im Februar 1988 trat die gebürtige St. Pöltnerin Senatsrätin i.R. Dr.in Judith Zeidlinger in den Dienst des Magistrates der Stadt St. Pölten und ließ dort gleich aufhorchen. Nur zwei Jahre später übernahm sie als erste „Abteilungsleiterin“ die damals neu organisierte Verkehrsabteilung. In den darauffolgenden Jahren engagierte sich Judith Zeidlinger beruflich besonders für das neue Stadtbuskonzept St. Pöltens. 2008 wurde sie Leiterin des Bereichs Bürgerservice und Einwohnerangelegenheiten des Magistrats. Als Verantwortliche für das Einwohner- und Wahlamt, das Standesamt, Bürgeranliegen, das Büro für Diversität und den internen Dienst hat sich Judith Zeidlinger dabei auf allen Fronten für die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt eingesetzt. Mit April vergangenen Jahres ging Frau Zeidlinger nach 33 Dienstjahren am Magistrat in den dauernden Ruhestand.
Frau Zeidlinger setzt sich als eine der Gründerinnen für die Anliegen und Sozialaktionen des Clubs Soroptimist St. Pölten Allegria ein. Der Verein selbst setzt sich in zahlreichen Projekten für Menschenrechte und die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen und Mädchen ein. Zeitweise, von 2010 bis 2012, war sie als Präsidentin des Clubs tätig.
Für ihr Engagement um das Bundesland Niederösterreich wurde Judith Zeidlinger bereits das Große Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich verliehen.

Brigitte Fürle | Foto: Arman Kalteis

Seit der Saison 2013 bis Juni 2022 war Dr. Brigitte Fürle als künstlerische Leiterin des Festspielhauses St. Pölten tätig, das seit nunmehr 25 Jahren mit dem Tonkünstler-Orchester, hochkarätigen Tanzgastspielen und internationalen Koproduktionen sowie Jazz- und Weltmusikkonzerten, zeitgenössischem Circus, Jugend- und Kulturvermittlungsprogrammen, Kammermusik und vielem mehr zu einem der größten Kulturbetriebe Österreichs zählt.
Dort setzte sie die bisherigen Erfolgsbilanzen ihrer Vorgängerinnen mit ihrer programmatischen Handschrift fort. Das Festspielhaus St. Pölten erfreut sich sowohl österreichweit als auch international eines viel beachteten Images, jährlich steigender Besucher- und Auslastungszahlen sowie herausragender Medien- und Publikumszustimmung.
Vor ihrer Rückkehr nach Österreich war die promovierte Theaterwissenschafterin zuletzt künstlerische Leiterin der „spielzeit'europa 1 Berliner Festspiele. In ihrer Funktion als Dramaturgin am „schauspielfrankfurt" war Brigitte Fürle von 2000 bis 2006 unter anderem auch als Festivalkuratorin des 15. Festivals der Union des Thatres de l'Europe tätig. In Österreich war sie die erste Programmkuratorin des Young Director's Project bei den Salzburger Festspielen und entdeckte mittlerweile gefeierte Regiestars wie Alvis Hermanis und Antonio Latella für ein deutschsprachiges Publikum. Weiters war sie Programmdramaturgin am Bayerischen Staatsschauspiel. 1993 bis 1998 galt sie als Dramaturgin von Big Motion und der Halle G als treibende Kraft für neue Theaterformen bei den Wiener Festwochen. Sie unterrichtete zehn Jahre lang als Lektorin am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien und publizierte in namhaften Fachzeitschriften wie Theaterschrift, Theater heute oder Parnass.



Thomas Karl | Foto: Arman Kalteis

Prof. Dr. Thomas Karl studierte an der Universität Wien das Fach Kunstgeschichte. 1986 war er zunächst für das Stadtmuseum und die Sammlung der Stadt verantwortlich. Unter anderem betreute er die sogenannte „Fassadenaktion", die entscheidend zur Erhaltung bedeutender Fassaden in der Stadt beitrug.
Große Verdienste um die Stadtgeschichtsschreibung hat sich Thomas Karl mit der Vorbereitung eines wissenschaftlichen Mammutprojekts der letzten Jahrzehnte, der Herausgabe der „Kunsttopographie St. Pölten", erworben. In Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt wurde der gesamte historisch bedeutsame Häuserbestand der Stadt beschrieben und quellenmäßig erschlossen.
1993 trat Thomas Karl die Nachfolge von Prof. Ferdinand Zeller als Leiter der Kulturverwaltung der Landeshauptstadt St. Pölten an. Während seiner Amtszeit gelang es ihm, in vielen Bereichen deutliche Akzente zu setzen. Die „Meisterkonzerte der Landeshauptstadt St. Pölten", das „Barockfestival" und später das Festival „Jazz im Hof" wurden während seiner Amtszeit zu Markenzeichen des städtischen Musiklebens, die weit über die Stadt hinaus Bekanntheit erlangten. In seiner Amtszeit wurde außerdem das Stadtmuseum inhaltlich und räumlich völlig erneuert, eine fixe Stelle für Stadtarchäologie in die Struktur der städtischen Kulturverwaltung integriert und die Stadtbücherei in die modern ausgestatteten Räumlichkeiten in der Prandtauerstraße übersiedelt. Des Weiteren beteiligte er sich bei großen Ausstellungsprojekten auch an der wissenschaftlich - inhaltlichen Aufarbeitung von Themen. Die letzten Jahre seiner Amtszeit waren geprägt von den Vorbereitungen der Stadt für die Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2024.

Karl-Heinz Maringer | Foto: Arman Kalteis

Dr. Karl-Heinz Maringer wurde 1947 in Aspang in Niederösterreich geboren und ist in Pöls bei Judenburg aufgewachsen. Er studierte Betriebswirtschaft in Linz und Wirtschaftspädagogik in Wien an der Universität für Welthandel. Nach dem Studienabschluss war er in München als Betriebsberater tätig.
Seine St. Pölten-Zeit beginnt 1974, als es ihn auf ein Inserat hin in die Geschäftsführung der in dieser Stadt ansässigen Baufirma „Jäger Bau" verschlug. Im Jahre 1976 gründete er am Riemerplatz die Galerie Maringer. 1985 wurde der Standort in die Schreinergasse verlegt, ab 2003 ist sie am heutigen Standort Herrenplatz 3 ansässig. Die Programmgestaltung der Galerie war bestrebt, wichtige österreichische Kunst auch in St. Pölten zu zeigen. Rainer, Prachensky, Hrdlicka, die Gugginger, Nitsch, Mühl, Staudacher, Frohner, Brandt, Fuchs, Wotruba, Kogelnik, Ringel und viele andere mehr waren in seinem Haus zu Gast. Auch internationale Kunst wie zum Beispiel von Haring, Warhol, Ramos, Allen Jones, Chagall, Miro, Picasso wurden hier ausgestellt.
1981 erfolgte die berufliche Veränderung von der Baufirma in den Lehrberuf. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2012 unterrichtete er an der HLW St. Pölten Betriebswirtschaft und Rechnungswesen.

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