St. Pölten
Autohändler wurden Opfer von Betrüger
Insgesamt mehr als 70.000 Euro an Anzahlungen kassierte ein einschlägig vorbestrafter Mostviertler von Autohändlern, denen er das Leasingfahrzeug, das ihm seine Firma zur Verfügung gestellt hatte, zum Kauf anbot.
ST. PÖLTEN (ip). Am Landesgericht St. Pölten legte der mittlerweile arbeitslose Betrüger ein nahezu umfassendes Geständnis ab und versprach, den Schaden restlos gutzumachen, sobald er wieder einer Beschäftigung nachgehe.
Obwohl die Probezeit für seine bedingte Vorstrafe noch offen war, versuchte der Angeklagte auf kriminelle Weise zu Geld zu kommen. Aufgrund der Schulden nach dem Urteil im Jahr 2019 und finanzieller Belastungen durch einen Hausbau, für die er nach seiner Scheidung alleine aufzukommen hatte, beschloss der 31-Jährige im Mai 2020 sein Firmenfahrzeug Autohändlern in St. Pölten, Traisen, Kematen/Ybbs, Oberndorf und Gablitz zum Kauf anzubieten. Er fälschte die Unterschrift seines Chefs und ließ sich relativ hohe Anzahlungsbeträge für den Audi auf sein Konto überweisen.
Die Autohändler warteten danach jedoch vergeblich auf das Fahrzeug. Einer von ihnen ließ sich beim Verlassen des Gerichtssaales wütend zu der Aussage hinreißen: „Oarscherl, di krieg i no!“, was ihm eine scharfe Zurechtweisung durch Richter Slawomir Wiaderek einbrachte.
„Ich hab eigentlich nicht lang nachgedacht“, meinte der Beschuldigte, dessen Verteidiger Oliver Simoncic ergänzte, dass dies auch daran erkennbar sei, dass sein Mandant das Geld auf sein eigenes Konto fließen ließ. „Er ist durch seine Schulden in einen Strudel hineingeraten“, so Simoncic, der hervorhob, dass der 31-Jährige einen Teil des Schadens bereits wieder gutgemacht habe.
Urteil
Der Schöffensenat verurteilte den Mostviertler zu einer rechtskräftigen Freiheitsstrafe von 24 Monaten, davon 18 bedingt, sowie der Zahlung der noch offenen Schadensbeträge. In einem Fall sind noch Fragen offen, die in einem Folgeprozess zu klären sind. Die Probezeit der Vorstrafe wurde auf fünf Jahre verlängert.
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