Bahn-Befürworter am Zug
Aus allen Teilen des Landes (und der Republik) kamen sie Ende letzter Woche zusammen: Die „letzten Getreuen“ des heimischen Bahnwesens. Kurz vor Inkrafttreten des neuen ÖBB-Fahrplans (12. Dezember) machten sie St. Pöltens Neo-Hauptbahnhof unsicher – und hielten auch mit Forderungen nicht hinterm Berg ...
ST. PÖLTEN (HL). Dabei die wüstesten Kritiker an der laufenden „Bahnvernichtung“: Der Salzburger Peter Haibach (Sprecher „probahn ÖSTERREICH“), Ober-Grafendorfs Gemeindearzt Anton Biedermann (sein Benefizkonzert zum Erhalt der Manker Bahn steigt kommenden Samstag) und vida NÖ-Landesvorsitzender Horst Pammer. „Der Fahrplan wird immer schlechter, die Politik ist nicht bereit, den öffentlichen Verkehr auf vernünftige Beine zu stellen. Auf Umwelt und Bedürfnisse der Bevölkerung wird keine Rücksicht genommen, der aktuelle Kahlschlag ist nicht zu akzeptieren“, lautet der Tenor des Trios. Neben dem lautstarken Hinausposaunen diverser Forderungen (siehe Kasten rechts) hoffen die „Bahn-Musketiere“ aufs Überspringen ihres Protest-Funkens. Haibach: „Kommt eine Dynamik in die Sache rein, kann alles passieren – siehe Stuttgart 21.“ Weitere landesweite Aktionen sind geplant, das Ziel ist klar definiert. „Eine Enquete im Parlament zur Finanzierung eines soliden öffentlichen Verkehrs in Österreich – das streben wir an.“
Die Forderungen
Unter dem Deckmantel „ja zur Bahn – Ja zum Umweltschutz“ wurden seitens der Öffi-Fans folgende Kernforderungen formuliert:
- „Österreich-Takt 2014“ als Grundangebot für Bahn und Bus
- Ausbau der Bahnstrecken nur auf Grundlage des Österreich-Taktes
- Schnellzugverbindungen zwischen allen Landeshauptstädten
- Attraktivierung der Regionalbahnen
- Einführung eines Österreich-Tickets für alle Öffis
- eine Nahverkehrs-Milliarde
- Zweckbindung der Mineralölsteuer-Erhöhung und Flugticket-Steuer für den öffentlichen Verkehr
- Einführung einer Kerosinsteuer für den Flugverkehr
- flächendeckende LKW-Maut, Güterverlagerung auf die Bahn
Federführende Organisationen bei der Protestbewegung:
„probahn ÖSTERREICH“, Attac NÖ, „probahn NÖ/Wien“, vida NÖ, Verein Neue Thayatalbahn, Plattform Pro Erlauftalbahn, Arzt Anton Biedermann
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