Lebensgefahr für Hund und Kind
Das Auto wird zur heißen Todesfalle

Binnen Minuten zur tödlichen Gefahr: Hunde müssen oftmals im Auto warten. Bei hohen Temperaturen kann dies lebensgefährlich sein. | Foto: Grackle
  • Binnen Minuten zur tödlichen Gefahr: Hunde müssen oftmals im Auto warten. Bei hohen Temperaturen kann dies lebensgefährlich sein.
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Innentemperaturen in PKWs steigen rasant an: Für Sie ist es ein kleiner Einkauf, für den Hund oder das Kind ein Überlebenskampf.

ST. PÖLTEN. ST. PÖLTEN. Es ist ein heißer Sommertag und Sie haben gemeinsam mit Ihrem Hund einen Ausflug zum See genossen. Auf dem Heimweg fällt Ihnen ein, dass Sie noch ganz dringend etwas aus dem Supermarkt benötigen. Für den wartenden Hund im Auto können diese Minuten des Wartens jedoch die letzten seines Lebens gewesen sein.

Schnelles Handeln ist gefragt

Es sind Szenen wie diese, von denen man meinen würde, sie passieren nicht mehr. Jahr für Jahr appellieren Medien und Organisationen an die Menschen, ihre Hunde sowie Kinder nicht im Auto zu lassen. Auch nicht kurz, denn: "Bei geparkten Autos in der Sonne sind bei diesen Temperaturen, über 60 Grad Innentemperatur möglich", weiß Thomas Kainz, Obmann-Stellvertreter vom Tierschutzverein St. Pölten. Martina Mayer kam bereits in die Situation, einen Hund in solch einer gefährlichen Lage vorzufinden – und reagierte richtig. "Ich lief in das Geschäft und ließ die Dame mit dem Kennzeichen des Autos ausrufen. Sie wollte nur Essen kaufen und war sich dieser Gefahr nicht bewusst", berichtet die St. Pöltnerin. Doch wie handelt man, wenn der Besitzer nicht gefunden wird? "Sofort die Polizei verständigen. Die wird umgehend versuchen, den Tierbesitzer telefonisch ausfindig zu machen", erklärt Kainz. Wenn Lebensgefahr besteht – apathischer Eindruck oder gar Bewusstlosigkeit – zögern Sie nicht, die Scheibe einzuschlagen.

"Es ist nach wie vor ein Thema, leider nicht nur bei Hunden sondern auch bei Kindern." - Rechtsanwältin Mercedes Vollmann-Schultes

Die Rechtslage

Auch, wenn prinzipiell mit dem Einschlagen der Autoscheibe der Tatbestand einer Sachbeschädigung erfüllt wäre, fällt die Rettung eines Hundes in einer lebensbedrohlichen Situation unter den sogenannten rechtfertigenden Notstand. "Es muss immer das schonendste Mittel sein, um Schaden abzuwenden", erklärt die St. Pöltner Rechtsanwältin Mercedes Vollmann-Schultes und ergänzt, "In dem Fall wiegt das Leben des Hundes höher als die Scheibe."

"Je nachdem, wie lange sich das Tier bereits im Wagen befindet, zählt jede Minute." - Christoph Eque, Freiwillige Feuerwehr St. Pölten - St. Georgen

Horrorszenario für Eltern

Vorsichtig walten lassen sollten auch Eltern. Denn manchmal reichen Sekunden aus und das Auto riegelt sich aufgrund des Diebstahlschutzes automatisch ab – oftmals befindet sich das Kind noch darin. "Diesen Schließverschluss kann man nicht ausschalten", informiert ÖAMTC-Sprecher Bertram Gross. Drei derartige Einsätze verzeichnete der ÖAMTC erst in der vorletzten Woche – besonders kritisch ist dabei das Wetter. "Das ist sehr gefährlich. Bereits wenige Minuten in einem in der Sonne abgestellten Fahrzeug können ausreichen, damit ein Kleinkind oder Baby kollabiert. Die Hitze birgt eine große Gefahr und kann im schlimmsten Fall tödliche Konsequenzen haben", warnt ÖAMTC-Expertin Marion Seidenberger. Die Freiwillige Feuerwehr St. Pölten-Stadt musste 2020 zu einigen Einsätzen ausrücken, bei denen Hunde oder Kinder im Fahrzeug eingeschlossen waren. "In den meisten Fällen waren die Aufsichtspersonen in der Nähe oder wurden vor Eintreffen durch die Exekutive ausfindig gemacht", so Kevin Luger von der FF St. Pölten-Stadt.

Erste Hilfe für den Hund

  • Hund aus dem Auto bergen und in den Schatten bringen
  • Von Pfoten beginnend, über Beine und anschließend Körper/Kopf mit Wasser kühlen z.B. mit nassen T-Shirts oder Tüchern
  • Schluckweise Wasser zu trinken geben (kein kaltes Wasser)
  • Tierarzt aufsuchen

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