Schloss Thalheim
"Die Kunst ist ein Teil von mir"
Anastasia Irmiyaeva ist neue Künstlerische Leiterin auf Schloss Thalheim. Am 3. Juli startet ihr Sommerfestival.
KAPELLN (pw). Seit Dezember 2019 ist Anastasia Irmiyaeva die neue Künstlerische Leiterin für "Ballett & Tanz" und das Sommerfestival "La Rose". Ganz nebenbei ist die ehemalige Ballett-Tänzerin Mutter von zwei Kindern: Leonard (zwei Jahre alt) und Polina (fünf Monate).
BEZIRKSBLÄTTER: Welche Rolle spielt das „Frau-Sein" in Ihrem Beruf?
ANASTASIA IRMIYAEVA: Wenn man an die Kunst des Balletts denkt, ist das meist in Verbindung mit einer Ballerina, einer weiblichen Person. Das ist in dieser Position natürlich ein Vorteil für mich. Die Position ist auch nicht zwingend eine typische Männeraufgabe. In der Kunst existieren diese Stereotypen nicht so stark. Ich denke, gerade im künstlerischen Bereich ist es gut, eine gewisse Struktur zu finden. Mir persönlich ist es auch wichtig, Konflikte anzusprechen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Wie schafft man es als zweifache Mutter das alles zu stemmen?
Ich brenne sehr für die Kunst, und sie ist immer schon ein wichtiger Teil von mir. Die Arbeit ist sehr umfangreich und es gibt keine geregelten Arbeitszeiten. Umso wichtiger ist die Unterstützung meiner Familie.
Wie ist die Idee für das Sommerfestival entstanden?
Seit drei Jahren tanzt das Europaballett St. Pölten mit großem Erfolg auf Schloss Thalheim. Die Tatsache, dass österreichweit keine Festivals mit dem Schwerpunkt Ballett veranstaltet werden und das rege Interesse der Gäste, ließ die Idee entstehen. Ein Wunsch der Besitzerfamilie ist es, die Geschichte des Schlosses als Ballett inszeniert zu sehen. So entstand die Idee zur Produktion "La Rose".
Worauf legen Sie als Künstlerische Leiterin Wert?
Besonders wichtig ist es mir, neue Produktionen und Premieren zu schaffen und diese auf Schloss Thalheim zu veranstalten. Die Zusammenarbeit mit dem Europaballett, internationalen Solisten und namhaften Choreografen, wie Renato Zanella, Michael Fichtenbaum und Peter Breuer, ermöglicht ein innovatives, umfangreiches Programm auf höchstem Niveau. Mit ins Boot holen wir uns junge Musiktalente, wie Tomoko Nakai. Aber auch die jungen Nachwuchschoreografen des Europaballetts, wie Florient Cador oder Walaa Almejbl, werden mit eingebunden. Ziel ist es, das Schloss Thalheim als Ballettstandort im Sommer zu platzieren, um nachhaltig österreichweit Menschen von diesem Genre zu begeistern. Jedes Jahr sollte eine große Ballettproduktion gespielt werden.
Worauf darf sich das Publikum freuen?
Das Eröffnungskonzert am 3. Juli besticht mit einem Mix aus bekannten Liedern und Opernarien, ergänzt durch zauberhafte Interpretationen des Europaballetts. Gandalf schafft mit seiner Weltmusik am 12. Juli eine Verbindung zwischen Klassik und Folklore. Otto Lechner und die Wiener Ziehharmoniker sind am 18. Juli zu Gast. Am 24. Juli erzählt Robert Lehrbaumer über Beethoven. Am 16. August gibt Adelsexpertin Lisbeth Bischoff intime Einblicke in Prinzessin Dianas Leben – musikalisch begleitet von Anita Horn & Band. Den Abschluss machen am 22. August Sphärenklänge mit „Piano & Ballett“.
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