Böheimkirchen
Frischer Wind für Schildberg
Drei Windräder sollen am Schildberg entstehen. 'Alliance for Nature' und Bürgerinitiative sind dagegen.
REGION. Mehr Ökostrom für die Region schaffen, dies soll mit drei neuen Windrädern von der EVN in Böheimkirchen erfolgen. Nach einer langen Wartezeit beginnen nun die ersten Arbeiten für den Windpark. Jedoch klärt das Bundesverwaltungsgericht noch, welche Generation der Windräder gebaut werden darf. Momentan laufen aber bereits die ersten Vorarbeiten für die Umsetzung.
Stand der Technik
Da bereits seit 2017 die Genehmigungen für den Bau des Windparks am Schildberg vorliegen, die Technik bei den Windrädern sich aber weiter entwickelt hat, wurde nun ein Modernisierungskonzept seitens der EVN eingereicht. Die modernen Windräder wären optisch ein paar Meter höher als die früheren eingeplanten Modelle. Mit Anlagen der neuesten Generation soll Ökostrom für 9.400 Haushalte produziert werden. Dieses Konzept wird momentan von dem Bundesverwaltungsgerichtes geprüft. "Einstweilen machen wir nur die Arbeiten, die ohnehin notwendig sind. Das sind vor allem die Wege und die Kranstellflächen, sowie die Trassen für die Verkabelung. Die Vorarbeiten wurden vorigen Donnerstag/Freitag fertiggestellt. Im Sommer rechnen wir mit einer Entscheidung des Gerichts", so EVN Sprecher Stefan Zach.
Lange Vorlaufzeit
Das Projekt Windpark Schildberg gibt es seit 2013. 2015 fand dazu eine Bürgerbefragung statt, bei der es von den teilnehmenden Personen ein klares Votum für die Errichtung der Windräder gab. "285 Personen waren für die Errichtung des Windparks und 182 Personen dagegen", so Böheimkirchner Amtsleiter Erasimus. "Der Gemeinderat hat nach Vorliegen eines positiven Umweltverträglichkeitsprüfung Verfahrens seine Zustimmung zu diesem Projekt gegeben. Wie bei jedem Verfahren hat es natürlich auch bei diesem Projekt die Möglichkeit gegeben Parteienstellungen einzubringen. Dies ist auch geschehen."
Bürgerinitiative und "Alliance for Nature"
Doch nicht alle Bewohner sind für das Projekt. Ernst Holovsky von der Bürgerinitiative sagt: "Ein 550 ha großes Waldgebiet soll wegen der Anlagen aufgegeben werden. Dass dabei ein bestehender Wanderweg des ÖTK in eine breite LKW-Straße umgewandelt werden soll, stört niemanden. Ebenso scheint Natur- und Artenschutz kein Thema zu sein."
Gemeinsam mit der Organisation "Alliance For Nature" wurde gegen das Projekt Beschwerde ans Gericht erhoben.
Christian Schuhböck von "Alliance For Nature" dazu: "Durch die hohen Windräder wird das Landschaftsbild massiv beeinträchtigt. Durch die Anlagen werden auch etliche Vogelarten im Wald gefährdet.“ Es bleibt abzuwarten wie viel Ökostrom in der Gemeinde schlußendlich produziert wird.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.