St. Pölten
Idee von Schuluniform findet bei St. Pöltnern Anklang

In der HLW St. Pölten ist das Tragen von Servierkleidung Vorschrift. | Foto: Vanessa Huber
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Das Thema Schuluniform ist wieder in aller Munde und wird auch in St. Pölten heiß diskutiert.

ST. PÖLTEN. Hotpants, Jogginghosen und bauchfreie Tops – besonders diese Kleidungsstücke sorgen in den heimischen Schulen gerne Mal für Aufruhr. Die Diskussion um Schuluniform gibt es nicht erst seit gestern, durch eine Bekleidungsvorschrift an einem Stockerauer Gymnasium ist sie jedoch wieder brandaktuell. Doch wie stehen die Schulen in der Landeshauptstad dazu? Und was sagen betroffene Eltern? Ein Lokalaugenschein.

Auch unter den St. Pöltnern wird das Thema heiß diskutiert. | Foto: Arman Kalteis / Stadt St. Pölten
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Einheitliche Notwendigkeit

Das Drama um die Schulbekleidung kennen vor allem Eltern, dessen Kinder eine HLW oder HTL besuchen. Denn dort gibt es zwar keine grundsätzliche Schuluniform, in den praxisbezogenen Fächern wie Kochen ist das Tragen einer fachgerechten Bekleidung jedoch Vorschrift, wie Sabine Geissberger, Direktorin des Schulzentrum Eybnerstraße, weiß: „Für die Kleidung in der Küche gibt es ganz klare Vorschriften von der Lebensmittelinspektion, der auch wir unterliegen.“ Und auch in der HTL muss beispielsweise bei einigen Tätigkeiten auf die Ausstattung geachtet werden. „Bei uns muss in der Werkstatt und im Labor entsprechende Schutzbekleidung getragen werden. Diese gibt es auch mit Schullogo, die die Eltern ihren Kindern gerne kaufen“, so HTL-Direktor Martin Pfeffel. Korrekt ausgestattet müssen auch die Schüler der Sportmittelschule St. Pölten sein. Im Turnunterricht ist das schuleigene Sportoutfit zu tragen, ansonsten gibt es keine Vorgaben. „Für mich passt es so, wie es bei uns ist. Wir dürfen auch Jogginghosen tragen, aber ich finde, das sollte man nicht“, erzählt die Schülerin Jana Hadek.

Jana Hadek, Lea Zehetner und Eszter Arnold, Schülerinnen an der Sportmittelschule St. Pölten. | Foto: Tanja Handlfinger
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Vorliebe für Uniform

Fernab von Schutz- und Kochuniform hat sich eine Schule in der Landeshauptstadt bewusst für Schulkleidung entschieden: die Mary Ward Privatschule. „Alle Kinder haben eine Weste und darunter ein Schul-T-Shirt. Das muss jedes Kind haben und zu besonderes Anlässen beziehungsweise an einem festgelegten Tag in der Woche tragen“, erklärt Direktorin Ulrike Zirbs. Ihrer Ansicht nach sei die Schulkleidung identitätsstiftend und trage zum Gemeinschaftsgefühl bei. „Mir ist das Thema sehr wichtig, da es bei den Oberstufenschülern des Öfteren vorkommt, dass Unpassendes wie Jogginghosen oder körperbetonte Oberteile getragen werden“, sagt sie. Deswegen werde sie das Thema beim nächsten Schulgemeinschaftsausschuss auch wieder aufgreifen.

Ulrike Zirbs, Direktorin der Mary Ward Privatschulen | Foto: Mary Ward Privatschule
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Mit diesem Konzept zufrieden ist auch Michaela Pumhösel, deren Sohn die Privatvolksschule besucht: „Ich persönlich finde Vorschriften sehr gut, da es später in der Arbeitswelt auch Vorschriften und Regeln gibt. Die Mary Ward Uniform ist praktisch und alltagstauglich. Ich verstehe, wenn Schulen zu solchen Maßnahmen greifen müssen, doch gleichzeitig finde ich es beschämend, dass die Schüler und Eltern nicht mehr wissen, wie man sich adäquat zu kleiden hat.“

An den Mary Ward Privatschulen muss an bestimmten Tagen als Schulbekleidung ein weißes oder blaues Oberteil mit dem Schullogo getragen werden. | Foto: Mary Ward Privatschulen
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Viel Diskussionspotenzial

Dieser Meinung ist auch Daniela Meindorfer: „Ich finde die Idee einer Schuluniform nicht schlecht, wenn man sich ansieht, was Kinder und Jugendliche in der Schule tragen. Bauchfrei und Hosen, die bei den Knien getragen werden, finde ich persönlich nicht passend für die Schule.“ Doch diese Ansichten teilt jedoch nicht jeder. „Es ist wichtig sich in seiner Kleidung wohlzufühlen und sich aus der Tagesverfassung aus dem Bauch heraus anzuziehen. Kleidung drückt Individualität aus und jedes Kind hat seine eigene Persönlichkeit“, sagt Uschi Budweiser dazu. Und auch Martina Palmer ist kein Fan: „Ich bin dagegen, weil ich das aus England kenne und sehe, wie schnell das teuer für die Eltern wird und nichts bringt. Die Schulen wollen bestimmtes Gewand, das aber oft nur schwer zu finden ist.“ Der Kostenpunkt ist für viele ein rotes Tuch, doch trotz allem gibt es auch viele Eltern, die sich begeistert von der Idee zeigen. „Ich bin dafür, denn so wird jedes Kind gleich angesehen. Manche haben Marken-Klamotten, andere können sich das nicht leisten“, so Iris Pleyer. Und Stephanie Wieser ist für einen Kompromiss: „Wenn dann nur bequeme Kleidung wie ein Polo-Shirt. Man soll sich ja wohlfühlen.“ Die Meinungen gehen bei diesem Thema weit auseinander, laut Zirbs ist eine generelle Schuluniform in Österreich sowieso kaum durchsetzbar: „Weil das für viele Jugendliche ein Eingriff in die Privatsphäre wäre.“

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