Vorreiterrolle
Jäger schießen fast bleifrei im Bezirk

Schiesser begrüßt den neuerlichen Vorstoß der EU. | Foto: Archiv
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Bleifreie Jagd auf Wasservögel ist bei uns seit acht Jahren Usus. Nun will EU nachziehen.

ST. PÖLTEN (ag). Blei ist ein giftiges Schwermetall und schädlich für Mensch und Natur. Vor allem, die in der Jagd eingesetzten Bleigeschosse stehen seit Jahren in der Kritik. Die bleifreie Jagd auf Wasservögel wurde in Österreich bereits im Juli 2012 eingeführt. Die EU-Kommission will jetzt nachziehen. Die Bezirksblätter haben sich in der Jägerschaft umgehört.

WHO: Blei ist gefährlich

Die Weltgesundheitsorganisation listet Blei unter den zehn, der für Menschen gefährlichsten Stoffe. Nach Berechnungen der Europäischen Chemikalienagentur "Echa" gelangen durch die Jagd jedes Jahr 18 bis 21 Tausend Tonnen Blei in die Umwelt.
Bezirksjägermeister Johannes Schiesser reagierte auf die Frage hin, wie sich die Umstellung vor acht Jahren gestaltete, pragmatisch:

"Wir hatten damals ja keine Wahl. Wir mussten es so hinnehmen und haben uns darauf eingestellt, aber es ist eine positive Sache." Die Erfahrungen der letzten Jahre seien laut Schiesser "durchaus zufriedenstellend."

Unterschiede zwischen bleifreier bzw. Jagd mit Bleigeschossen stellen sich nur im Umgang mit der Waffe dar, so Schiesser. Das bestätigt auch Jäger und Tierarzt Robert Heger aus Neulengbach, der bereits gänzlich auf bleifreie Munition umgestellt hat: "Meine Erfahrung damit ist gut. Meine Frau hat mich darauf gebracht, weil man beim Essen von Wild schon hin und wieder auf kleine Bleikörnchen stoßt und bei regelmäßigem Wildverzehr häuft sich das", so Heger. Grundsätzlich hält er die bleifreie Jagd für etwas Positives, hält aber fest:

"Im Vordergrund muss dabei schon das Tier stehen, sodass ein schneller und schmerzfreier Tod gewährleistet ist und nicht das Tier zum Versuchsobjekt wird. Dafür wäre eine längere Umstellungsfrist wichtig, auch für die Anbieter."

In unserem Bezirk werden vorwiegend Wild bzw. Stockenten ganzjährig bejagt. Weitere Wildvögel wie Komoran und Graureiher, denen vor allem die Fischer oftmals ein Dorn im Auge sind, unterliegen eigenen Verordnungen. Diese dürfen laut Schiesser nur unter bestimmten Bedingungen bejagt werden. Ob die gesamte Jagd künftig bleifrei wird, steht noch in den Sternen, doch die Stimmen werden immer lauter, dass es EU-weite Regeln geben sollte, wenngleich die meisten Staaten mittlerweile Gesetze haben, die den Einsatz von Blei reglementieren. Komplett bleifrei sind Dänemark und die Niederlande. Auch Schiesser könnte sich eine komplett bleifreie Jagd zum Schutze unserer Tier- und Umwelt vorstellen: "Es wäre zwar eine enorme Umstellung, aber mittelfristig sicher denkbar. Die Bundesforste beispielsweise jagen bereits freiwillig komplett bleifrei." Eine weitere Vorreiterrolle.

Zur Sache:

Die EU-Kommission strebt eine Vereinheitlichung der bleifreien Jagd in Feuchtgebieten an. Seit fünf Jahren wird darüber debattiert. In Österreich (in Feuchtgebieten), Dänemark (gesamt) und den Niederlanden (gesamt) ist die Jagd mit Blei verboten.

Schiesser begrüßt den neuerlichen Vorstoß der EU. | Foto: Archiv
Im Bezirk werden Wildenten in Feuchtgebieten bejagt. | Foto: Archiv

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