Pressegespräch in St. Pölten
Kika/Leiner über die Zukunft
Die Möbelketter Kika/Leiner hat Insolvenz angemeldet. Heute, also am Donnerstag den 15. Juni, wurde in St. Pölten zur Pressekonferenz geladen. Insolvenzverwalter Volker Leitner erklärte wie es nun weitergeht. Fix ist: 1.900 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Der Standort in St. Pölten ist davon allerdings nicht betroffen.
ST. PÖLTEN. Hermann Wieser kündigte zuletzt die Insolvenz des österreichischen Möbelgiganten Kika/Leiner an. Die Gläubigerforderungen belaufen sich laut Kreditschützern auf 132 Millionen Euro. Steuerrückzahlungen wären ebenfalls noch offen - darauf bleiben die Steuerzahler sitzen.
"17 Filialen sollen fortgeführt werden",
erklärt Volker Leitner. Jener in St. Pölten ist einer davon. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber: 23 der 40 Möbelhaus-Standorte werden geschlossen. Ende Juli 2023 soll es soweit sein. Dann schließen die Filialen in Judenburg, Wels, Linz, Steyr, Amstetten, Vöcklabruck, Villach und Wien-Nord zu sowie die Kika-Standorte in Lienz, Mistelbach, Liezen, Ried, Feldbach, Leoben, Horn, Saalfelden, Unterwart, St. Johann, Stockerau, Imst, Eisenstadt, Wien-Ottakring und Wörgl .
Große Kündigungswelle
1.900 der insgesamt 3.900 Mitarbeiter müssen einen neuen Arbeitergeber finden. Sie werden gekündigt. Allerdings hätten bereits viele Konzerne angeboten, dass sich die Betroffenen bei ihnen bewerben können. So wirbt das BAUHAUS etwa mit einer sechsten Urlaubswoche und Bezahlung nach Kollektivvertrag.
"Das Interesse der Öffentlichkeit ist groß"
"Es ist nicht üblich, dass es bei Sanierungsverfahren eine Pressekonferenz gibt", erklärte Leitner. Ihm sei allerdings bewusst, dass das öffentliche Interesse groß sei.
"Insbesondere jenes der Kunden und Lieferanten."
Es werde eine nachhaltige Sanierung des Unternehmens angestrebt - eine Fortführung des Betriebes ist während der Sanierung ebenfalls möglich. Die Forderungsmeldungen sind am 8. August einzubringen. Am 25. September soll dann über den Sanierungsplan abgestimmt werden.
"Mitte bis Ende Oktober könnte das Sanierungsverfahren im besten Fall beendet sein",
so Volker Leitner.
Es wurde festgestellt, dass eine Überschuldung von etwa 132 Millionen Euro vorliegt. Erst am 31. Mai wurde das Unternehmen von einem neuen Eigentümer übernommen.
Gutscheine bleiben gültig
Leitner verstehe die Unsicherheit der Kunden, aber beruhigt: "Die Gutscheine können weiterhin eingelöst werden." Die Anzahlungen für offene Kundenaufträge werden angerechnet - außerdem werden die Aufträge erfüllt werden. Leitner äußerte sich auch in Bezug auf die Lieferanten: Auch diese Verträge sollen Aufrecht erhalten werden. Die Lieferanten sollen eine Sicherheit haben. Laufend werden Betriebsversammlungen durchgeführt. So berichtet Leitner:
""Ich bin aber sehr positiv gestimmt, dass das Unternehmen nach der Sanierung weiter fortgeführt wird."
Der neue Besitzer stelle einen hohen zweistelligen Millionen-Betrag für die Sanierung zur Verfügung.
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